Wachs nahm ebenso wie andere Materialien, z.B. Ton, Holz oder Bronze, einen
Weg, welcher über den Stoff als Gebrauchsgegenstand, über angewandte Kunst zur
bildenden Kunst führte. Dieser Weg soll in dieser Arbeit näher beschrieben werden.
Er beginnt in der sakralen Ebene, in welcher Totenmasken und Effigien zu finden
sind, und führt von heidnischen Voodoofiguren und christlichen Votivplastiken zu
Büsten und Figuren aus höfischen und bürgerlichen Kreisen. Der Weg geht von anatomischen
Modellen, die aus wissenschaftlichen Gründen angefertigt wurden, hin zu
Wachsfiguren, die heute noch in Panoptiken und Wachsfigurenkabinetten zu sehen
sind. Natürlich spielt Wachs auch in der bildenden Kunst eine Rolle, auf die in dieser
Arbeit besonders eingegangen werden soll. Das Wachs der Biene ist das wichtigste tierische Wachs, das der Mensch seit Urzeiten
für viele Zwecke verwendete. Andere Naturwachse, wie z.B. pflanzliche, werden
erst seit ca. 100 Jahren hergestellt. Die Biene besaß mit ihren Erzeugnissen Wachs
und Honig schon damals für den Menschen eine große Bedeutung. Ihr Leben mit
seinen Abläufen blieb allerdings bis ins 19. Jahrhundert ein Geheimnis. Gerade dieses
Rätselhafte versetzte sie in früheren Zeiten in den Bereich des Mythos. Genau
dort beginnt auch der Bereich der Verwendung der Wachsplastik.
Inhaltsverzeichnis
- Das Material Wachs
- Die sakrale Wachsplastik
- Die Votivplastik
- Die Funeralplastik
- Effigien
- Wachsplastiken zu repräsentativen Zwecken
- Wissenschaftliche Wachsplastiken
- Wachsfiguren in der Kunst
- Wachsfiguren zur Unterhaltung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der Wachsplastik vom Gebrauchsgegenstand zur bildenden Kunst. Sie untersucht den Weg des Materials Wachs von seinen religiösen Anfängen in der sakralen Ebene bis hin zur Verwendung in wissenschaftlichen Modellen und der Unterhaltungskunst.
- Die Rolle des Wachses in der sakralen Kunst, insbesondere in Votivplastiken und Totenmasken
- Die Verwendung von Wachsplastiken zu repräsentativen Zwecken in höfischen und bürgerlichen Kreisen
- Die Bedeutung von Wachsplastiken in der wissenschaftlichen Forschung und Lehre
- Die künstlerische Verwendung von Wachsfiguren in der bildenden Kunst
- Der Einsatz von Wachsfiguren in der Unterhaltung, z.B. in Panoptiken und Wachsfigurenkabinetten
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Material Wachs: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Geschichte und den Eigenschaften des Bienenwachses als wichtigstem tierischen Wachs. Es beschreibt die lange Tradition der Verwendung von Wachs und seine besondere Bedeutung in der frühen Menschheitsgeschichte.
- Die sakrale Wachsplastik: Dieses Kapitel beleuchtet die Ursprünge der plastischen Darstellung des menschlichen Körpers im römischen Toten- und Familienkult. Es geht insbesondere auf die Verwendung von Wachs in Votivplastiken und Funeralplastiken ein.
- Die Votivplastik: Hier werden Beispiele für Votivplastiken aus Wachs aus verschiedenen Epochen vorgestellt und die Bedeutung dieser Opfergaben für die religiöse Praxis erläutert.
- Die Funeralplastik: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Herstellung und Verwendung von Totenmasken aus Wachs und deren Bedeutung im Bestattungsritual. Es beleuchtet die Geschichte der Totenmasken von der Antike bis ins 19. Jahrhundert.
Schlüsselwörter
Wachsplastik, Sakral, Votivplastik, Funeralplastik, Totenmaske, Effigie, repräsentative Zwecke, wissenschaftliche Wachsplastiken, Anatomie, Wachsfiguren, Kunst, Unterhaltung, Panoptikum, Wachsfigurenkabinett
- Arbeit zitieren
- Johanna Quednau (Autor:in), 2002, Die Wachsplastik - Positionen des Realismus vom Mittelalter bis in die Gegenwart, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21148