1. Die Macht der Sprache
Der Rahmen dieser Auseinandersetzung mit dem Titel 'Interkulturelle Gespräche aus linguistischer und kultureller Perspektive' ergibt sich in Berufung auf ein primäres Gedankengebäude, womit im wesentlichen die Annahme über die Wechselwirkung von Kultur und Kommunikation gemeint ist. Derartige Überlegungen reichen weit zurück, sodass sich sogar einst ein großer Denker wie Johann Gottfried von Herder damit beschäftigt hat. Schließlich ist die Frage, inwiefern jede Sprache eine eigene Art hat die Welt wahrzunehmen, für einen so bedeutenden Kulturphilosoph und Schriftsteller der Weimarer Klassik unumgänglich. Noch heutzutage lässt sich beobachten, dass die Sprache ein Produkt des kulturellen Verhaltens ist und dieses wiederum durch kommunikativ vermittelte Inhalte determiniert wird.1 Diese Schlussfolgerung impliziert die Relevanz einer detaillierten Untersuchung von Variationen im Diskurs, wobei hierfür eine Schwerpunktsetzung auf die verbale Kommunikation zwischen Gesprächspartnern aus unterschiedliche Kulturen erfolgt ist. Dafür wurde nach Klärung der kulturell-kommunikativen Interdependenz im ersten Abschnitt zunächst gezeigt, inwiefern linguistische Elemente bewusst oder unbewusst dazu benutzt werden, um den Kommunikationspartner zu einem bestimmten Verhalten zu verleiten. Eine Erörterung damit einhergehender Störungen des Gesprächsklimas wurde anhand des Vergleichs von alljenen Zeitungsartikeln vorgenommen, die die chinesische Menschenrechtsproblematik zum Gegenstand hatten. Aufgrund der Tatsache, dass zurzeit die Olympischen Spiele in Peking stattfinden, ist dieses Thema besonders hinsichtlich der freien Berichterstattung und dem Zugang zu bestimmten Recherchequellen an Aktualität kaum zu übertreffen. Eine Diskussion der Menschenrechtsproblematik in China fand auch im Vorfeld und nicht nur im Zusammenhang mit Olympia in der westlichen Öffentlichkeit statt. Schließlich sprach sogar die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel von unveräußerlichen Werten zur freien Entfaltung des Charakters.
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Inhaltsverzeichnis
- Die Macht der Sprache
- Die Interdependenz von Kommunikation und Kultur
- Ist Macht eine ständige Determinante im Gespräch?
- Ein linguistischer Zeitungsvergleich zur Chinesischen Menschenrechtsproblematik
- Entstandene Interaktionsfehler aus chinesischer Perspektive
- Ein Ausweg aus dem Kommunikationsdilemma aus zwei Perspektiven
- Vermeidung eines Dominanzgesprächs
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit zielt darauf ab, interkulturelle Gespräche aus linguistischer und kultureller Perspektive zu analysieren, wobei der Fokus auf die chinesische Menschenrechtsproblematik liegt. Dabei wird die Wechselwirkung von Kultur und Kommunikation beleuchtet und untersucht, wie sprachliche Elemente bewusst oder unbewusst eingesetzt werden, um den Kommunikationspartner zu beeinflussen.
- Die Interdependenz von Kultur und Kommunikation
- Der Einfluss von Sprache auf das Denken und Handeln
- Die Rolle von Sprache im interkulturellen Gespräch
- Die Herausforderungen der Kommunikation in Bezug auf Menschenrechte
- Die Notwendigkeit eines Dialogs zwischen China und der "westlichen" Welt
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Macht der Sprache: Dieses Kapitel beleuchtet die enge Beziehung zwischen Sprache und Kultur und argumentiert, dass Sprache nicht nur ein Werkzeug der Kommunikation, sondern auch ein Produkt des kulturellen Verhaltens ist. Es wird gezeigt, wie sprachliche Elemente im interkulturellen Gespräch eingesetzt werden, um den Kommunikationspartner zu beeinflussen.
- Kapitel 2: Die Interdependenz von Kommunikation und Kultur: Der zweite Abschnitt untersucht die enge Verbindung zwischen Sprache und Kultur und argumentiert, dass Sprache die Kultur determiniert und zur Konstruktion der Realität beiträgt. Es wird zudem gezeigt, wie unterschiedliche Sprachgemeinschaften eigene Kategorien haben und eine davon abweichende Ausdrucksweise anderer Kulturen als "unlogisch" empfinden.
- Kapitel 3: Ist Macht eine ständige Determinante im Gespräch?: Dieses Kapitel betrachtet die Anwendung linguistischer Elemente im Kontext der chinesischen Menschenrechtsproblematik. Ein Zeitungsvergleich verdeutlicht die unterschiedliche Darstellung des Themas in westlichen und chinesischen Medien. Zudem werden Interaktionsfehler im Gespräch aus chinesischer Perspektive analysiert.
- Kapitel 4: Ein Ausweg aus dem Kommunikationsdilemma aus zwei Perspektiven: Hier werden verschiedene Ansätze zur Lösung des Kommunikationsdilemmas im Zusammenhang mit Menschenrechten vorgestellt und diskutiert.
- Kapitel 5: Vermeidung eines Dominanzgesprächs: Dieses Kapitel erörtert Strategien, um ein Dominanzgespräch zu vermeiden und einen konstruktiven interkulturellen Dialog zu fördern.
Schlüsselwörter
Interkulturelle Kommunikation, Sprache, Kultur, Menschenrechte, China, "westliche" Welt, Interaktionsfehler, Dialog, Dominanzgespräch, Linguistik, Kulturelle Unterschiede, Kommunikationsdilemma, Zeitungsvergleich.
- Quote paper
- M.A. Susann Grune (Author), 2008, Interkulturelle Gespräche aus linguistischer und kultureller Perspektive: Eine Textanalyse zur chinesischen Menschenrechtsthematik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/210655