Die GrESt ist in Deutschland zwar als konstante, mit einem Aufkommen von ca. 6,3 Mrd. Euro im Jahr 20112 aber als vergleichsweise unbedeutende Steuer anzusehen. Dennoch stellt sie aus Käufersicht bei der steuerlichen Strukturierung von Immobilienerwerben einen enormen Kostenblock dar, der nicht nur dort, sondern auch bei Unternehmenskäufen einen erheblichen Teil der Transaktionskosten ausmachen kann. Auch in Anbetracht steigender Grunderwerbsteuersätze reicht es daher heute längst nicht mehr aus, nur die ertragsteuerlichen Konsequenzen zu betrachten, vielmehr lässt es diese bereits „in den Hintergrund treten“.
Um die grunderwerbsteuerliche Belastung zu begrenzen, werden als Schwerpunkt
die bisherigen, sich in der Praxis hierfür bewährten Methoden dargestellt. Insbesondere gibt die aktuelle Finanzrechtsprechung, wenngleich höchstrichterlich noch nicht bestätigt, einen Anstoß für neue Überlegungen in diesem Bereich. Geklärt werden soll die Frage, welche Vor- und Nachteile die jeweiligen Varianten mit sich bringen und ob sich durch das Urteil des FG Köln tatsächlich eine neue Gestaltungsmöglichkeit etablieren kann. Bei der Betrachtung steht ein Veräußerungsvorgang zwischen fremden Dritten im Mittelpunkt, sodass Umstrukturierungen im Konzern so wie die Steuervergünstigung des § 6a GrEStG keine Berücksichtigung finden. Die relevanten Erwerbsvorgänge sind zum einen der unmittelbare über einen Asset Deal (§ 1 Abs. 1 Nr. 1 GrEStG), vor allem aber der durch das Gesetz fingierte mittelbare Erwerb eines Grundstücks über einen Share Deal (§ 1 Abs. 2a und Abs. 3 GrEStG).
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Grundlagen
2.1 Asset Deal vs. Share Deal
2.2 Grunderwerbsteuerliche Erbwerbsvorgänge
2.3 Anteilsbegriff im Grunderwerbsteuerrecht
2.4 Wirtschaftliche Betrachtungsweise
3 Gestaltungsmöglichkeiten
3.1 Beteiligung an einer grundstücksführenden Personengesellschaft
3.1.1 Grunderwerbsteuerliche Zurechnung von Grundstücken
3.1.2 5,1%-Modell
3.1.3 Optionsvereinbarungen
3.2 Beteiligung an einer grundstücksführenden Kapitalgesellschaft
3.2.1 Grunderwerbsteuerliche Zurechnung von Grundstücken
3.2.2 RETT-Blocker-KG
3.2.3 Halten eigener Anteile
3.2.4 Wechselseitige Beteiligungen
3.2.4.1 Literaturmeinungen
3.2.4.2 Verwaltungsmeinung
3.2.4.3 Aktuelle Rechtsprechung
3.2.4.4 Kritische Würdigung und Ausblick
3.3 Vor- und Nachteile
3.3.1 Alleineigentümer
3.3.2 Bemessungsgrundlage
3.3.3 5,1%-Modell i.V.m. Optionsvereinbarungen
3.3.4 RETT-Blocker-KG
3.3.5 Wechselseitige Beteiligungen
4 Fazit
Anhang
Literaturverzeichnis
Rechtsquellenverzeichnis
Rechtsprechungsverzeichnis
Verzeichnis der Verwaltungsanweisungen
- Arbeit zitieren
- Gary Rüsch (Autor:in), 2012, Grunderwerbsteuerliche Gestaltungsmöglichkeiten bezogen auf die aktuelle Finanzrechtsprechung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/210602