„Es ist nicht gut, dass der Mensch alleine ist“1 – dieser göttliche Ausspruch kurz nach Entstehung der Menschheit aus biblischer Sicht drückt aus, wie allgegenwärtig und fundamental Beziehung im menschlichen Miteinander ist. Beziehungen bilden die Grundlage des menschlichen Daseins, sei es im privaten oder auch im beruflichen Leben. Sie bereichern, erfüllen, beglücken, fordern heraus und kosten zuweilen auch immens Kraft und Nerven. Wo Menschen zusammenkommen und in Interaktion treten, entstehen zwangsläufig Machtstrukturen. Paris/Sofski schreiben dazu: „Indem Menschen sich zueinander verhalten, ordnen sie ihre Verhältnisse. In ihrem Handeln verhandeln sie darüber, welche Stellung jedem zukommt, wer etwas zu sagen und wer zu schweigen hat.“ (Paris/Sofski 1991: 9). Mit dem Ordnen der Verhältnisse untereinander, kommt es gleichzeitig zu einer Zuschreibung von Macht und damit verbunden zur Entstehung von Autoritäten.
Macht und Autorität sind elementare Bestandteile einer jeder Beziehung – befasst man sich mit menschlicher Interaktion, kommt man an ihnen nicht vorbei. Sie sind dabei meist negativ behaftet, als erste Assoziationen denkt man vielleicht an einen autoritären Vater, einen machtmissbrauchenden Politiker oder eine Führungsperson, die ihre Mitarbeiter in Angst und Schrecken versetzt. Autorität ist auch für die soziale Arbeit ein wichtiges Element und bewegt sich in einem Spannungsfeld von professioneller Distanz und mitfühlender Nähe.
In dieser Hausarbeit im Rahmen des Seminars „Beziehungsaufbau als
professioneller Faktor“ möchte ich mich genauer mit dem Begriff der Autorität befassen. Zu Beginn stelle ich verschiedene Ansätze zur Autorität heraus und zeichne einen Vergleich zum Begriff der Macht. Anschließend möchte ich herausarbeiten, wie sich Autorität in professionellen, sozialpädagogischen Beziehungen ausdrückt. Um das weite Feld der sozialen Arbeit etwas zu begrenzen, werde ich mich insbesondere auf die Arbeit mit Kindergruppen in Erziehungskontexten beschränken. Dabei gehe ich auf den Aspekt des Beziehungsaufbaus und der Beziehungsfähigkeit ein. Die darauffolgende Diskussion werde ich anhand eines Praxisbeispiels aufbauen, das ich selbst erlebt habe. Dabei soll es um die Frage gehen, inwiefern Autorität entstehen und in Beziehungen wirksam genutzt werden kann. Die Arbeit endet mit einem persönlichen Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Autorität und Macht
- Was ist Autorität?
- Was ist Macht?
- Autorität in Beziehung
- Diskussion - Wie kann Autorität in Beziehungen konstruktiv wirken?
- Ein Praxisbeispiel
- Eskalation und kontraproduktives Verhalten
- Lösungsansätze
- Persönliches Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Hausarbeit im Bachelor-Studiengang Organisations-/Sozialpädagogik beschäftigt sich mit dem Thema Autorität in Beziehungen, insbesondere im Kontext der sozialen Arbeit mit Kindergruppen. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse von Autorität und Macht als elementare Bestandteile menschlicher Interaktion, sowie der Frage, wie Autorität in Beziehungen konstruktiv wirken kann. Die Arbeit beleuchtet verschiedene Ansätze zur Autorität und Macht und stellt einen Vergleich zwischen beiden Begriffen dar. Darüber hinaus wird die Bedeutung von Autorität in professionellen, sozialpädagogischen Beziehungen beleuchtet und anhand eines Praxisbeispiels gezeigt, wie Autorität entstehen und genutzt werden kann.
- Bedeutung von Autorität und Macht in sozialen Beziehungen
- Abgrenzung der Begriffe Autorität und Macht
- Autorität in professionellen, sozialpädagogischen Beziehungen
- Konstruktive Nutzung von Autorität in Beziehungen
- Praxisbeispiel zur Entstehung und Wirksamkeit von Autorität
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema Autorität in Beziehungen ein und stellt die Relevanz von Beziehungen im menschlichen Miteinander heraus. Dabei wird auch auf die Verbindung von Machtstrukturen und Autoritäten in sozialen Interaktionen eingegangen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Bedeutung von Autorität in der sozialen Arbeit, insbesondere im Kontext der Arbeit mit Kindern in Erziehungskontexten.
Autorität und Macht
Dieses Kapitel befasst sich mit den Begriffen Autorität und Macht und deren Abgrenzung. Es wird die Bedeutung des Begriffs „Autorität“ aus seiner lateinischen Wurzel erläutert und die Funktion von Autorität als Einfluss und Ansehen, das andere Menschen zum Nachdenken und Handeln bewegt, erläutert. Zudem wird die Verbindung zwischen Autorität und Macht anhand von verschiedenen Beispielen und wissenschaftlichen Definitionen dargestellt.
Autorität in Beziehung
Das Kapitel beleuchtet die Ausprägung von Autorität in professionellen, sozialpädagogischen Beziehungen. Der Fokus liegt dabei auf der Arbeit mit Kindergruppen in Erziehungskontexten. Der Aspekt des Beziehungsaufbaus und der Beziehungsfähigkeit im Rahmen der pädagogischen Arbeit wird als zentraler Bestandteil von Autorität in diesem Kontext hervorgehoben.
Diskussion - Wie kann Autorität in Beziehungen konstruktiv wirken?
Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, wie Autorität in Beziehungen konstruktiv eingesetzt werden kann. Es wird anhand eines Praxisbeispiels aus dem eigenen Erleben gezeigt, wie Autorität entstehen und in Beziehungen wirksam genutzt werden kann. Des Weiteren werden Themen wie Eskalation und kontraproduktives Verhalten im Zusammenhang mit Autorität in Beziehungen sowie Lösungsansätze diskutiert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themen der Arbeit sind: Autorität, Macht, Beziehungen, soziale Arbeit, pädagogische Arbeit, Kindergruppen, Erziehungskontext, Beziehungsaufbau, Beziehungsfähigkeit, konstruktive Nutzung, Eskalation, kontraproduktives Verhalten, Lösungsansätze.
- Quote paper
- Christopher Schwing (Author), 2013, Autorität in Beziehungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/214831