Die Weltwirtschaftskrise ist seit dem Ausbruch 2008 auch 2013 nicht ausgestanden. Aus einer Bankenkrise wurde eine Staatskrise. Aus der Staatskrise folgte Austeri-tätspolitik par excellence.
Während europaweit Rettungsfonds für das Überleben des Euros und einiger GIPS-Staaten geschmiedet wurden und die Arbeitslosigkeit drastisch stieg, scheint die deutsche Wirtschaft davon fast unbeeindruckt weiter zu laufen. Selbst ein geringes Minuswachstum im letzten Quartal 2012 steigert die saisonbereinigte Arbeitslosenquote nicht erheblich.
Im Folgenden soll untersucht werden, inwiefern die Arbeitsmarktpolitik der letzten Dekade Einfluss auf diese positive Entwicklung hatte. Faktoren wie beispielsweise Lohnkostensenkung, infrastrukturelle Maßnahmen werden hierbei nicht berücksichtigt .
Da die einschneidenden Reformen im Zuge der Agenda 2010 den Fokus auf aktive beziehungsweise aktivierende Arbeitsmarktpolitik gesetzt haben, werden diese auch vermehrt in Abschnitt zwei thematisiert. Nach einer arbeitsmarktpolitischen Definition werden zunächst die historische Entwicklung sowie die Besonderheiten der letzten Jahre untersucht. Um Aktualität gewährleisten zu können wird zum bestehenden empirischen Material der letzten Jahre ebenso aktuelle Regelungen betrachtet. Dieser Abschnitt macht den größten Teil dieser Arbeit aus. Erst hierdurch können Folgen sowie Einflussfaktoren genauer klassifiziert werden.
In Abschnitt drei wird die Zusammenstellung der Arbeitslosenquote betrachtet. Hinzu kommen die Auswirkungen der aktiven sowie aktivierenden Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenquote. Damit einher geht die Beschäftigtenquote, die ebenso geprüft wird.
Um die Entwicklung der sinkenden Arbeitslosenquote während der Weltwirtschafts-krise erklären zu können werden geschlechtsspezifische Muster der Arbeitsmarktpolitik im vierten Abschnitt genauer untersucht. Teil dieser Untersuchung sind ebenso die Intentionen sowie Auswirkungen der geschlechtsspezifischen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition der Arbeitsmarktpolitik
- Ziele der Arbeitsmarktpolitik
- Aktive Arbeitsmarktpolitik in Deutschland
- Geschichte der aktiven Arbeitsmarktpolitik
- Aktivierende Arbeitsmarktpolitik in der BRD
- Drei Phasen der aktivierende Arbeitsmarktpolitik von 1998 bis in die Gegenwart
- „Fördern und Fordern“
- Inanspruchnahme des ALG II Bezugs
- Zwischenfazit
- Auswirkungen der Aktivierenden Arbeitsmarktpolitik auf den Arbeitsmarkt
- Arbeitsmarktpolitik geschlechtsspezifisch betrachtet
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der aktivierenden Arbeitsmarktpolitik in Deutschland auf das „Jobwunder“ während der Weltwirtschaftskrise. Der Fokus liegt dabei auf den Auswirkungen der Reformen im Zuge der Agenda 2010, die den Schwerpunkt auf aktive und aktivierende Arbeitsmarktpolitik gelegt haben.
- Die historische Entwicklung der aktiven und aktivierenden Arbeitsmarktpolitik in Deutschland
- Die Auswirkungen der aktivierenden Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenquote und die Beschäftigtenquote
- Geschlechtsspezifische Muster in der Arbeitsmarktpolitik und deren Auswirkungen auf Frauen
- Die Rolle des „Fördern und Forderns“-Prinzips in der aktivierenden Arbeitsmarktpolitik
- Die Bedeutung von atypischen Beschäftigungsformen und deren Einfluss auf die Arbeitsmarktentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Problematik der Weltwirtschaftskrise und die scheinbar unbeeindruckte Entwicklung der deutschen Wirtschaft dar. Sie führt den Fokus auf die aktivierende Arbeitsmarktpolitik als zentralen Faktor für diese Entwicklung ein.
- Kapitel 2 bietet eine Definition der Arbeitsmarktpolitik, beschreibt deren Ziele und beleuchtet die historische Entwicklung der aktiven und aktivierenden Arbeitsmarktpolitik in Deutschland.
- Kapitel 3 beleuchtet die Auswirkungen der aktivierenden Arbeitsmarktpolitik auf den Arbeitsmarkt, analysiert die Entwicklung der Arbeitslosenquote und der Beschäftigtenquote und diskutiert die Rolle der Kurzarbeit.
- Kapitel 4 analysiert die geschlechtsspezifische Dimension der Arbeitsmarktpolitik. Es untersucht, wie die Reformen der aktivierenden Arbeitsmarktpolitik Frauen und Mütter betreffen, und beleuchtet die Folgen von Minijobs und atypischen Beschäftigungsformen für Frauen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen der deutschen Arbeitsmarktpolitik, insbesondere im Kontext der Weltwirtschaftskrise. Schlüsselbegriffe sind dabei: aktivierende Arbeitsmarktpolitik, Arbeitslosenquote, Beschäftigtenquote, „Fördern und Fordern“, atypische Beschäftigungsformen, Geschlechtsspezifische Arbeitsmarktpolitik, Minijobs, Langzeitarbeitslosigkeit, Schuldenbremse, Agenda 2010.
- Arbeit zitieren
- Paul Naujoks (Autor:in), 2013, Der Einfluss der aktivierenden Arbeismarktpolitik der Bundesrepublik Deutschland auf das "Jobwunder" der Weltwirtschaftskrise, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/215937