Hintergründe und Chronologie des Augustputsches 1991


Hausarbeit, 2013

5 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Der Augustputsch 1991

Im Rahmen meines Referatsthemas „Die sowjetische Außenpolitik nach 1979“ habe ich mich ausführlicher mit der neueren sowjetischen Geschichte befasst. In meinem Aufsatz möchte ich nun die Hintergründe und die Chronologie dieses Putschversuches dokumentieren und mich anschließend mit den Folgen dieses Ereignisses auseinander- setzen.

Nach Beginn des Afghanistankrieges 1979 gab es zwei herausstehende Ereignisse, die das Schicksal der einstigen Weltmacht besiegeln sollten. Das Erste war die Wahl Michail Gorbatschows zum Generalsekretär des Zentralkomitees der KPdSU. Gorbat- schow forcierte aus dieser Position heraus einen radikalen Reformprozess, der besser unter den Schlagwörtern Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umbau) bekannt ist. Glasnost und Perestroika bilden den Auftakt zu den friedlichen Revolutionen in Osteu- ropa und der DDR. Auch die Entspannungspolitik und die Abrüstungsverträge mit den USA wären ohne Gorbatschow´s neuen Kurs nicht möglich gewesen. Das zweite einschneidende Ereignis war ein Putschversucht reaktionärer Kräfte, die mit Gorbat- schows Politik nicht einverstanden waren. Der sogenannte Augustputsch mündete letztlich in der Absetzung Gorbatschows und in der Auflösung des Sowjetimperiums.

Anfang der 90er Jahre befand sich die Sowjetunion in einer schweren ökonomi- schen, politischen und sozialen Krise: 1991 brach das Bruttoinlandsprodukt um 17% ein, gleichzeitig litt das Land unter einer Hyperinflation von 140%. Vielerorts konnten sich die Menschen noch nicht einmal mit Grundnahrungsmitteln eindecken, weil das immer noch bestehende System der Zentralverwaltungswirtschaft nicht in der Lage war, die Sowjetbürger ausreichend mit Gütern zu versorgen. Der Übergang von der Plan- wirtschaft zur Marktwirtschaft funktionierte nur schleppend und wurde von Korruption und Missmanagement begleitet. Radikale Reformer kritisierten Gorbatschow für diese Entwicklung und forderten eine schnellere und energischere Transformation der Wirt- schaft. Gleichzeitig strebten sämtliche Teilrepubliken nach Unabhängigkeit von Sowjet- russland. Michail Gorbatschow machte den Separatisten Zugeständnisse und bereitete 1991 einen Vertrag zur Neuregelung der Machtverhältnisse in der Sowjetunion vor. Die Zentralregierung in Moskau sollte mehr Kompetenzen an die Teilrepubliken abgeben und die Sowjetunion in eine Konföderation umgewandelt werden. Konservative Hardliner befürchteten, dass die Separatisten auf Basis dieses Unionsvertrags völlige Unabhängigkeit fordern könnten. Die Konservativen besetzten auch vier Jahre nach Beginn der Perestroika immer noch Schlüsselpositionen in Politik, Militär und Geheimdienst. In Reaktion auf den Unionsvertrag fanden sich konservative Militärs und reaktionäre Mitglieder der KPdSU zusammen, um Gorbatschow abzusetzen.

Am Abend des 18. August 1991, einen Tag vor der geplanten Unterzeichnung des Unionsvertrages, besuchen sechs Führungskader des konservativen Flügels der KPdSU und Mitglieder des Militärs Michail Gorbatschow in seinem Ferienhaus auf der Krim, um ihn zu einer Rücknahme des Vertrages zu bewegen. Falls er dieser Forderung nicht nachkomme, würde man ihn zum Rücktritt zwingen. Gorbatschow kommt der For- derung nicht nach und wird daraufhin unter Hausarrest gestellt. In der Nacht zum 19. August konstituiert sich in Moskau ein Notstandskomitee der Putschisten, das den an- geblich erkrankten Gorbatschow für unfähig befindet, seine politischen Ämter auszu- üben. Die Putschisten rufen den Ausnahmezustand aus und beauftragen Vizepräsident und Mitverschwörer Janajew, Gorbatschows Ämter kommissarisch zu übernehmen. Verbündete Militäreinheiten besetzen nun Knotenpunkte der russischen Hauptstadt und bringen Fernseh- und Rundfunkanstalten unter die Kontrolle des Notstandskomitees. Währenddessen formiert sich innerhalb der Bevölkerung Widerstand gegen die Put- schisten. Die Demonstranten versammeln sich um das Weiße Haus, dem Sitz des O- bersten Sowjets, wo sich inzwischen prominente Putschgegner eingefunden haben. Am Morgen des 19.August um 9:30 Uhr spricht Boris Jelzin, Präsident der Russischen Teil- republik und radikaler Reformer, zu den Demonstranten. Er ruft zum Generalstreik auf und ermutigt die Menge zum Widerstand gegen die Putschisten und das inzwischen aufgefahrene Militär. Jelzin´s Aufruf folgen landesweit Millionen; In Estland, Lettland und Litauen finden Versammlungen statt, und einen Tag später befinden sich landesweit wichtige Industriezentren im Generalstreik.

Ende der Leseprobe aus 5 Seiten

Details

Titel
Hintergründe und Chronologie des Augustputsches 1991
Note
1,0
Autor
Jahr
2013
Seiten
5
Katalognummer
V213181
ISBN (eBook)
9783656412939
Dateigröße
363 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
hintergründe, chronologie, augustputsches
Arbeit zitieren
Felix Blumentritt (Autor:in), 2013, Hintergründe und Chronologie des Augustputsches 1991, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/213181

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