Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Theoretischer Hintergrund: Warum es sich lohnt, den Zusammenhang zwischen ökonomischem Status und subjektivem Wohlbefinden zu untersuchen
3. Empirische Auseinandersetzung mit dem Zusammenhang zwischen Geld und Wohlbefinden
3.1. „Income and well-being: How big is the gap between the rich and the poor?“ von Richard E. Lucas und Ulrich Schimmack
3.1.1. Inhalte, Fragestellungen und Ziele
3.1.2. Methoden
3.1.3. Interpretation und Ausblick
3.2. „The Relation of Economic Status to Subjective Well-Being in Developing Countries: A Meta- Analysis“ von Ryan T. Howell und Collen J. Howell
3.2.1. Inhalte, Fragestellungen und Ziele
3.2.2. Methoden 12 3.2.3. Interpretation und Ausblick
4. Schlussfolgerung
5. Literaturverzeichnis
Abstract
Steigert Geld das Wohlbefinden ? Wie ist der Zusammenhang zwischen ökonomischem Status und subjektivem Wohlbefinden? Diesen Fragen widmet sich die vorliegende Arbeit und versucht, sie anhand von zwei ausgewählten Studien zu beantworten. Während sich die Studie „ Income and well-being: How big is the gap between the rich and the poor?“ von Lucas und Schimmack ( 2009) mit den Differenzen in der Korrelationsstärke unter verschiedenen Einkommensgruppen beschäftigt, untersucht die Studie „The Relation of Economic Status to Subjective Well-Being in Developing Countries: A Meta- Analysis“ von Howell und Howell (2008) die Korrelation von Einkommen und Wohlbefinden in Entwicklungsländern. Die Ergebnisse machen deutlich: ökonomischer Status korreliert stark mit subjektivem Wohlbefinden, wenn Geld als Wohlhaben und subjektives Wohlbefinden als Lebenszufriedenheit verstanden wird. Unter diesen Bedingungen ist die Korrelation zwischen ökonomischem Status in Entwicklungsländern und in einkommensschwachen Gruppen signifikant stark. Geld steigert also das Wohlbefinden, ja, jedoch gilt es, die Hintergründe und Konstrukte gut zu verstehen und zu definieren.
1. Einleitung
Der Zusammenhang zwischen Geld und Wohlbefinden beschäftigt Wissenschaftler verschiedener Disziplinen immer wieder. Geld bedeutet heutzutage vielmehr als nur finanzielle Möglichkeiten, so ermöglicht es nicht nur das Erlangen erstrebenswerter Güter sondern stellt selbst schon ein solches dar. Intuitiv vermutet der Laie, dass etwas so hart Erarbeitetes und Erwünschtes das Wohlbefinden stark steigern muss. Warum sonst sollte es einen so hohen Stellenwert einnehmen? Der Grund dafür, dass Menschen so stark nach Geld streben, muss wohl darin liegen, dass es sie glücklich macht. Doch ist dem wirklich so? Steigert Geld das Wohlbefinden? Wie ist der Zusammenhang zwischen ökonomischem Status und subjektivem Wohlbefinden? Diesen Fragen widmet sich die vorliegende Arbeit und versucht, sie anhand von zwei ausgewählten Studien zu beantworten.
Nachdem in Kapitel 2 eine theoretische Einführung zum Zusammenhang von Geld und Wohlbefinden die Gründe für die Untersuchung dieser Thematik darstellt, widmet sich Kapitel 3 der empirischen Auseinandersetzung mit der Fragestellung der Arbeit. Es werden zwei ausgewählte Studien der Reihe nach bezüglich ihrer Inhalte, Methoden und Ergebnisse vorgestellt: Im ersten Teil handelt es sich um die Studie „Income and well-being: How big is the gap between the rich and the poor?“ von Richard E. Lucas und Ulrich Schimmack (2009), während im zweiten Teil die Studie „The Relation of Economic Status to Subjective Well-Being in Developing Countries: A Meta- Analysis“ von Ryan T. Howell und
Collen J. Howell (2008) vorgestellt wird. Kapitel 4, der Schlussteil dieser Arbeit, fasst schließlich die wichtigsten Ideen und Ergebnisse der beiden ausgewählten Studien zusammen und versucht sie auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, um Aussagen über die Korrelation von ökonomischem Status und subjektivem Wohlbefinden machen zu können und schließlich die Frage beantworten zu können: Steigert Geld das Wohlbefinden?
2. Theoretischer Hintergrund: Warum es sich lohnt, den Zusammenhang zwischen ökonomischem Status und subjektivem Wohlbefinden zu untersuchen
Subjektives Wohlbefinden ist definiert als "a person´s cognitive and affective evaluations of his or her life" (Diener, Lucas & Oishi, et al. 2002, S. 63). Es setzt sich zusammen aus der Anwesenheit von positiver und Abwesenheit von negativer Emotion sowie einer kognitiven Beurteilung von Lebenszufriedenheit und Erfüllung (vgl. Duckworth, Steen & Seligman 2005, S. 636).
Als Indikator für psychologischen Reichtum zeugt das subjektive Wohlbefinden von hoher Lebensqualität, einhergehend mit Lebenszufriedenheit und Freude, Spiritualität und Sinn, positiven Einstellungen und Emotionen, guten sozialen Beziehungen, physischer und psychischer Gesundheit, finanzielle Möglichkeiten zur Bedürfnisbefriedigung und Werten und Zielen, die es zu erreichen gilt (vgl. Diener & Biswas-Diener 2008, S.6).
Als Indikator für etwas so essentielles und erstrebenswertes wie psychologischem Reichtum ist es nicht verwunderlich, dass das subjektive Wohlbefinden zum Objekt vieler Untersuchungen wird. Schließlich interessieren die Fragen, welche speziellen Faktoren es sind, die das Wohlbefinden beeinflussen, welche Zusammenhänge mit den Einflussquellen bestehen und wie Menschen diese Einflussquellen zu ihrem Nutzen machen können, um ihr Wohlbefinden zu steigern. Dabei ist das subjektive Wohlbefinden nicht nur als Ziel, sondern auch Mittel zum Zweck zu betrachten: Es besteht ein Kausalzusammenhang zwischen dem Wohlbefinden und den einzelnen, das Wohlbefinden beeinflussenden Faktoren, dessen Stärke, zwar nicht immer klar definiert, doch häufig untersucht ist. So gibt es z.B. Annahmen, dass glückliche Menschen generell erfolgreicher sind, welches wiederum ihr Wohlbefinden steigert und sie glücklicher macht. Subjektives Wohlbefinden bewirkt also weitere positive Zustände und Emotionen, die das Wohlbefinden wiederum steigern (Lyubormirsky, King & Diener 2005, S. 804).
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