Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, so kommt es mir gleich in den Sinn, dass ich als Schulkind hauptsächlich nachmittags oder abends ferngesehen habe. Vormittags gab es Schule, danach die Erledigung von Hausaufgaben und anschließend das Mittagsessen zu Hause. Ich bin in Polen aufgewachsen, in einer kinderreichen (7. Kinder Familie), in der oft Streit zwischen älterem und jüngerem
Geschwister um die Fernbedienung gab. Oft musste die Mutter zwischen uns einschreiten um den Kampf um die Fernbedingung zu schlichten bzw. uns diese zu entziehen, wenn keine Einigung zu erreichen war. Als ich 7 Jahre alt war, (ich bin 1975 geboren), kann ich mich gut erinnern, dass ich mit dem Leitmedium Fernseher durch meine Tante in Berührung gekommen bin. Sie hatte über uns mit ihren 6 Kindern gewohnt und veranstaltete beinahe jeden Abend bei sich eine große Fernsehstunde. Zu diesen Zeiten gab es in
den Ostblockländern den Sozialismus, welcher speziell in Polen 1989 durch den Sieg der Oppositionsbewegung „Solidarnosc“ abgelöst wurde. Es war durchaus üblich, dass nicht alle Familien im Besitz eines Fernsehgeräts waren und so schauten ca. 20 Personen (Kinder und Erwachsene) in einem Raum fern zusammen.
Man hat nicht nur bei einem Film zusammen gelacht oder war bei bestimmten Szenen zu Tränen gerührt, sondern man konnte sich über die vielfältigen Eindrücke gegenseitig austauschen. Wenn ich das Phänomen aus heutiger Sicht betrachte, so wird mir erst bewusst, dass diese gemeinsamen Abendstunden wesentlich dazu beigetragen haben, das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den Nachbarn in unserem Haus zu stärken. Mit der Zeit war jeder Nachbarteil im Besitz seines eigenes Fern-sehers, so dass, sich der Medienkonsum in den eigenen vier Wänden abspielten konnte. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Fernsehen/Kino/Video/DVD
- Radio/Hörkassetten/Schalplatten/CDs/
- Bücher
- Schlusswort
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Medienbiographie von Renata Paluch-Kompalla verfolgt das Ziel, die Entwicklung ihres Medienkonsums von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter zu beleuchten. Sie bietet einen persönlichen Einblick in die Bedeutung von Medien in ihrem Leben und zeigt auf, wie verschiedene Medien ihre Entwicklung, ihre Interessen und ihre Sicht der Welt beeinflusst haben.
- Die Rolle von Medien in der Persönlichkeitsentwicklung
- Die Bedeutung von Identifikationsfiguren und -geschichten
- Die Auswirkungen von Medienkonsum auf die Geschlechtsidentität
- Die Herausforderungen der Medienpädagogik in verschiedenen Generationen
- Die Chancen und Gefahren des Medienkonsums in der heutigen Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Fernsehen/Kino/Video/DVD
Die Autorin beschreibt ihre frühen Fernseherfahrungen in Polen, die von gemeinsamen Fernsehstunden mit der Familie und Nachbarn geprägt waren. Sie erinnert sich an die prägenden Fernsehserien ihrer Kindheit, wie "Die Biene Maja" und "Bolek und Lolek", die ihr als Identifikationsfiguren dienten und ihre Fantasie anregten. Der Zeichentrickfilm "Cinderella" beeinflusste ihre Geschlechtsidentität und ihr Selbstbild. Später faszinierte sie der Fantasy-Film "Die unendliche Geschichte" und der Tanzfilm "Dirty Dancing", die sie mit ihren eigenen Themen und Erfahrungen in Verbindung brachte.
Radio/Hörkassetten/Schalplatten/CDs/
Die Autorin schildert, wie ihr Musikgeschmack von ihrem Vater und ihrer Schwester geprägt wurde. Sie beschreibt ihre Begeisterung für Musik der 60er und 80er Jahre, die sie durch Radio und Schallplatten kennenlernte. Ab ihrem 14. Lebensjahr entwickelte sie einen eigenen Musikgeschmack, der bis heute Bestand hat.
Bücher
Die Autorin erzählt, wie sie sich in ihrer Kindheit und Jugend dem Lesen zuwandte, angeregt durch ihre Eltern und die Schulbibliothek. Sie beschreibt ihre Faszination für Märchen und Abenteuergeschichten, die ihr als Identifikationsfiguren dienten und ihre Fantasie beflügelten. In ihrer Jugend las sie Bücher über das Thema "Verliebt sein", die ihr Einblicke in die Gefühlswelt der Erwachsenen ermöglichten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Medienbiographie, Medienkonsum, Fernseherfahrungen, Identifikationsfiguren, Geschlechtsidentität, Medienpädagogik, Chancen und Gefahren des Medienkonsums, Kindheit, Jugend, Medienentwicklung.
- Arbeit zitieren
- M.A. Renata Paluch-Kompalla (Autor:in), 2013, Medienbiographie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/215786