Lorenzo de' Medici, il Magnifico, ist nicht nur einer der wichtigsten Politiker seiner Zeit, sondern auch ein bedeutender Schriftsteller des Quattrocento. Sein dichterisches Werk ist äußerst vielgestaltig und facettenreich, was wohl auf seine weitreichenden Begabungen und Interessen zurückzuführen ist. Er ist ein guter und geschickter Politiker, bereits in jungen Jahren ehrgeizig und zielstrebig, genießt eine umfangreiche Bildung, liebt die Kunst und Kultur, fühlt sich als Ästhet und interessiert sich für die Philosophie.
Diese Merkmale seines Wesens offenbaren sich in seinen Werken: das Simposio beschreibt ein Trinkgelage mit stark satirischen und karikierenden Elementen, La Nencia da Barberino erzählt von der Liebe eines Hirten zu einer Dorfschönheit mit realistisch-burlesken Elementen und erotischen Anspielungen, die Canzona a Bacco, die zu den volkstümlichen Canti carnacialeschi gehört, ist ein Karnevalslied über den Triumphzug des Gottes Bacchus, L'Altercazione (De Summo bono) ist ein philosophisches Gedicht, das sich mit dem höchsten Gut auseinandersetzt, Ambra ist ein Naturgedicht um die Liebe des Flussgottes Ombrone zur Nymphe Ambra und der Comento de' miei Sonetti ein umfangreicher Kommentar zu 41 seiner eigenen Sonette.
Lorenzo zeigt bereits im Alter von 15 Jahren sein poetisches Talent. Er schreibt Liebesgedichte, die er seiner großen Liebe Lucrezia Donati widmet. Aus dieser Liebe entsteht ein weiteres Werk Lorenzos, der Canzoniere, eine Zusammenstellung von Liebesgedichten, woraus die zwei Sonette stammen, mit denen sich die vorliegende Arbeit beschäftigt. Um diese in den Kontext des Gesamtwerkes einzuordnen, soll zunächst der Canzoniere nicht nur in bezug auf seine Struktur, sondern auch auf die Stilrichtungen untersucht werden, an denen sich Lorenzo beim Verfassen der Gedichte orientiert hat.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Canzoniere
- 2.1 Der Dolce stil nuovo
- 2.2 Petrarcas Canzoniere
- 2.3 Petrarca und der Dolce stil nuovo in Lorenzos Canzoniere
- 2.4 Lorenzos Muse Lucrezia Donati
- 3. Die Sonette LXXXIV und LXXXVII
- 3.1 Struktur und Aufbau der Gedichte
- 3.2 Inhalt
- 3.2.1 Das Sonett LXXXIV
- 3.2.2 Das Sonett LXXXVII
- 3.3 Deutung und Interpretation der Sonette
- 3.3.1 Die Mythologie
- 3.3.2 Die Bedeutung der Mythen und das christliche Gedankengut
- 3.3.3 Die Bedeutung der Blumen und Farben
- 3.3.4 Das Naturbild
- 3.3.5 Die Frauengestalt und die Bedeutung ihrer Hand
- 4. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Sonette LXXXIV und LXXXVII aus Lorenzos de' Medicis Canzoniere, um deren Struktur, Inhalt und Bedeutung im Kontext seines Gesamtwerkes zu betrachten. Insbesondere wird die Beziehung zwischen mythologischen Elementen und christlichem Gedankengut untersucht, welche die zentrale Rolle der Metaphorik in den Gedichten verdeutlicht.
- Analyse der Struktur und des Aufbaus der Sonette LXXXIV und LXXXVII
- Interpretation des Inhalts der beiden Sonette
- Bedeutung der mythologischen Elemente und des christlichen Gedankenguts in den Sonetten
- Die Rolle der Metaphorik in Lorenzos Gedichtsprache
- Der Einfluss von Petrarca und dem Dolce stil nuovo auf Lorenzos Canzoniere
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über Lorenzos de' Medicis Leben und Werk, wobei seine vielseitigen Interessen und seine Rolle als Politiker und Schriftsteller hervorgehoben werden. Der zweite Teil widmet sich dem Canzoniere, der Sammlung von Liebesgedichten, die Lorenzo seiner Geliebten Lucrezia Donati widmete. Hier werden die stilistischen Einflüsse von Petrarca und dem Dolce stil nuovo, sowie Lorenzos Muse Lucrezia Donati beleuchtet.
Schlüsselwörter
Lorenzo de' Medici, Canzoniere, Sonette, Dolce stil nuovo, Petrarca, Mythologie, Christentum, Metaphorik, Liebeslyrik, Kunst, Kultur, Florenz, Quattrocento.
- Arbeit zitieren
- Petra Buß (Autor:in), 2001, Lorenzo de' Medici - Canzoniere - Die Sonette LXXXIV und LXXXVII, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21617