Obgleich der Begriff ‚Design‘ oftmals im Zusammenhang mit Produktdesign, Kommunikationsdesign oder Corporate Design betrachtet wird, steckt hinter seiner Ursprungsbedeutung ein viel profanerer Hintergrund.
Das Design als „Prozess des bewussten Gestaltens“ richtet sich stets nach dem Menschen und nach seinen Bedürfnissen, die unterschiedlichster Art sein können. Es setzt sich mit den Interessen derjenigen Menschen auseinander, denen das Design am Ende dienen soll. Das heißt, Design wird immer von einer Zweckorientierung, also einer Funktionalität geführt.
Unter diesem Aspekt soll nun das Thema der Entwicklung Berlins im Bezug auf das neue ‚Design‘ des Spreeufers beleuchtet werden. Es stellt sich hier nämlich eben diese Frage: Wem dient das Projekt Mediaspree und wem sollte es eigentlich dienen?
In diesem Zusammenhang soll zunächst ein Überblick über die relevanten Geschehnisse diesbezüglich gegeben werden, um darauf aufbauend das Projekt Mediaspree vorzustellen und zu erläutern, warum die vom Designbegriff thematisierte Frage nach menschlichen Bedürfnissen und gegensätzlichen Entscheidungen und Funktionalitäten hier so eine große Rolle spielt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung und Einordnung der Thematik in den Kontext ‚Design‘
2. Historischer Abriss der Geschehnisse rund um das Mediaspree Projekt
3. Das Konzept ‚Mediaspree‘
4. Fazit und Mediaspree heute
Quellenverzeichnis
1. Einleitung und Einordnung der Thematik in den Kontext ‚Design‘
Obgleich der Begriff ‚Design‘ oftmals im Zusammenhang mit Produktdesign, Kommunikationsdesign oder Corporate Design betrachtet wird, steckt hinter seiner Ursprungsbedeutung ein viel profanerer Hintergrund.
Das Design als „Prozess des bewussten Gestaltens“[1] richtet sich stets nach dem Menschen und nach seinen Bedürfnissen, die unterschiedlichster Art sein können. Es setzt sich mit den Interessen derjenigen Menschen auseinander, denen das Design am Ende dienen soll. Das heißt, Design wird immer von einer Zweckorientierung, also einer Funktionalität geführt.[2]
Unter diesem Aspekt soll nun das Thema der Entwicklung Berlins im Bezug auf das neue ‚Design‘ des Spreeufers beleuchtet werden. Es stellt sich hier nämlich eben diese Frage: Wem dient das Projekt Mediaspree und wem sollte es eigentlich dienen?
In diesem Zusammenhang soll zunächst ein Überblick über die relevanten Geschehnisse diesbezüglich gegeben werden, um darauf aufbauend das Projekt Mediaspree vorzustellen und zu erläutern, warum die vom Designbegriff thematisierte Frage nach menschlichen Bedürfnissen und gegensätzlichen Entscheidungen und Funktionalitäten hier so eine große Rolle spielt.
2. Historischer Abriss der Geschehnisse rund um das Mediaspree Projekt
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Planungen zum umstrittenen Mammutprojekt Mediaspree (siehe Abb. 1) entstammen zu großen Teilen noch aus den 90er Jahren, aufgrund der damaligen wirtschaftlichen Defizite wurde ein Großteil der Vorhaben jedoch vorerst eingefroren.
Seit dem Mauerfall haben sich unzählige Clubs, Bars und kulturelle Einrichtungen im Spreeraum eingefunden, die einen großen Teil zum internationalen Ruf Berlins als kulturell vielfältige und kreative Metropole beigetragen haben und noch immer beitragen. Abb. 1: Modell Mediaspree[3]
Viele dieser Institutionen haben trotzdem bis heute keine langfristigen Mietverträge mit den Grundstückseigentümern abschließen können und werden als Zwischennutzer nur so lange geduldet, bis ein potenzieller Käufer sein Interesse am Grundstück äußert.[4]
Bis zu den Anfängen der 2000er Jahre hat sich bautechnisch wenig getan auf der Ostseite der Spree, im Überfluss vorhanden waren lediglich unzählige Bauvoranfragen und Baugenehmigungen. Aus Gründen einer übersichtlicheren und verbesserten Vermarktung der Vorhaben an der Spree wurde im Jahre 2002 die Interessengemeinschaft Mediaspree GmbH gegründet, die sich aus Entwicklern, Investoren und Grundstückseigentümern zusammen setzte. Vorrangiges Ziel dieser war es, Investoren für das ca. 180ha große Gebiet zu werben, das sich auf 3,7km Uferfläche auf beiden Seiten der Spree in Friedrichshain-Kreuzberg erstreckt. Hier soll einerseits ein Standort für neue Medien, Unterhaltung, Freizeit, Kunst und Grünflächen entstehen, andererseits sind aber auch Hotels, Einzelhandel und Wohnungen geplant (siehe Abb. 2).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Spreekarte mit eingezeichneten Bestands-gebäuden und Neubauvorhaben durch Mediaspree[5]
Das bisher größte Vorhaben, das Ende 2008 bereits umgesetzt wurde, ist die O2-World, die als Veranstaltungshalle rund 17.000 Besuchern Platz bietet.
[...]
[1] Unbekannt: Design. http://de.wikipedia.org/wiki/Design (07.05.2012).
[2] Vgl. Unbekannt: Design. http://de.wikipedia.org/wiki/Design (07.05.2012).
[3] Kaiserin des Westens: Mediaspree und der neoliberale Stadtumbau. http://www.abriss-berlin.de/blog/2007/01/26/mediaspree-und-der-neoliberale-stadtumbau/ (08.05.2012).
[4] Vgl. Hofmann, Dipl.-Ing. Arch. Aljoscha: Mediaspree versus Spreeufer für Alle! – eine Bilanz. http://www.de-cn.net/dis/sdz/de6053658.htm (07.05.2012).
[5] Initiativkreis Mediaspree versenken!, AG Spreeufer: Spreeufer für alle. http://www.spreeufer-fuer-alle.de/ (08.05.2012).
- Arbeit zitieren
- Seraphine Leonhard (Autor:in), 2012, Das neue Design Berlins – Eine kritische Betrachtung des Mediaspree Projektes , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/212749