Lehren und Lernen mit neuen Medien


Hausarbeit, 2003

15 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einführung in das Thema „Lehren und Lernen mit Neuen Medien“

2 Grundlagen der Mediendidaktik
2.1 Technische Merkmale digitaler Medien
2.2 Unterscheidung zwischen „Bildungsmittel“ und „Bildungsmedien“
2.3 Das magische Viereck mediendidaktischer Planung

3 Ansätze mediengestützten Lernens
3.1 Behaviorismus
3.2 Kognitivismus
3.3 Konstruktivismus

4 Varianten medialer Lernangebote

5 Kontroverse Betrachtung computergestützten Lehrens und Lernens

6 Fazit

7 Quellen

1 Einführung in das Thema „Lehren und Lernen mit Neuen Medien“

Durch Schlagworte wie: „virtuelle Hochschule“, „Bildung im Netz“, „Tele-Learning“, „Tele-Teaching“, „Telematische Lehr- und Lernformen“ wird signalisiert, dass im Gebiet der Neuen Medien auch im Bereich der Bildung ein Wandel ansteht.

Durch erhöhten Wettbewerb und ansteigende Innovationsraten steigt der gesamtgesellschaftliche Bedarf an Aus- und Weiterbildung ständig. Die zunächst erhaltene Erstausbildung ist in der heutigen, schnellwandelnden Arbeitswelt schon bald überholt, sodass dieses Defizit mit Weiterbildung ausgeglichen werden muss. Durch diese Entwicklung sind die Industrie und öffentliche Bildungsträger einem immensen Kostendruck ausgesetzt.

In den letzten Jahren sind Informations- und Kommunikationstechnologien immer selbstverständlicher in unseren Alltag integriert worden. Die sogenannten „Neuen Medien“ umfassen unter anderem den Personalcomputer (PC), das World Wide Web (WWW) und eine Reihe anderer Technologien, die unter dem Schlagwort Multimedia[1] zusammengefasst werden können.

Dr. Helmut Pütz, Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung beschreibt den Zusammenhang zwischen den Neuen Medien und der Bildung folgendermaßen:

„Die Computer-Vernetzung erlaubt nicht nur, das Zusammenspiel unterschiedlicher Medien zur Präsentation von Information zu steuern, sondern ermöglicht durch die Interaktivität der Medien vor allem auch aktives und organisiertes Lernen und Handeln. Simulationen und Planspiele bereiten darauf vor, in komplexen Situationen und Prozessen richtige Entscheidungen zu treffen. Die Integration der Telekommunikation macht nicht nur Informationen an jedem Computer verfügbar, sondern ermöglicht auch die weltweite Kommunikation mit anderen Experten und Lernenden sowie die direkte weltweite multimediale Präsentation eigener Informationen und Arbeitsergebnisse.“[2]

Die Erwartungen, dass Computer, vor allem in Verbindung mit multimedialen Lehr- und Lernumgebungen wesentlich zur Flexibilisierung beitragen können, werden sehr kontrovers diskutiert. Die Ergebnisse bisheriger Studien geben ein sehr uneinheitliches Bild der Situation wieder. Dies ist zurückzuführen auf oft unzureichende Evaluationsmethodik und sehr unterschiedliche Formen des computergestützten Lernens.[3]

Nachfolgend werden die Grundlagen der Mediendidaktik erläutert. Anschließend wird auf die verschiedenen Varianten des Lehrens und Lernens mit Neuen Medien eingegangen, sowie die Vor- und Nachteile die daraus hervorgehen kontrovers betrachtet.

2 Grundlagen der Mediendidaktik

Das Gebiet „Lehren und Lernen mit Neuen Medien“ kann nicht ohne die Thematiken Informatik/Technik, Pädagogik und Didaktik behandelt werden. All diese Bereiche spielen bei der Planung, Konzeption, Entwicklung und Produktion computergestützter Lehr-/Lernprogrammen eine prägende Rolle.

Nachfolgend wird zu den oben genannten Themen eine Auswahl an wichtigen Kriterien für die Erstellung von multimedialen Lehr- und Lernprogrammen genannt.

2.1 Technische Merkmale digitaler Medien

Lehren ist zwar ohne Hilfsmittel möglich, aber nicht ohne Medien. Der Begriff des Mediums ist ein mehrdeutiger Begriff, der sich auf verschiedene Dinge beziehen kann: z.B. einen Lehrfilm, das Videoband, ein Fernsehgerät, ein Netzwerk, die leere Tafel, Modelle im Physikunterricht etc.

