Die Bewertung von ausländischen Unternehmen gewinnt im Zuge der verstärkten
Globalisierung zunehmend an Bedeutung. Im Vergleich zur Bewertung nationaler
Unternehmen spielen bei der Unternehmensbewertung im internationalen Kontext zusätzliche
Faktoren eine Rolle, welche die Komplexität des Bewertungsprozesses weiter
erhöhen.
Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, diese Faktoren zu systematisieren und die in
der Literatur angeführten Möglichkeiten zur Unternehmenswertbestimmung internationaler
Unternehmen zu analysieren.
Nach einer Einführung mit grundsätzlichen Überlegungen werden die gebräuchlichsten
Bewertungsverfahren in gebotener Kürze dargestellt, der Hauptteil konzentriert
sich auf die Einflußfaktoren, welche die Bewertung internationaler Unternehmen entscheidend
bestimmen, sowie die Besonderheiten bei der Anwendung von Bewertungsverfahren
auf internationaler Ebene. Zum Abschluß erfolgt eine Zusammenfassung
der Ergebnisse.
In der Vergangenheit wurde kontrovers diskutiert, ob es einen objektiven Unternehmenswert
geben könne.1 Mittlerweile hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, daß es den
„einen“, „richtigen“ Unternehmenswert nicht gibt.2 Vielmehr ist der Unternehmenswert
abhängig vom jeweiligen Betrachter und dessen Verwendungszweck.
Als unterste Wertgrenze (objektivierter Unternehmenswert) ist der going concern-
Wert anzusehen, der als Ertragswert unter Beibehaltung der jetzigen Geschäftsführung
und –strategie definiert sei. Für die individuelle Bewertung spielen jedoch Synergieeffekte
und der Wert strategischer Optionen eine Rolle, die den Unternehmenswert
über den objektivierten Wert hinaus erhöhen können (subjektiver Unternehmenswert).
3 Bei der Bewertung im Zuge eines Unternehmenszusammenschlusses ist
darauf hinzuweisen, dass die z.T. immensen Kosten der Integration, insbesondere bei
grenzüberschreitenden Transaktionen,4 oft nicht ausreichend berücksichtigt werden.
Sind diese größer als der Wert strategischer Optionen und der Synergieeffekte, wird
letztendlich Wert vernichtet.
1 Vgl. Suckut, S. (1992), S. 8f.
2 Vgl. Pereiro, L.E. (2002), S. 33, der in diesem Zusammenhang vom
„valuation myth“ spricht.
3 Vgl. Suckut, S. (1992), S. 15.
4 Vgl. Starp, W.-D. (2002), Rn. 353f., S. 473f.
Inhaltsverzeichnis
- 1. PROBLEMSTELLUNG
- 2. GRUNDSÄTZLICHE ÜBERLEGUNGEN ZUR UNTERNEHMENSWERTBESTIMMUNG
- 3. VERFAHREN ZUR UNTERNEHMENSWERTBESTIMMUNG
- 3.1. Statische Verfahren.
- 3.2. Dynamische Verfahren.
- 3.3. Weitere Verfahren
- 4. EINFLUß FAKTOREN AUF DEN UNTERNEHMENSWERT
- 4.1. Unternehmensbewertung als Mehrebenen-Problem..
- 4.2. Auswirkungen der internationalen Besteuerung
- 4.3. Formen der Finanzierung und Finanzmittelrückführung
- 4.4. Transferpreise..
- 4.5. Länderrisiken.
- 4.6. Wechselkursrisiken und Hedging..
- 5. ANWENDUNG DER BEWERTUNGSVERFAHREN
- 5.1. DCF-Verfahren
- 5.2. Weitere Verfahren
- 6. ZUSAMMENFASSUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Besonderheiten der Unternehmensbewertung im internationalen Kontext. Sie analysiert die zusätzlichen Faktoren, die bei der Bewertung ausländischer Unternehmen im Vergleich zu nationalen Unternehmen eine Rolle spielen. Die Arbeit zielt darauf ab, diese Faktoren zu systematisieren und die in der Literatur angeführten Möglichkeiten zur Unternehmenswertbestimmung internationaler Unternehmen zu analysieren.Die wichtigsten Themenschwerpunkte sind:
- Die Bedeutung der internationalen Besteuerung
- Die Auswirkungen von Transferpreisen und Länderrisiken
- Die Anwendung von Bewertungsverfahren auf internationaler Ebene
- Die Relevanz von Wechselkursrisiken und Hedging
- Die Berücksichtigung von Synergien und strategischen Optionen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit behandelt die Problematik der Unternehmensbewertung im internationalen Kontext und skizziert die Zielsetzung der Arbeit.Das zweite Kapitel beleuchtet die grundsätzlichen Überlegungen zur Unternehmenswertbestimmung und diskutiert die verschiedenen Ansätze zur Definition des Unternehmenswertes.
Kapitel drei stellt verschiedene Verfahren zur Unternehmenswertbestimmung vor, darunter statische Verfahren wie die Substanzwertmethode und dynamische Verfahren wie die Dividendenbarwertmethode.
Im vierten Kapitel werden die wichtigsten Einflussfaktoren auf den Unternehmenswert im internationalen Kontext analysiert. Dies beinhaltet die Berücksichtigung von Mehrebenenproblemen, Auswirkungen der internationalen Besteuerung, Formen der Finanzierung, Transferpreise, Länderrisiken und Wechselkursrisiken.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit der konkreten Anwendung von Bewertungsverfahren auf internationaler Ebene, insbesondere mit dem DCF-Verfahren und weiteren Verfahren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den wichtigsten Aspekten der Unternehmensbewertung im internationalen Kontext, insbesondere mit den Besonderheiten der Bewertung ausländischer Unternehmen. Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Unternehmensbewertung, internationaler Kontext, Einflussfaktoren, Bewertungsverfahren, DCF-Verfahren, Transferpreise, Länderrisiken, Wechselkursrisiken, Hedging.- Arbeit zitieren
- Wolfgang Grimme (Autor:in), 2003, Die Besonderheiten der Unternehmensbewertung im internationalen Kontext, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21118