In der folgenden Bachelorarbeit soll der Erwerb der Pluralbildung des Deutschen im Kindesalter unter dem speziellen Gesichtspunkt der Wörter- und Regeltheorie im Fokus der Bearbeitung stehen.
Im Vorfeld der Erarbeitung stellte sich mir zunächst die Frage nach dem Wie.
Wie schafft es ein Sprecher eine Idee in eine sprachliche Äußerung zu verwandeln, die zudem auch noch grammatisch korrekt ist?
Wie erlangt und erweitert ein Mensch sein für den Sprachgebrauch unabdingbares mentales Lexikon?
Und vor allem: Wie wendet er es an?
Ist es ein angeborener Sprachinstinkt, wie Steven Pinker es beschreibt? Und gibt es eine Universalgrammatik, durch die man nach Noam Chomsky aus bestimmten sprachlichen Einheiten, unabhängig von natürlichen Einflüssen, theoretisch unendlich viele Sätze formen kann?
Beide Ansätze stützen sich auf ein unbeeinflussbares, festes Regelsystem, welches die Sprache beherrscht.
Doch genau an diesem Punkt gehen die Meinungen der Sprachwissenschaftler auseinander. Es gibt immer wieder Theorien, die einen angeborenen Sprachinstinkt und die dazu gehörende Anwendung sprachlicher Regeln in Frage stellen und behaupten, dass das mentale Lexikon allein durch das Auswendig lernen jedes neu angewendeten Wortes aufgebaut werden könne.
Dieser Zwiespalt soll im Laufe der vorliegenden Bachelor-Arbeit aufgegriffen und auf der Grundlage verschiedener Studien namenhafter Sprachwissenschaftler analytisch betrachtet werden.
Am Ende folgt eine kurze Zusammenfassung, welche die Ergebnisse bezüglich der verschiedenen Standpunkte zur Wörter- und Regeltheorie und des Erwerbs der Pluralbildung im Deutschen allgemein nochmals aufgreift und abschließend bewertet.
In der hier vorliegenden Bachelor-Arbeit kann die Problematik des dargestellten Sachverhalts mit seinen verschiedenen Denkansätzen natürlich nicht gänzlich geklärt werden, sondern lediglich ein Einblick in die kontroversen Standpunkte gegeben und eventuell mögliche Lösungsansätze auf der Basis der hier verzeichneten Erkenntnisse vorgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung – Spracherwerb
- 2. Hauptteil – Was Kinder während des Spracherwerbs lernen müssen: Wörter und Regeln
- 2.1 Wörter und Regeln – Grundlagen des Spracherwerbs nach Chomsky und Pinker
- 2.1.1 Chomskys Universalgrammatik
- 2.1.2 Zum angeborenen Sprachinstinkt nach Pinker
- 2.2 Zur Pluralbildung im Deutschen
- 2.2.1 Überblick über die Systematik der Pluralformen nach Eisenberg
- 2.3 Die Pluralbildung im Deutschen im Zusammenhang mit der Wörter- und Regeltheorie
- 2.3.1 Studien,pro“:
- 2.3.2 Studien,contra“:
- 2.4 Ergänzende Kritik zur Wörter- und Regeltheorie – Gisela Szagun
- 3. Zusammenfassung
- 4. Fazit
- 5. Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht den Erwerb der Pluralbildung im Deutschen aus der Perspektive der Wörter- und Regeltheorie. Sie befasst sich mit der Frage, wie Kinder Sprache erlernen und wie sich das mentale Lexikon entwickelt. Die Arbeit analysiert verschiedene Ansätze, die den Spracherwerb als ein angeborenes Talent (Chomskys Universalgrammatik) oder als ein rein durch Lernen erworbenes System (Wörter- und Regeltheorie) betrachten.
- Der Erwerb der Pluralbildung im Deutschen
- Die Wörter- und Regeltheorie
- Chomskys Universalgrammatik
- Der angeborene Sprachinstinkt
- Das mentale Lexikon
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Spracherwerbs ein und stellt die zentrale Fragestellung der Bachelorarbeit vor: Wie lernen Kinder die Pluralbildung im Deutschen? Die Arbeit untersucht die Rolle der Wörter- und Regeltheorie in diesem Prozess.
Der Hauptteil der Arbeit beleuchtet die Ansichten von Noam Chomsky und Steven Pinker zum Spracherwerb. Chomsky argumentiert für eine Universalgrammatik, die angeboren ist und die Grundlage für das Erlernen jeder Sprache bildet. Pinker erweitert diese Theorie und postuliert, dass die Sprachfähigkeit ein angeborener Instinkt ist.
Das Kapitel 2.2 widmet sich der Pluralbildung im Deutschen und bietet einen Überblick über die Systematik der Pluralformen. Kapitel 2.3 untersucht die Pluralbildung im Kontext der Wörter- und Regeltheorie anhand verschiedener Studien.
Das Kapitel 2.4 diskutiert die Kritik an der Wörter- und Regeltheorie durch Gisela Szagun.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Spracherwerb, Pluralbildung, Wörter- und Regeltheorie, Universalgrammatik, angeborener Sprachinstinkt, mentales Lexikon, Chomsky, Pinker, Studien zur Pluralbildung.
- Quote paper
- Master of Education Anne Marquardt (Author), 2010, Der kindliche Spracherwerb, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/214075