Die von der ISO beauftragte Multimedia and Hypermedia Experts Group unterscheidet Medien nach folgender Art und Weise:

- Speicherung: Wie wird Information gespeichert? (z.B. Papierform, magnetisch oder optisch)
- Repräsentation: Wie wird Information codiert? (z.B. Zahlen, sprachlich-symbolischer Code, Bild)
- Übertragung: Wie wird Information übertragen? (z.B. Luft als Träger von Schall, Kabelnetz, Funkverbindung, Satteliten)
- Informationsaustausch: Wie wird Information zwischen physikalischen Orten transportiert? (z.B. Mikrofilm, Diskette, Glasfaser)
- Präsentation: Wie wird Information wiedergegeben? (z.B. Wandtafel, Lautsprecher, Bildschirm)
- Perzeption: Wie wird Information vom Benutzer wahrgenommen? (Sinneskanal)

Auf diesen Arten von Medien stützt sich der Aufbau multimedialer Lernprogramme.

2.2 Unterscheidung zwischen „Bildungsmittel“ und „Bildungsmedien“

Bildungsmittel sind Gegenstände und Geräte in didaktischen Kontexten, die für Präsentationen, zur Veranschaulichung oder zu Übungszwecken den Lehrenden und Lernenden zur Verfügung stehen. Beispiele sind Experimente in der Physik und Chemie oder generische Hilfsmittel wie Tafel, Tageslichtprojektor, Rechner, Modem und Internetanschluss.

Bildungsmedien sind beispielsweise Folien, die auf den Tageslichtprojektor gelegt werden, oder ein Lernprogramm, das aus dem Netz geladen wird; also alles was für Lehr- Lernzwecke didaktisch genutzt wird.

Die Wichtigkeit, Bildungsmittel und Bildungsmedien zu unterscheiden wird von König & Riedel (1979) nachfolgend betont. Sie kritisieren, dass bei der Planung des Unterrichts häufig unreflektiert gleichgesetzt werden:

- die Lehrinhalte und –ziele, die vermittelt werden sollen, mit
- den (vor allem: kognitiven Operationen des Lernenden und
- den Operationsobjekte (z.B. Lernaufgaben), mit denen die Lehrinhalte vermittelt bzw. angeeignet werden können sowie
- den Hilfsmitteln oder Geräten/Techniken, die zum Lernen herangezogen werden.

Bildungsmittel werden erst dann zum Bildungsmedium, wenn sie mit einer didaktischen Intention hergestellt und eingesetzt werden, wie z.B. ein Videoband mit speziellen Lerninhalten, das in einem Videorecorder abgespielt wird.

2.3 Das magische Viereck mediendidaktischer Planung

Die Planung eines computerbasierenden Lernprogramms bedarf einer Reihe von Überlegungen, da es sich hierbei um ein sehr vielschichtiges und komplexes Projekt handelt. Laut Kerres kann diese Planung in vier Segmente unterteilt werden:

- Ausbau und Sicherung der Infrastruktur (Hard- und Softwareausstattung sowie die dafür notwendige Dienstleistung für deren Einrichtung, Wartung und Pflege)
- Qualifiziertes Personal für die Entwicklung des mediengestützten Lernprogramms (Projektmanagement) unter anderem durch Qualifizierungs­maßnahmen und Anpassung organisatorischer Rahmenbedingungen
- Produktion des mediengestützten Lernprogramms (einschließlich Erstellung einer mediendidaktischen Konzeption, Entwicklung von Medienprodukten), Distribution des Programms und Sicherung der Nutzung über Authentisierungsmechanismen oder ähnliches.
- Didaktische Reform der Lehrinhalte/Lehrmethoden: Welche Lehrinhalte sollen vermittelt werden? Welche Methoden des Lehren/Lernens streben wir an?[4]

Abb2.[5]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]


[1] lt. Langenscheidt: Verbindung verschiedener Arten der Informationsvermittlung (Bild, Ton, Text, Daten etc.) in einem System, z.B. auf CD-ROM, realisiert bsd. in EDV, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik.

[2] Aus: Studium online: Hochschulentwicklung durch neue Medien / Bertelsmann Stiftung 2000

[3] Aus: Kerres, Zeitschrift für Erziehungswissenschaften, 2000, S.111ff.

[4] Aus: Kerres, 2001, S.14ff, 21ff, 48ff

[5] Aus: Kerres, 2001, S.49

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Lehren und Lernen mit neuen Medien
Hochschule
Hochschule der Medien Stuttgart  (Electronic Media)
Veranstaltung
Wissenschaftslehre
Note
2
Autor
Jahr
2003
Seiten
15
Katalognummer
V21326
ISBN (eBook)
9783638249706
ISBN (Buch)
9783638771689
Dateigröße
523 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Lehren, Lernen, Medien, Wissenschaftslehre
Arbeit zitieren
Dominik Wolf (Autor:in), 2003, Lehren und Lernen mit neuen Medien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21326

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