Die Keie-Figur taucht bereits in den Artusromanen des Chrétien auf. Hartmann hat ihn ebenso verwendet - von der Anzahl seiner Auftritte her zwar sparsam, in seiner Wirkung dennoch recht bemerkenswert. Keie sticht heraus aus all der Ritterlichkeit und Damenhaftigkeit. Er ist gleichsam der Antiheld - der, über den man eher den Kopf schüttelt, als ihm zuzujubeln. Und dennoch umweht ihn eine gewisse Faszination. Eben weil er heraussticht ist er so interessant.
Erst die Schwächen sind es, weswegen wir uns für eine Figur interessieren. Bei Erec ist es das Verliggen, dessen Wiedergutmachung ihn zu einem noch besseren Herrscher macht. Bei Iwein ist es seine Verwahrlosung aus der er sich löst und dadurch die Kraft eines Löwen hinzugewinnt.
Nun, Keie ist es nicht vergönnt, eine Entwicklung durchzumachen. Er bleibt der Gleiche. Dennoch hat er Größe.
Um diese soll es in der vorliegenden Arbeit gehen. Mein Anspruch war es, ein Bild von Keie zu zeichnen, das ihn nicht nur als den ‚Stinkstiefel‘ dastehen lässt. Deshalb wird im Folgenden sein Charakter näher beleuchtet. Es wird aufgezeigt, zu welchen Figuren er in Verbindung steht und welche Position er in der Artuswelt inne hat. Im letzten Abschnitt soll seine Funktion in den Erzählungen näher betrachtet werden. Denn mal abgesehen davon, dass es meistens jemanden gibt, der aus einer Gruppe herausfällt und ein bisschen miesepetriger ist als die anderen, wird es einen Grund geben, weshalb er in den Artusromanen eingesetzt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Charakter
- 2. Verbindungen zu anderen Figuren
- 3. Funktion am Hof
- 4. Funktion in der Erzählung
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Figur Keie, einem Nebencharakter in den Artusromanen Erec und Iwein des Hartmanns von Aue. Ziel ist es, ein umfassendes Bild von Keie zu zeichnen, das über die gängige Darstellung als „Stinkstiefel“ hinausgeht.
- Charakteranalyse von Keie
- Beziehungen zwischen Keie und anderen Figuren
- Die Rolle Keies am Hofe König Artus
- Funktion und Bedeutung von Keie in den Erzählungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt Keie als den Antihelden der Artusromane vor. Er ist ein komplexer Charakter, der durch seine Schwächen und Gegensätze fasziniert. Im Gegensatz zu anderen Figuren, wie Erec und Iwein, die eine Entwicklung durchmachen, bleibt Keie unverändert.
1. Charakter
Der erste Abschnitt analysiert den Charakter von Keie. Es wird gezeigt, dass er sich durch seine unredliche und verschlagene Art auszeichnet. Gleichzeitig wird er jedoch auch als aufrichtig beschrieben. Diese inneren Widersprüche machen ihn zu einer interessanten Figur.
2. Verbindungen zu anderen Figuren
Kapitel zwei untersucht die Beziehungen von Keie zu anderen Figuren. Es wird herausgestellt, dass Keie aufgrund seiner negativen Eigenschaften von vielen Figuren abgelehnt wird. Doch er pflegt auch Freundschaften, die in der weiteren Analyse beleuchtet werden.
3. Funktion am Hof
Der dritte Abschnitt befasst sich mit der Position Keies am Hofe König Artus. Keies unhöfliches und provokantes Verhalten sticht deutlich von den anderen Rittern ab. Es wird untersucht, wie diese Gegensätze die Dynamik am Hof beeinflussen.
4. Funktion in der Erzählung
Im letzten Kapitel wird die Funktion von Keie in den Erzählungen von Erec und Iwein untersucht. Keie ist ein wichtiger Kontrast zu den idealisierten Heldenfiguren und zeigt, dass auch vermeintlich negative Charaktere eine Funktion im erzählten Kosmos haben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Charakter Keie, seinen Beziehungen zu anderen Figuren, seiner Funktion am Hofe König Artus und seiner Bedeutung für die Erzählungen Erec und Iwein. Die Schlüsselwörter sind daher: Keie, Artusromane, Antiheld, Charakteranalyse, Beziehungen, Hofgesellschaft, Funktion in der Erzählung.
- Arbeit zitieren
- Michaela Kuhn (Autor:in), 2011, Die Keie-Figur in den Artusromanen "Erec" und "Iwein" des Hartmann von Aue, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/212373