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Go to shop › Philosophy - Philosophy of the 17th and 18th Centuries

Bayles Skeptizismus

Bayles Strategien zur Destruktion theonomer Ethik

Title: Bayles Skeptizismus

Seminar Paper , 2012 , 13 Pages , Grade: 1,0

Autor:in: Wieland Greiner (Author)

Philosophy - Philosophy of the 17th and 18th Centuries
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Das 1696 erschienene Dictionnaire historique et critique von Pierre Bayle ist von herausragender Bedeutung für das Verständnis des neuzeitlichen Skeptizismus und für die weitere Entwicklung der neuzeitlichen Philosophie insgesamt. Der neuzeitliche Skeptizismus, der anknüpft an die Ideen der antiken Skepsis , die der mittelalterlichen Scholastik weitestgehend unbekannt war, konnte sich erst im 16. Jahrhundert durch Abschriften und Übersetzungen der Werke von Sextus Empiricus in der europäischen Philosophie etablieren . Der Skeptizismus in der frühen Neuzeit, zu dessen herausragendsten Vertretern Charron, Montaigne, Huet und Bayle zählen und der sich gegen die dogmatischen Systeme sowohl der cartesianischen als auch der aristotelisch-scholastischen Philosophie richtete, teilt mit der antiken Skepsis – bei aller Unterschiedlichkeit im Detail – die Instrumentalisierung der Skepsis . Die Skepsis ist nicht Endzweck, sondern Mittel zum Zweck. Das Ziel der antiken Skepsis war die Ataraxie. Durch den Zweifel an gesicherter Erkenntnis und der daraus sich ergebenden Urteilszurückhaltung sollte das praktische Ideal der unerschütterlichen Seelenruhe erreicht werden. Die Nouveaux Pyrrhoniens des 16. und 17. Jahrhunderts dagegen weisen hin auf die Unzulänglichkeit und Inkompetenz der Vernunft im Bereich der Philosophie und insbesondere der Theologie, was zur Folge hat, dass der Glaube allein die exponierte Stellung in ihrem Denken einnimmt und die Vernunft das Terrain der Religion, die sich nun ausschließlich auf den Glauben gründet, verlassen muss. Glaube und Vernunft sind demzufolge unvereinbar. Wurde dieses Argumentationsschema noch von Pierre Charron benutzt, um dem römisch-katholischen Glauben in der Auseinandersetzung mit den reformatorischen Bewegungen, insbesondere dem dogmatisierten Calvinismus, einen Vorteil zu verschaffen , so hat sich Pierre Bayle ein ganz anderes Ziel gesetzt. Bayles Primärziel ist das Erwirken religiöser Toleranz. Seiner Meinung nach wurzelt religiöse Intoleranz in theonomer Ethik, weshalb er um deren Destruktion bemüht ist. Untersuchungsgegenstand dieser Hausarbeit sind Bayles Strategien zur Destruktion theonomer Ethik.

Excerpt


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • Bayles Ziel: Religiöse Toleranz
  • Bayles Skeptizismus
  • Skepsis im Dienst der Toleranz
  • Moral ohne Gott
  • Schluss
  • Literaturverzeichnis

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Die Hausarbeit untersucht Bayles Strategien zur Destruktion theonomer Ethik und deren Beitrag zur Erreichung religiöser Toleranz im 17. Jahrhundert. Bayle argumentiert, dass die Intoleranz in der theonomen Ethik wurzelt, die moralische Forderungen aus göttlichen Geboten ableitet und diese als absoluten Maßstab betrachtet.

  • Bayles Skeptizismus als Mittel zur Destruktion theonomer Ethik
  • Die Trennung von Vernunft und Glaube als Grundlage für religiöse Toleranz
  • Die Unvereinbarkeit von theonomer Ethik und individueller Moral
  • Das Konzept des tugendhaften Atheisten als Herausforderung für die traditionelle Verbindung von Moral und Religion
  • Die Rolle der bürgerlichen Gesetze als Garant für ein funktionierendes Zusammenleben

Zusammenfassung der Kapitel

Die Einleitung stellt Bayles Werk im Kontext des neuzeitlichen Skeptizismus vor und beleuchtet dessen Ziel: die Erreichung religiöser Toleranz. Die Arbeit untersucht Bayles Skeptizismus, der nicht als Endzweck, sondern als Mittel zur Erreichung dieses Ziels dient. Bayle argumentiert, dass theonome Ethik, die Moral aus göttlichen Geboten ableitet, Intoleranz hervorruft.

Die Kapitel beleuchten Bayles Kritik an der theonomen Ethik und die Rolle des Skeptizismus in seiner Argumentation. Bayle zeigt, dass die Vernunft nicht in der Lage ist, die Wahrheiten der christlichen Religion zu beweisen, und dass die Moral nicht an den Glauben an Gott gebunden ist. Er führt das Konzept des tugendhaften Atheisten ein und argumentiert, dass die bürgerlichen Gesetze, nicht die Religion, die Grundlage für ein gerechtes und friedliches Zusammenleben bilden.

Schlüsselwörter

Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Pierre Bayle, Skeptizismus, theonome Ethik, religiöse Toleranz, Vernunft, Glaube, Moral, Tugend, Atheismus, bürgerliche Gesetze.

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Details

Title
Bayles Skeptizismus
Subtitle
Bayles Strategien zur Destruktion theonomer Ethik
College
University of Mannheim  (Prof. Dr. Kreimendahl)
Grade
1,0
Author
Wieland Greiner (Author)
Publication Year
2012
Pages
13
Catalog Number
V213246
ISBN (eBook)
9783656413769
ISBN (Book)
9783656438106
Language
German
Tags
bayles skeptizismus strategien destruktion ethik
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Wieland Greiner (Author), 2012, Bayles Skeptizismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/213246
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