Die nachfolgende Hausarbeit handelt von den Konflikten zwischen Lehrern und Schülern und wie man sie lösen kann, ohne dass es Gewinner und Verlierer auf einer Seite geben muss. Es werden die Vor- und Nachteile von autoritärem und antiautoritärem Verhalten durch den Lehrer aufgezeigt und eine Alternative angeboten. Diese Alternative wird in Punkt 2.4, der Methode III – Konfliktbewältigung ohne Niederlage- beschrieben.
Unter den Punkten 1 bis 1.3 werden zunächst die Vorkenntnisse wie zum Beispiel aktives Zuhören und die Verwendung von Türöffnern für die Anwendung der Methode III, der Konfliktbewältigung ohne Niederlage bei der Konfliktlösung, die ein Lehrer verwendet oder gegen verwenden lassen muss erklärt.
Die Hausarbeit nimmt Bezug auf das Buch von Thomas Gordon, Lehrer-Schüler-Konferenz, Hamburg 1977 in der die Konfliktbewältigung ohne Niederlage und die benötigen Vorkenntnisse und Vorüberlegungen beschrieben werden.
Zur Vereinfachung wird im Nachfolgenden der Lehrer/ die Lehrerin nur als der Lehrer bezeichnet. [...]
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Lehrer-Schüler-Beziehung
2.1 Problembesitz
2.1.1 Wertvorstellungen
2.2 Sprache der Nicht-Annahme und der Annahme
2.2.1 Aktives Zuhören
2.3 Sendung von Ich-Botschaften
3 Konfliktbewältigung
3.1 Methode I der Konfliktbewältigung
3.2 Methode II der Konfliktlösung
3.3 Mischform von Methode I und II
3.4 Methode III, Konfliktbewältigung ohne Niederlage
4 Fazit
5 Literatur- und Quellenverzeichnis
1 Einleitung
Die nachfolgende Hausarbeit handelt von den Konflikten zwischen Lehrern und Schülern und wie man sie lösen kann, ohne dass es Gewinner und Verlierer auf einer Seite geben muss. Es werden die Vor- und Nachteile von autoritärem und antiautoritärem Verhalten durch den Lehrer aufgezeigt und alternative Handlungsoptionen angeboten. Diese Alternative wird im Punkt der Methode III – Konfliktbewältigung ohne Niederlage- näher beschrieben.
Unter den Punkten 2 bis 2.3 werden zunächst die Vorkenntnisse wie zum Beispiel aktives Zuhören und die Verwendung von Türöffnern für die Anwendung der Methode III, der Konfliktbewältigung ohne Niederlage bei der Konfliktlösung, die ein Lehrer verwendet oder gegen verwenden lassen muss, erklärt.
Die Hausarbeit nimmt Bezug auf das Buch von Thomas Gordon, Lehrer-Schüler-Konferenz, Hamburg in der die Konfliktbewältigung ohne Niederlage und die benötigen Vorkenntnisse und Vorüberlegungen beschrieben werden.
Zur Vereinfachung wird im Nachfolgenden der Lehrer/ die Lehrerin nur als der Lehrer bezeichnet.
2 Lehrer-Schüler-Beziehung
„Die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler ist gut, wenn sie aufgebaut ist auf:
1. Offenheit und Transparenz, sodass jeder dem anderen gegenüber ehrlich sein kann;
2. Anteilnahme, wenn jeder weiß, was er dem anderen bedeutet;
3. gegenseitiger Abhängigkeit anstatt einseitiger Abhängigkeit
4. der nötigen Distanz, die jedem erlaubt, Kreativität und Individualität zu entwickeln;
5. gegenseitige Befriedigung der Bedürfnisse.“[1]
2.1 Problembesitz
Wie in jeder Beziehung treten auch in der Lehrer-Schüler-Beziehung Probleme auf. Um diese Probleme konstruktiv lösen zu können, ist es zunächst wichtig herauszufinden, wer das Problem eigentlich hat.
Um dies herauszufinden, sollte man sich fragen:
„Hat dieses Verhalten irgendetwas mit mir zu tun? Fühle ich mich nicht annehmend, weil man mich stört, mir schadet, weh tut, mich beeinträchtigt? Oder fühle ich mich annehmend, nur weil ich möchte, dass der Schüler anders handelt, kein Problem hat, so fühlt, wie ich glaube, dass er fühlen sollte.“[2]
Kann man auf die erste Frage mit „ja“ antworten, hat der Lehrer das Problem, kann man auf die Frage letzte Frage mit „ja“ antworten, hat der Schüler das Problem. Diese Erkenntnis ist sehr bedeutsam für die Anwendung der Methode III.
