Die geschichtlichen Spuren identitätsbedingter intra- und interkultureller impliziter und expliziter Selbstbehauptungskreisläufe sind unverkennbar, da sie zyklisch zu Blutspuren diversen Ausmaßes führen und somit den Verlauf der gesellschaftlichen und politischen Kulturgeschichte weitgehend zu definieren scheinen. Würde man etwas daraus lernen, so hätten sie zumindest einen Sinn und würden Hegels Dictum konstruktiv entkräften, demzufolge wir aus der Geschichte lernen, dass wir nichts aus ihr lernen und daher stets dieselben Fehler wiederholen, da sich die Spur der Geschichte irreversibel in die Seele der Menschen einprägt und unverändert in den Zukunftshorizont hinein verläuft, sodass alte Muster in neuen Gewändern und Kontexten fortbestehen können, solange sie unerkannt und somit unsteuerbar bleiben.
Inhalt
1. Eine Biographie des deutschen sozialen Organismus
2. Spuren der politischen Kultur im Land der Dichter und Denker: Die NSU
3. Europaskeptik und Staatsraison: Die DM-Nostalgie und die AFD in Deutschland, die Euroskepsis und das Deutschland-Misstrauen in Großbritannien, europäischer Widerwille und Ressentiment in Frankreich, Europa Ärgernis in Italien und EU Verdruss in der Peripherie der Europäischen Union
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- D.E.A./UNIV. PARIS I Gebhard Deißler (Author), 2013, Eine kulturgeschichtliche Diagnostik des deutschen sozialen Organismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/214434