Unterhaltung und Bildung, zwei Begriffe, die im allgemeinen Sprachgebrauch im Widerspruch zu stehen scheinen, werden mit dem Neologismus Edutainment zusammengeführt. Sind Wissenserwerb und Unterhaltung miteinander vereinbar, oder ist der Trend, der einen starken Anstieg des Edutainments zeigt, eine Gefahr für die Bildung? Spätestens seit POSTMANS medienkritischem Buch "Wir amüsieren uns zu Tode" (1986), in dem diese zwei Bereiche als klare Gegensätze aufgefasst werden, ist die Diskussion um das unterhaltsame Lernen in der Medienwissenschaft und Pädagogik entfacht. Mehr und mehr erhält diese Thematik aber auch Einzug in das Aufgabenfeld des Eventmanagers. Bei Incentives, der Unternehmenspräsentation oder auch kulturellen Events hat die Symbiose aus Bildung (Education) und Unterhaltung (Entertainment) eine tragende Rolle. Zu untersuchen ist nun, inwieweit sich diese Bereiche tatsächlich vereinbaren lassen. Ist Edutainment als große Chance bei der Wissensvermittlung zu verstehen, oder besteht die Gefahr, durch unterhaltsame Aufbereitung von Informationen, deren Ernsthaftigkeit in Frage zu stellen und den Wissenszuwachs der Rezipienten zu vermindern? Kann Unterhaltung wirklich eine Methode des Lehrens und Lernens sein? Können mit emotionalisierenden Edutainment-Veranstaltungen nachweisliche Erfolge bei der gesundheitlicher Präventionsarbeit erzielt werden? Und sollte In Folge dessen Entertainern und Eventmanagern Zutritt in Bildungsinstitutionen gewährt werden?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Fragestellung
- 1.2 Aufbau der Arbeit
- 2 Begriffserklärung und Gegenstandsbestimmung
- 2.1 Der Bildungsbegriff
- 2.1.1 Historische und wortgeschichtliche Annäherung an den Begriff Bildung
- 2.1.2 Festlegung eines Bildungsbegriffs
- 2.2 Der Unterhaltungsbegriff
- 2.2.1 Allgemeine Überlegungen zum Begriff Unterhaltung
- 2.2.2 Festlegung eines Unterhaltungsbegriffs
- 2.3 Definition: Edutainment
- 3 Anwendungsfelder des Edutainments
- 3.1 Medien
- 3.1.1 Fernsehen
- 3.1.2 Internet und Computerspiele
- 3.2 Incentive-Events/ Incentive-Reisen
- 3.3 Museen
- 3.4 Science-Center
- 3.5 Markenwelten
- 3.6 Schulveranstaltungen
- 4 Edutainment als Grundlage gesundheitlicher Präventionsmaßnahmen: Exemplarische Untersuchung schulischer Alkoholprävention
- 4.1 Das Forschungsumfeld: Willy-Brand-Realschule
- 4.2 Ziel der empirischen Untersuchung
- 4.3 Methodik der Untersuchung
- 4.4 Die Ausgangssituation
- 4.4.1 Das veränderte Trinkverhalten von Jugendlichen
- 4.4.2 Die spezifische Alkoholgefahr für Jugendliche
- 4.5 Das Präventionsprogramm
- 4.5.1 Inhalte der Alkoholprävention
- 4.5.2 Der gezielte Einsatz von Emotionen
- 4.6 Die Erfolgskontrolle
- 4.6.1 Der Wissenstest
- 4.6.2 Die Durchführung
- 4.6.2.1 Vorbereitung
- 4.6.2.2 Lehrer-Gruppen
- 4.6.2.3 Edutainment-Gruppen
- 4.6.3 Ergebnisse
- 4.6.3.1 Leistungszuwachs
- 4.6.3.2 Motivation
- 5 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Wirksamkeit von Edutainment als Bildungs-methode. Das Hauptziel ist es, die Vereinbarkeit von Wissensvermittlung und Unterhaltung zu analysieren und die Frage zu beantworten, ob Edutainment eine effektive Bildungsstrategie darstellt oder eher eine reine Unterhaltungsform ist. Die Arbeit evaluiert Edutainment-Ansätze im Kontext von Alkoholprävention an einer Schule.
- Definition und Abgrenzung der Begriffe Bildung und Unterhaltung
- Analyse verschiedener Anwendungsfelder von Edutainment
- Bewertung des Nutzens von Edutainment in der Wissensvermittlung
- Empirische Untersuchung der Effektivität von Edutainment in der Alkoholprävention
- Diskussion der Rolle von Edutainment im Bildungskontext
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Effektivität von Edutainment als Bildungsform. Sie beleuchtet den scheinbaren Widerspruch zwischen Bildung und Unterhaltung und führt in die Thematik des unterhaltsamen Lernens ein, betont dessen zunehmende Relevanz im Eventmanagement und stellt die Forschungsfragen im Detail dar. Der Aufbau der Arbeit wird skizziert.
2 Begriffserklärung und Gegenstandsbestimmung: Dieses Kapitel legt die Grundlage der Arbeit, indem es die Kernbegriffe "Bildung" und "Unterhaltung" definiert. Es umfasst eine historische und wortgeschichtliche Betrachtung des Bildungsbegriffs, untersucht verschiedene Definitionen von Unterhaltung und mündet schließlich in einer klaren Definition des Neologismus "Edutainment". Hier werden die theoretischen Grundlagen für die spätere Analyse der empirischen Untersuchung gelegt.