2.1.1 Wertvorstellungen
Viele Probleme in der Lehrer-Schüler-Beziehung entstehen durch die Kollision von Wertvorstellungen. Viele Lehrer versuchen, ihren Schülern ihre Meinung von Sitte und Anstand beizubringen. Und viele tun es unbewusst. Wird jedoch das eigene Verhalten überdacht, erkennt man meist, dass man genau das wiederholt, was man früher an den Erwachsenen gehasst hat und garantiert niemals tun wollte. Die Lösung für diesen Konflikt setzt voraus, toleranter zu werden. Um diese Toleranz zu erlangen, sollte man erst einmal überprüfen, wie man zu den Wertvorstellungen gekommen ist und ob man auch wirklich zu ihnen steht, würde man sie zum Beispiel auf einer Konferenz sagen wollen und sie dann auch verteidigen?
Zusammengefasst werden die Eigenschaften die ein Lehrer haben sollte in einem Gebet von Reinhold Niebuhr, dass zwar nicht nur für Lehrer gemacht wurde, aber den Kern voll erfasst:
„Gott, gib mir Gelassenheit zur Annahme der Dinge, die ich nicht ändern kann, den Mut zur Veränderung dessen, was in meiner Macht steht und die Weisheit, den Unterschied zu erkennen.“[3]
2.2 Sprache der Nicht-Annahme und der Annahme
Lehrer erwarten zwar, dass Schüler sich ändern, wenn diese ihrer Meinung nach eine unannehmbare Verhaltensweise an den Tag legen. Sie erforschen jedoch nicht die Ursachen.
Typische Lehrerreaktionen bei einem Problem mit dem Schüler:
1. Befehlen, drohen, predigen oder das Anbieten einer Lösung ohne dem Schüler Gelegenheit zur Lösungsfindung zu geben
2. Beurteilung, Herabsetzung und Bewertung
3. Schüler aufmuntern, bestreiten, dass es überhaupt ein Problem gibt
4. Thema wechseln …
Jede dieser Reaktionen verrät eine Wertung des Lehrers über den Schüler. Daher ist die Sprache der Nicht-Annahme falsch. Denn durch die Sprache der Nicht-Annahme teilen Schüler ihre Probleme nicht mit und es kann ihnen so auch nicht geholfen werden.
Richtig kann daher nur die Sprache der Annahme sein.
Die Sprache der Annahme kann dabei sein:
1. Passives Zuhören (Schweigen) Durch Schweigen wird Annahme vermittelt. Denn der Schüler muss sprechen und kann so seine Probleme mitteilen.
2. Bestätigende Reaktionen. Der Schüler wertet Schweigen nicht unbedingt als Aufmerksamkeit. Dagegen helfen bestätigende Reaktionen wie zum Beispiel Nicken oder andere Gesichtsmimik. Auch durch „Aha“ oder „Oh“ merkt der Schüler, dass der Lehrer noch interessiert folgt.
3. Türöffner. Durch zusätzliche Ermutigungen wie zum Beispiel „Möchtest du darüber sprechen?“ kann der Schüler dazu bewegt werden, mehr zu seinem Problem zu erzählen.[4]
Aufgrund der Sprache der Annahme werden Kinder viel eher ihre wahren Gefühle und Probleme darlegen als aufgrund der Sprache der Nicht-Annahme. Denn nur „Wenn jemand einen anderen annimmt, wie er ist, trägt er entscheidend dazu bei, dass der andere sich entwickeln kann.“[5]
Aufgrund der Sprache der Annahme werden Kinder viel eher ihre wahren Gefühle mitteilen.
[...]
[1] Gordon, 1977, S.35.
[2] Ebenda S.46.
[3] Gordon, 1977, S.265.
[4] Vgl. Ebenda S64f.
[5] Gordon, 1977, S.57.
- Arbeit zitieren
- M. Ed. Julia Steblau (Autor:in), 2013, Thomas Gordon. Aktuelle Ansätze zur Konfliktbewältigung in der Schule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/214468