Das neunzehnte Jahrhundert stellt ohne Zweifel einen ganz besonderen und einen durchaus wichtigen Markstein nicht nur in der Geschichte des deutschen Schulwesens, sondern auch in der Geschichte des deutschen Schulwortschatzes dar. Mit ihm beginnt ein neuer Abschnitt in der Geschichte der Schule in den deutschen Staaten sowie in der Geschichte der deutschen Sprache.
Die Entwicklung der Schulanstalten und eines allgemeinen Schulbesuches ist unlösbar verbunden mit den Fragen der Struktur und der Entwicklung des Wortschatzes und so auch mit dem Stand der Schulbezeichnungen. Dies kommt nirgends so deutlich zum Ausdruck wie bei der allgemeinen Beschulung der Kinder auf dem deutschen Boden im 19. Jahrhundert.
Die in diesem Kapitel vorgelegten Beispiele berichten von einem ganz besonderen Wortschatz, der sich während des 19. Jahrhunderts in den deutschen Territorien herausgebildet hat. Hier offenbart sich – wie kaum anderswo – eine besondere Beziehung zwischen den allgemeinen Lebens- und Entwicklungsbedingungen der schulpflichtigen Kinder und den ihnen während des ganzen Jahrhunderts zur Verfügung stehenden Bildungsmöglichkeiten, was nach sich auch zahlreiche Veränderungen in der deutschen Sprache ziehen musste.
Das neunzehnte Jahrhundert stellt ohne Zweifel einen ganz besonderen und einen durchaus wichtigen Markstein nicht nur in der Geschichte des deutschen Schulwesens, sondern auch in der Geschichte des deutschen Schulwortschatzes dar. Mit ihm beginnt ein neuer Abschnitt in der Geschichte der Schule in den deutschen Staaten sowie in der Geschichte der deutschen Sprache.
Die Entwicklung der Schulanstalten und eines allgemeinen Schulbesuches ist unlösbar verbunden mit den Fragen der Struktur und der Entwicklung des Wortschatzes und so auch mit dem Stand der Schulbezeichnungen. Dies kommt nirgends so deutlich zum Ausdruck wie bei der allgemeinen Beschulung der Kinder auf dem deutschen Boden im 19. Jahrhundert.
Die in diesem Kapitel vorgelegten Beispiele berichten von einem ganz besonderen Wortschatz, der sich während des 19. Jahrhunderts in den deutschen Territorien herausgebildet hat. Hier offenbart sich – wie kaum anderswo – eine besondere Beziehung zwischen den allgemeinen Lebens- und Entwicklungsbedingungen der schulpflichtigen Kinder und den ihnen während des ganzen Jahrhunderts zur Verfügung stehenden Bildungsmöglichkeiten, was nach sich auch zahlreiche Veränderungen in der deutschen Sprache ziehen musste.
Die ersten Schulanstalten, die auf dem deutschen Boden errichtet wurden, standen selbstverständlich in einem ganz engen Zusammenhang mit der Kirche und liegen im 8. und 9. Jahrhundert. Es waren ursprünglich die Klosterschulen („scholae interiores“), wie z. B. die Klosterschule zu Fulda (die als die älteste deutsche Schule angesehen wird), oder die Domschulen („scholae ecclasiae cathedralis“), wie z. B. das Paulinum in Münster, das Theodorianum in Paderborn und das Stephaneum in Halberstadt. Darüber hinaus gab es vielenorts zahlreiche Stifts- sowie Pfarrschulen.
Zu diesen Lehreinrichtungen traten bereits seit dem 13. Jahrhundert neue Anstalten hinzu, welche ihre Gründung den Bemühungen nicht der Kirche, sondern der städtischen Behörden zu verdanken hatten. Denn infolge der fortschreitenden Entwicklung der Städte im Mittelalter hatte sich nämlich das Bedürfnis geltend gemacht, neben den klerikalen Schulen, die meistens die Heranbildung künftiger Geistlicher und Gelehrten im Auge hatten, besondere Lehranstalten für den Bürgerstand zu schaffen. Dementsprechend wurden an den Pfarrkirchen der Städte Schulanstalten errichtet, die unter unmittelbarer Leitung des Stadtrats standen, jedoch vielfach von der Geistlichkeit beaufsichtigt wurden.[1]
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[1] vgl. Müller, D. / Zymek, B.: Sozialgeschichte und Statistik des Schulsystems in den Staaten des Deutschen Reiches 1800-1945. Göttingen 1987, S. 14
- Arbeit zitieren
- Radoslaw Lis (Autor:in), 2011, Geschichte des deutschen Schulwesens. Schultypen im 19. Jahrhundert, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/214092