Das Unterrichtsthema ,,Unterscheidung kurzer und langer Vokale“ verweist auf das phonologische (oder phonematische) Prinzip, das (neben dem semantischen, dem
syntaktischen und dem morphologischen) ein wichtiges Grundprinzip der deutschen
Rechtschreibung darstellt. Die besondere Aufmerksamkeit hat hier der Abbildung vokalischer
Phoneme (im folgenden der Einfachheit halber, wenn auch nicht ganz korrekt,
als ,,Vokale“ bezeichnet) zu gelten.
Die Lautstruktur der deutschen Sprache ist von einem dynamischen Akzent geprägt,
der zweifach bedingt ist:
• Den Hauptton trägt, auch in Ableitungen oder Komposita, der Vokal des Grundmorphems
(der sog. „Stammvokal“).
• Zwischen kurzen und langen Vokalen in betonter Stellung besteht ein relativ großer
phonetischer Unterschied.
Insgesamt sind 18 Vokale zu unterscheiden: kurzes, (offenes) a, e, i, o, u, ö, ü, langes,
(geschlossenes) a:, e:, i:, o:, u:, ö:, ü:, langes ä:, außerdem die Diphthonge au, ai und
oi.
Für ihre Abbildung stehen nur die fünf Grapheme a, e, i, o, u zur Verfügung (y, das in
deutschen Wörtern nicht vorkommt, darf hier vernachlässigt werden), zusätzlich ä, ö, ü
und die Graphemverbindungen au, ei, ai, äu, eu. Zur Abbildung von Kürze oder Länge
einfacher Vokale stehen keine besonderen Zeichen bereit; bei genauerer Analyse lassen
sich jedoch Regelmäßigkeiten in den Abbildungsbeziehungen erkennen.
1. Kurze Vokale werden in der Regel durch den entsprechenden Buchstaben wiedergegeben.
Folgt einem betonten Vokal nur ein Konsonant, wird der ihm entsprechende
Buchstabe verdoppelt (vgl. herb, aber Herr). An die Stelle von zz und kk
treten, von Fremdwörtern abgesehen, tz bzw. ck. Nach dem morphematischen
Prinzip bleibt diese Verdoppelung auch dann erhalten, wenn dem Doppelkonsonanten
z.B. Flexionsmorpheme folgen (z.B. fallen - fällst).
Eine Ausnahme stellen eine kleine Gruppe einsilbiger Wörter (Präpositionen wie
an, in; außerdem hat, bin, es, das) und Vorsilben (un-, ver-, zer-) dar, die trotz kurzen
Vokals keine Verdoppelung aufweisen, im Kontext jedoch selten in betonter
Position vorkommen.
Inhaltsverzeichnis
- Sachanalyse
- Lehr- und Lernziele
- Lehrplanbezug und Einordnung der Stunde in die Unterrichtseinheit
- Didaktische Überlegungen
- Methodische Überlegungen
- Einstieg
- Literaturangaben
- Verlaufsplanung
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Unterrichtsstunde zielt darauf ab, das phonologische Prinzip der deutschen Rechtschreibung, insbesondere die Unterscheidung von kurzen und langen Vokalen, für Schülerinnen und Schüler der dritten Klasse zugänglich zu machen. Dabei werden die akustische Differenzierung von Vokalen geschult, spielerische Übungen zur Anwendung von Regelhaftigkeiten eingesetzt und Lernhilfen zum Erkennen von langen und kurzen Vokalen vermittelt.
- Akustische Differenzierung von kurzen und langen Vokalen
- Anwendungsorientierte Übungen zur Anwendung von Lernhilfen
- Entwicklung von Sprachbewusstsein und Sprachkompetenz
- Einbindung spielerischer Elemente in den Unterricht
- Festigung des Grundwortschatzes und des Sprachverständnisses
Zusammenfassung der Kapitel
Sachanalyse
Dieser Abschnitt beleuchtet die Bedeutung des phonologischen Prinzips in der deutschen Rechtschreibung, mit besonderem Fokus auf die Unterscheidung von Vokallängen. Er beschreibt die Lautstruktur der deutschen Sprache, die Unterscheidung von kurzen und langen Vokalen sowie die verfügbaren Grapheme für deren Abbildung.
Lehr- und Lernziele
Die Unterrichtsstunde soll den Schülern die Fähigkeiten zur akustischen Differenzierung von kurzen und langen Vokalen, zum phonetischen Unterscheiden durch Übungen und zum Erkennen und Anwenden von Lernhilfen vermitteln. Darüber hinaus wird die Sprachliche Ausdrucksfähigkeit durch spielerischen Umgang mit Sprache gefördert.
Lehrplanbezug und Einordnung der Stunde in die Unterrichtseinheit
Dieser Abschnitt befasst sich mit der Einordnung der Unterrichtsstunde in den Bildungsplan und zeigt auf, wie die sichere akustische Unterscheidung von kurzen und langen Vokalen die Anwendung von Lernhilfen und Regeln, die im Bildungsplan ausdrücklich erwähnt werden, ermöglicht.
Didaktische Überlegungen
Die Fähigkeit, kurze und lange Vokale zu unterscheiden, ist eine grundlegende Voraussetzung für die korrekte Schreibung vieler Wörter. Der Abschnitt erläutert die Bedeutung von Übungs- und Festigungsmöglichkeiten für diese Fähigkeit, insbesondere im Hinblick auf sprachliche Besonderheiten im süddeutschen Raum. Darüber hinaus wird die Bedeutung von spielerischem Umgang mit Sprache und einem analytischen Zugang zur Sprachuntersuchung herausgestellt.
Methodische Überlegungen
In diesem Abschnitt werden die methodischen Überlegungen zum Ablauf der Unterrichtsstunde dargestellt. Dabei wird der Fokus auf die Einführung der Thematik durch eine märchenhafte Geschichte gelegt, die die Schüler durch die Stunde begleitet. Durch Rätsel und die Formulierung von Wortkarten soll die sprachliche Ausdrucksfähigkeit der Schüler geschult werden.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokusthemen des Textes sind: phonologisches Prinzip, deutsche Rechtschreibung, kurze und lange Vokale, akustische Differenzierung, Lernhilfen, Regelhaftigkeiten, spielerischer Umgang mit Sprache, Sprachbewusstsein, Sprachkompetenz, Grundwortschatz, Sprachanalyse, Didaktik, Methodik.
- Arbeit zitieren
- Olaf Schauder (Autor:in), 1998, Unterrichtsstunde: Unterscheidung langer und kurzer Vokale (3. Klasse), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21624