3 Anwendungsfelder des Edutainments: Dieses Kapitel präsentiert eine breite Palette von Anwendungsgebieten für Edutainment. Es werden verschiedene Medien (Fernsehen, Internet, Computerspiele) ebenso beleuchtet wie Incentive-Events, Museen, Science-Center, Markenwelten und Schulveranstaltungen. Jeder Bereich wird kurz vorgestellt und die jeweilige Rolle von Edutainment in diesen Kontexten herausgestellt. Dies dient dazu, das Anwendungsspektrum von Edutainment aufzuzeigen und seine Vielseitigkeit zu demonstrieren.
4 Edutainment als Grundlage gesundheitlicher Präventionsmaßnahmen: Exemplarische Untersuchung schulischer Alkoholprävention: Dieses Kapitel beschreibt eine empirische Untersuchung zur Effektivität eines Edutainment-basierten Alkoholpräventionsprogramms an einer Realschule. Es detailliert die Methodik, die Ausgangssituation (inkl. Daten zum Alkoholkonsum von Jugendlichen), die Inhalte des Präventionsprogramms und die Ergebnisse der Erfolgskontrolle (Wissenstest, Motivation). Die Ergebnisse werden im Hinblick auf den Einfluss von Geschlecht, Alter und Jahrgangsstufe analysiert, um die Wirksamkeit des Edutainment-Ansatzes zu evaluieren.
Schlüsselwörter
Edutainment, Bildung, Unterhaltung, Wissensvermittlung, Alkoholprävention, empirische Untersuchung, Jugendliche, Präventionsprogramm, Erfolgskontrolle, Motivation, Lehrer, Eventmanagement.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Edutainment: Eine empirische Untersuchung zur Wirksamkeit unterhaltsamen Lernens in der Alkoholprävention"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Wirksamkeit von Edutainment als Bildungsmethodologie. Der Fokus liegt auf der Vereinbarkeit von Wissensvermittlung und Unterhaltung und der Frage, ob Edutainment eine effektive Bildungsstrategie darstellt oder eher reiner Unterhaltung dient. Eine empirische Studie zur Alkoholprävention an einer Schule dient als Fallbeispiel.
Welche Begriffe werden definiert?
Die Arbeit beginnt mit einer genauen Definition der Kernbegriffe "Bildung" und "Unterhaltung". Dazu gehört eine historische und wortgeschichtliche Betrachtung des Bildungsbegriffs sowie eine Untersuchung verschiedener Definitionen von Unterhaltung. Schließlich wird der Begriff "Edutainment" präzise definiert.
Welche Anwendungsfelder von Edutainment werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet ein breites Spektrum an Anwendungsfeldern von Edutainment, darunter Medien (Fernsehen, Internet, Computerspiele), Incentive-Events, Museen, Science-Center, Markenwelten und Schulveranstaltungen. Für jedes Feld wird die Rolle von Edutainment kurz beschrieben.
Wie wird die Effektivität von Edutainment untersucht?
Die Effektivität von Edutainment wird anhand einer empirischen Untersuchung zur Alkoholprävention an einer Realschule (Willy-Brand-Realschule) evaluiert. Die Studie beschreibt die Methodik, die Ausgangssituation (inkl. Daten zum Alkoholkonsum von Jugendlichen), die Inhalte des Präventionsprogramms und die Ergebnisse der Erfolgskontrolle (Wissenstest, Motivation). Die Ergebnisse werden hinsichtlich Geschlecht, Alter und Jahrgangsstufe analysiert.
Welche Methodik wurde in der empirischen Untersuchung angewendet?
Die empirische Untersuchung beinhaltet einen Wissenstest zur Erfolgskontrolle des Alkoholpräventionsprogramms. Die Teilnehmer wurden in Lehrer- und Edutainment-Gruppen unterteilt, um den Effekt des Edutainment-Ansatzes zu messen. Die Vorbereitung und Durchführung des Tests werden detailliert beschrieben. Die Ergebnisse werden hinsichtlich Leistungszuwachs und Motivation analysiert.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung zeigen den Leistungszuwachs und die Veränderung der Motivation der Teilnehmer nach der Intervention. Diese werden im Detail analysiert und im Hinblick auf den Einfluss von Edutainment interpretiert.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Das Fazit der Arbeit zieht Schlussfolgerungen aus den empirischen Ergebnissen und diskutiert die Rolle von Edutainment im Bildungskontext. Ein Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen rundet die Arbeit ab.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter der Arbeit sind: Edutainment, Bildung, Unterhaltung, Wissensvermittlung, Alkoholprävention, empirische Untersuchung, Jugendliche, Präventionsprogramm, Erfolgskontrolle, Motivation, Lehrer, Eventmanagement.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Begriffserklärung und Gegenstandsbestimmung, Anwendungsfelder des Edutainments, Edutainment als Grundlage gesundheitlicher Präventionsmaßnahmen (empirische Untersuchung), Fazit und Ausblick.
Wo finde ich den detaillierten Aufbau der Arbeit?
Ein detailliertes Inhaltsverzeichnis mit allen Unterkapiteln ist im HTML-Dokument enthalten.
- Arbeit zitieren
- Karla Knitter (Autor:in), 2012, Erfolgskontrolle Edutainment - Effektive Bildungsmethode oder reine Unterhaltung?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/211556