Die wichtigsten Aufwands- bzw. Kostenarten, die durch den Einsatz von Anlagegütern entstehen, bilden Abschreibungen und Zinsen. Sie besitzen primär in Unternehmungen mit einem großen Anlagenbestand, der bei natürlichen Monopolen und somit auch bei regulierten Märkten üblich ist, eine hohe Bedeutung. Hierzu zählen z.B. Netzbetreiber in der Energieversorgung oder der Telekommunikation. In der Bilanzrechnung sowie der Kosten- und Erlösrechnung erfassen Abschreibungen den planmäßigen Verbrauch von Anlagegütern sowie die außerplanmäßige Wertminderung bei Gütern des Anlage- oder Umlaufvermögens. In der Kostenrechnung wird auf den Güterverbrauch Bezug genommen, dessen Erfassung jedoch in der Produktions- und Kostentheorie sowie in der Kostenrechnung selbst Probleme aufwirft.
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Zurzeit sinken gerade auf regulierten Märkten, wie z.B. der Telekommunikation, insbesondere durch technologischen Fortschritt langfristig die Preise. Orientiert sich die Regulierung bei der Preisfestsetzung an den Kosten, nimmt die Bedeutung der Ermittlung der Abschreibungen zu. So schreibt z.B. §24 Abs. 1 Telekommunikationsgesetz vor, dass sich Entgelte an den Kosten effizienter Leistungsbereitstellung zu orientieren haben. Ähnliches sieht der §25 Abs. 2 ElWOG für die Energiewirtschaft vor. Wird bei der Behörde ein Entgeltantrag gestellt so muss dieser durch einen Kostennachweis begründet sein. Deshalb muss neben den Auswirkungen der Abschreibungsermittlung auf die Entscheidungen der Regulierungsbehörde auch das gegenwärtige und geplante eigene Verhalten in die Formulierung von Entgeltanträgen einbezogen werden.
Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es daher die einzelnen Abschreibungsmethoden auf diese Ansprüche hin zu überprüfen und die besonders geeignete(n) Methode(n) darzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Zielsetzung
- Gang der Untersuchung
- Prinzipien der Abschreibungsermittlung
- Kapitaltheoretische Erfolgsneutralität
- Marktbezug
- Einhaltung der GoB bei externer Rechnungslegung
- Entscheidungs- oder Steuerungsrelevanz bei interner Rechnungslegung
- Analyse der linearen Abschreibung
- Einhaltung der kapitaltheoretischen Erfolgsneutralität
- Marktbezug
- Übereinstimmung mit den GoB
- Entscheidungs- oder Steuerungsrelevanz des Abschreibungsverfahrens
- Anwendung des Verfahrens
- Analyse der RRC-Abschreibung
- Einhaltung der kapitaltheoretische Erfolgsneutralität
- Marktbezug
- Übereinstimmung mit den GoB
- Entscheidungs- oder Steuerungsrelevanz der Abschreibungsverfahren
- Anwendung des Verfahrens
- Analyse der Tagesgebrauchtwertabschreibung
- Einhaltung der kapitaltheoretischen Erfolgsneutralität
- Marktbezug
- Übereinstimmung mit den GoB
- Entscheidungs- oder Steuerungsrelevanz der Abschreibungsverfahren
- Anwendung des Verfahrens
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Analyse verschiedener Abschreibungsmethoden im Kontext regulierter Märkte, insbesondere in Branchen wie der Telekommunikation und der Energieversorgung. Ziel ist es, die Eignung der einzelnen Methoden für die Ermittlung von Abschreibungen zu bewerten, die sowohl die Anforderungen der externen Rechnungslegung als auch die Bedürfnisse der internen Entscheidungsfindung berücksichtigen.
- Kapitaltheoretische Erfolgsneutralität
- Marktbezug und Preisentwicklung
- Einhaltung der Grundsätze ordentlicher Buchführung (GoB)
- Entscheidungsrelevanz für interne Steuerung
- Anwendbarkeit in regulierten Märkten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit untersucht zunächst die Prinzipien der Abschreibungsermittlung und definiert die relevanten Anforderungen, die an ein Abschreibungsverfahren gestellt werden. Es werden die Perspektiven von Investoren, Regulierungsbehörden und Unternehmensmanagement berücksichtigt.
Im Anschluss werden drei Abschreibungsmethoden detailliert analysiert: die lineare Abschreibung nach historischen Anschaffungskosten, die lineare Abschreibung nach Wiederbeschaffungskosten (RRC-Abschreibung) und die ökonomische Abschreibung, die die Differenz der Tagesgebrauchtwerte abschreibt. Jedes Kapitel beschreibt die jeweilige Methode, erläutert ihre Stärken und Schwächen und veranschaulicht die Anwendung anhand eines Rechenbeispiels.
Schließlich wird im Fazit zusammengefasst, welche der untersuchten Abschreibungsmethoden sich für die Abschreibungsermittlung auf regulierten Märkten am besten eignet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Abschreibungsmethoden, die lineare Abschreibung, die RRC-Abschreibung, die Tagesgebrauchtwertabschreibung, die kapitaltheoretische Erfolgsneutralität, den Marktbezug, die Grundsätze ordentlicher Buchführung (GoB), die Entscheidungsrelevanz, die Steuerungsrelevanz und die Anwendung in regulierten Märkten. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung der Abschreibungsermittlung für Unternehmen, die auf regulierten Märkten tätig sind, insbesondere in Bezug auf die Preisfestsetzung und die Entscheidungsfindung.
- Quote paper
- Georg Dyck (Author), 2010, Vergleich von linearer, Tagesgebrauchtwert‐ und RRC‐Abschreibung bei konstanten und veränderlichen Preisen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/212566