Der blau-weiße „Like-Daumen“ ist mittlerweile omnipräsent und für annähernd 900 Millionen Menschen - Tendenz steigend – ist das soziale Netzwerk „Facebook“ eine wesentliche Variable im Alltag. Wesentlich ist auch der kommerzielle Erfolg. Die finanzielle Rentabilität und die positiven Entwicklungsmöglichkeiten. Die Aktionäre, vor allem aber die Großanleger, sind über diese Entwicklung alles andere als erfreut und die Organisation um Mark Zuckerberg muss nun reagieren und zwar so schnell, wie es der Markt verlangt.
Genau hier soll die Arbeit ansetzen denn ein Rating der Marke: „Gefällt mir“ oder „Gefällt mir nicht“ bezogen auf Entwicklungsmöglichkeiten und mehr oder minder absehbarer Tendenzen, können weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen. Ein Umstand, dem gegenwärtig besonders Staaten der Eurozone ausgeliefert sind. Durch den Börsengang unterliegt die Organisation nun in erhöhtem Maße der Marktlogik; in der Zahlen sowie Quartalsberichte und nicht normative Bekenntnisse das Maß sind.
Die Kernfrage die in dieser Arbeit beantwortet werden soll, ist: ob der Börsengang die Organisation verstärkt von außen steuerbar macht, Entscheidungsprozesse verstärkt ökonomisch ausrichtet und somit genuin organisationsinhärente Prozesse und Entscheidungen marginalisiert. Um sich der Beantwortung zu nähern, soll in einem ersten Schritt die Organisation Facebook Inc. dargestellt werden.
Zur Kenntlichmachung werden organisationssoziologische Merkmale wie Mitgliedschaft, Zweck, Hierarchie und die Autonomie der Entscheidung, aufgezeigt und erläutert. Die Wirkungen auf die Organisation und die getroffenen Entscheidungen sollen anhand des von Nils Brunsson geprägten: „Talk-Decision-Action-Ansatzes“ untersucht werden. Die gewonnenen Erkenntnisse werden zur Beantwortung der Fragestellung sodann in der Schlussbetrachtung kritisch zusammengeführt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Organisation Facebook
- Organisationsstruktur
- Ursprungslogik versus Marktlogik
- Der Weg zur Börse
- Erwartungen und Wertermittlung und die Warenproduktion
- Der Börsengang
- Die Wirkungen auf die Organisation
- Indizien der Fremdsteuerung
- Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Auswirkungen des Börsengangs von Facebook auf die Organisation, insbesondere im Hinblick auf die Frage, ob dieser zu einer verstärkten externen Steuerung der Organisation führt. Dazu wird die Organisation Facebook Inc. vorgestellt und deren Besonderheiten im Kontext von normativen Ansprüchen und ökonomischem Kalkül beleuchtet.
- Die Organisation Facebook und ihre Struktur
- Der Börsengang und die damit verbundenen Erwartungen
- Die Auswirkungen des Börsengangs auf die Organisation
- Indizien für eine Fremdsteuerung der Organisation
- Die Rolle der Marktlogik in der Organisation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beleuchtet die Bedeutung von Organisationen in der heutigen Gesellschaft, insbesondere im Kontext von sozialen Netzwerken.
Kapitel 1 stellt die Organisation Facebook Inc. vor und beleuchtet deren Organisationsstruktur, die Rolle von Mark Zuckerberg und die Bedeutung des sozialen Netzwerks im Vergleich zur Anzahl der Mitarbeiter.
Kapitel 2 beschreibt den Weg von Facebook an die Börse, wobei die Besonderheiten der Warenproduktion von Facebook im Vergleich zu anderen Unternehmen hervorgehoben werden. Die Erwartungen, die mit dem Börsengang einhergingen, werden ebenfalls dargestellt.
Kapitel 3 untersucht die Auswirkungen des Börsengangs auf die Organisation. Dabei werden Indizien für eine Fremdsteuerung der Organisation erörtert und der Talk-Decision-Action-Ansatz von Nils Brunsson angewendet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Organisationssoziologie, Facebook, Börsengang, Fremdsteuerung, Marktlogik, normative Ansprüche, ökonomischer Kalkül und der Warenproduktion von Facebook.
- Quote paper
- Bachelor of Arts Ronny Peters (Author), 2012, Facebooks Börsengang als verstärkt exogen induzierter Umwandlungsprozess der Organisation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/210501