Wie bei den meisten Herz-Kreislauferkrankungen ist auch die arterielle
Hypertonie eine Erkrankung, bei der eine Rehabilitation im Sinne einer
vollkommenen Heilung nicht möglich ist. Umso wichtiger ist es deshalb, so früh
wie möglich präventiv gegenzuwirken und nicht nur vermehrt ältere Personen in
die Prävention einzubeziehen, sondern auch schon im Kindes- und Jugendalter
aufzukären und zu schulen. Prävention und Intervention gehen hierbei inhaltlich
stark ineinander über.
Die Senkung von kardiovaskulären Risikofaktoren kann zu einer signifikanten
Verbesserung des deutschen Gesundheitszustands beitragen und eine teure
und nur bedingt effektive medikamentöse Behandlung ersetzen oder zumindest
reduzieren. Dazu muss die Attraktivität der Hypertonieprävention mit Hilfe von
Ärzten und weiteren Gesundheitseinrichtungen erhöht werden.
Die gemeinsamen Ziele von Prävention und Intervention sind den Umgang mit
der chronischen Krankheit zu erlernen, den Zugang zu unterstützenden
Rehabilitationsangeboten und Selbsthilfemaßnahmen zu legen, psychosoziale
Unterstützung anzubieten und gesundheitliches Risikoverhalten zu verringern.
Inhaltsverzeichnis
1. Prävention
2. Intervention & Rehabilitation
2.1. Bewegung
2.2. Ernährung
2.2.1 Kochsalzreduzierte Ernährung
2.2.2 Kalium
2.2.3 Kaffee und Alkohol
2.2.4 Fettzufuhr
2.2.5 Übergewicht
2.2.6 Vegetarische Ernährung
2.3. Lebensstil
2.4 Herzgruppen für Hypertoniepatienten
3. Hypertonieschulungsprogramm Deutscher Ärzteverlag
3.1. Beschreibung des Programms
3.2. Kritik
Schluss
1. Prävention
Wie bei den meisten Herz-Kreislauferkrankungen ist auch die arterielle Hypertonie eine Erkrankung, bei der eine Rehabilitation im Sinne einer vollkommenen Heilung nicht möglich ist. Umso wichtiger ist es deshalb, so früh wie möglich präventiv gegenzuwirken und nicht nur vermehrt ältere Personen in die Prävention einzubeziehen, sondern auch schon im Kindes- und Jugendalter aufzukären und zu schulen. Prävention und Intervention gehen hierbei inhaltlich stark ineinander über.
Die Senkung von kardiovaskulären Risikofaktoren kann zu einer signifikanten Verbesserung des deutschen Gesundheitszustands beitragen und eine teure und nur bedingt effektive medikamentöse Behandlung ersetzen oder zumindest reduzieren. Dazu muss die Attraktivität der Hypertonieprävention mit Hilfe von Ärzten und weiteren Gesundheitseinrichtungen erhöht werden.
Die gemeinsamen Ziele von Prävention und Intervention sind den Umgang mit der chronischen Krankheit zu erlernen, den Zugang zu unterstützenden Rehabilitationsangeboten und Selbsthilfemaßnahmen zu legen, psychosoziale Unterstützung anzubieten und gesundheitliches Risikoverhalten zu verringern (vgl. Kreuter et al. 1995).
2. Intervention & Rehabilitation
Neben der medizinischen Hilfe bei Bluthochdruck, die meist aus einer Kombination aus Diuretika, Betablockern, Kalziumantagonisten und/oder ACE-Hemmern besteht, kommt nach Manifestation der Krankheit besonders dem Faktor der lebensstilverändernden Selbsthilfe eine große Bedeutung zu (vgl. Undeutsch und Kohl 1999).
Dieser beinhaltet die Verringerung der Risikofaktoren Stress, Belastungen, Bewegungsmangel, Fehlernährung und Rauchen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist außerdem die Gewichtsreduktion.
Bei einer milden Hypertonie sollte zuerst auf diese allgemeinen Methoden zurückgegriffen werden, bevor medikamentöse Maßnahmen angestrebt werden. Häufig werden Patienten dahingehend mangelhaft beraten und schon bei einer milden Hypertonie medikamentös eingestellt. Eine Umfrage zeigte, dass 89,4% aller befragten Ärzte pharmakologische Maßnahmen auch bei geringer Ausprägung des Krankheitsbildes als essentiell notwendig betrachten. Somit gilt Bluthochdruck häufig nur als passiv behandelbare Krankheit, wobei die entscheidende Selbstbeeinflussbarkeit in den Hintergrund rückt (vgl. Leppin 1994).
Durch die Intervention sollen eine Senkung des durchschnittlichen systolischen bzw. diastolischen Blutwerts und die Verbesserung von ärztlicher Kontrolle und Therapie erreicht werden. Um präventive Verhaltensweisen zu stärken, zu regelmäßiger Blutdruckkontrolle anzuregen und eine höhere Compliance zu fördern, besteht eine große Aufgabe außerdem darin, die gesellschaftliche Wahrnehmung von Hypertonie zu verbessern (vgl. Kreuter et al. 1995).
2.1. Bewegung
"Sporttherapie ist die Anwendung von Training nach dem Grundprinzip der Trainingslehre zur Ergänzung der Therapie und zur Rehabilitation von Kranken." (Schauer et al. 1990, S. 18)
Bewegung und Sport kommt in der Hypertonietherapie eine große Bedeutung zu, da der Blutdruck durch die Verringerung des peripheren Gefäßwiderstands, dosierte Kreislaufbelastung und psychovegetative Stabilisierung gestärkt und damit auch bei erhöhter Beanspruchung belastbar gemacht werden kann.
Allerdings sollte Sportarten, die den Blutdruck heben, wie Wettkämpfe, Kraft- und Kampfsport, Intervalltraining und stressfördernder Sport gemieden und stattdessen Ausdauertraining nach der kontinuierlichen Dauermethode bevorzugt werden, da dieses die günstigsten Auswirkungen bei Herzkreislauferkrankungen aufweist. Dadurch können günstige Nebenwirkungen hinsichtlich Kochsalzverlust durch Schwitzen, Gewichtsabnahme, verbesserter Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel, eine stabilere psychische Belastungsfähigkeit und eine Steigerung des Gesundheitsbewusstseins erzielt werden.
Kontraindikationen für eine sportliche Betätigung bei Bluthochdruck sind Ruheblutdruckwerte größer 120/180 mmHg, ein systolischer Belastungsblutdruck höher 200 mmHg, eine schwere Koronarinsuffizienz, bedrohliche Herzrhythmusstörungen, akute entzündete oder durch Entzündungen hervorgerufene Erkrankungen und behindernde Erkrankungen des Bewegungsapparates, der Sinnesorgane und des Zentralen Nervensystems. Zudem sollten vor dem Beginn einer körperlichen Betätigung Belastbarkeitsvortests wie eine Spiroergometrie mit EKG oder eine kardiopulmonare Funktionsdiagnostik durchgeführt werden und auch im weiteren Verlauf regelmäßige ärztliche Untersuchungen erfolgen.
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- Arbeit zitieren
- Julia Hock (Autor:in), 2013, Hypertonie: Prävention, Intervention, Rehabilitation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/212815
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