n Überfluss an Geld wird wohl von niemandem negativ bewertet. Erst die Folgen oder die Umstände seines Erwerbes mahnen möglicherweise, sich doch nicht nach ihm zu sehnen.
Über die Ausbreitung der Arbeit und die Kapitalakkumulation ließe sich aus ideologischer Sicht ausgiebig diskutieren. Dies soll jedoch nicht Bestandteil der vorliegenden Arbeit sein, auch wenn Hannah Arendt ein Dienst erwiesen würde, würde man kritischer auf die Bedeutung der Arbeit in der Neuzeit blicken. Dieses Vorhaben bedeutet jedoch eine große Anstrengung, bedarf es doch der völligen gedanklichen Ablösung vom wirtschaftlichen Leben dieser Zeit. Der moderne Mensch ist dem Prozess des Arbeitens und Geldverdienens viel zu sehr verhaftet, als dass er aus dem Stehgreif eine vernünftige kritische Position übernehmen könnte. Dies soll die Aufgabe größerer Geister sein.
Die vorliegende Arbeit unternimmt den Versuch, den Weg der Arbeit aus seinem Verhaftetsein in der Verborgenheit des Privaten, zur Tätigkeit, die zu einem Ideal erhoben wurde, nachzuzeichnen.
Als Textgrundlage galt die Vita activa von Hannah Arendt.
In der Antike fügt sich das Arbeiten in die Trias der Grundtätigkeiten Arbeiten – Herstellen – Handeln. Da dies die Grundlage für das Verständnis des früheren Verständnisses der Arbeit darstellt, wird den Grundtätigkeiten der erste Abschnitt des Hauptteils gewidmet sein. Eigeleitet wird dieser von einer kurzen Bestimmung der Vita activa und der Vita contemplativa bei Hannah Arendt.
Daran schließt sich im zweiten Abschnitt, der Siegeszuges des Animal laborans an, der sich in dem Ausweiten der Sphäre der Arbeit manifestiert und diese auch noch einmal unter anderen Gesichtspunkten betrachtet. Es wurde der Versuch unternommen, die Ausweitung des Arbeitens in Einzelschritte zu gliedern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die Vita activa und Vita contemplativa
- 1.1 Die drei Grundtätigkeiten der Vita activa
- a) Das Arbeiten
- b) Das Herstellen
- c) Das Handeln
- d) Verortung der Grundtätigkeiten
- 1.1 Die drei Grundtätigkeiten der Vita activa
- 2. Heraustreten des Arbeitens aus der Verborgenheit des Privaten
- 2.1 Öffentlichwerden des Arbeitens
- 2.2 Der Weg in die Gesellschaft
- 2.3 Einfluss auf die Politik
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit verfolgt das Ziel, den Aufstieg des „Animal laborans“ in der Vita activa von Hannah Arendt zu untersuchen. Sie analysiert den Weg des Arbeitens aus der Sphäre des Privaten in den Mittelpunkt der menschlichen Existenz.
- Die drei Grundtätigkeiten der Vita activa (Arbeiten, Herstellen, Handeln) und ihre Unterscheidung von der Vita contemplativa
- Die Rolle des Arbeitens in der Antike und seine Abgrenzung von den anderen Tätigkeiten
- Die Ausweitung der Sphäre des Arbeitens in der Neuzeit und seine Bedeutung für die Gesellschaft
- Der Einfluss der Arbeit auf die Politik und die öffentliche Sphäre
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit und ihrer Bedeutung in der modernen Gesellschaft ein. Sie stellt den Ausgangspunkt der Hausarbeit dar und beschreibt den Fokus auf die Arbeit als Grundtätigkeit in der Vita activa.
1. Die Vita activa und Vita contemplativa
Dieses Kapitel erläutert die beiden Grundkonzepte der Vita activa und der Vita contemplativa. Es stellt die drei Grundtätigkeiten der Vita activa - Arbeiten, Herstellen und Handeln - dar und grenzt diese von der Kontemplation als reiner, geistiger Tätigkeit ab.
2. Heraustreten des Arbeitens aus der Verborgenheit des Privaten
Dieses Kapitel untersucht die Ausweitung der Sphäre des Arbeitens in der Neuzeit. Es beleuchtet die Prozesse, die dazu führten, dass die Arbeit vom privaten Bereich in die öffentliche Sphäre gelangte und einen immer größeren Einfluss auf die Gesellschaft und die Politik gewann.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Hausarbeit sind: Vita activa, Vita contemplativa, Arbeit, Herstellen, Handeln, Animal laborans, Öffentlichkeit, Politik, Kapitalismus.
- Arbeit zitieren
- Michaela Kuhn (Autor:in), 2010, Der Sieg des 'Animal laborans' in der 'Vita activa' Hannah Arendts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/211975