Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem sozialökologischen Ansatz der Chicagoer Schule. Neben der allgemeinen Theorie wird anhand von Anwendungen versucht die Prozesse innerhalb einer Stadt zu beschreiben. Er ist nur ein Beispiel für die vielfältigen soziologischen Ansätze der letzten 70 Jahre auf diesem Gebiet. Hierzu zählen zum Beispiel auch die historische Analyse der Stadtentwicklung nach Max Weber oder Wirths Ansatz über die Effekte von Größe, Dichte und Heterogenität (FRIEDRICHS 1983: 20). Die Geographie schafft den fließenden Übergang zur Soziologie, indem sie sich mit den
Beziehungen der Menschen untereinander, ihren Aktivitäten und Verteilung im Raum beschäftigt. Dazu zählt auch die Anpassung des Menschen an den "enviroment complex", der Umwelt (FRIEDRICHS 1983: 27f.). Von allen theoretischen Ansätzen hat sich der Ökologische am meisten verbreitet. Hier ist eine große Zahl von Arbeiten zu finden und trotz aller Differenzierungen ist er der Vielversprechenste. Dazu zählt, dass die Ökologie aus anderen Fachbereichen, wie der Geographie, Soziologie oder Ökonomie, rezipiert worden ist. (FRIEDRICHS 1983: 24) Diese Übernahme bezieht sich hauptsächlich auf 5 ökologischen Variablen. Diese sind:
1. Variablen, welche die Lebensbedingungen der Organismen. Dazu zählen vor allem
Nahrungsmittel, Licht, Sonne oder andere Organismen.
2. Die Beschreibung der räumlichen Verteilung der Organismen, wozu auch die
ökologischen Stadtanalysen zählen.
3. Die komplexen Prozesse im Ökosystem, wie der Energiefluss, der Wettbewerb oder
die Dominanz. Durch sie können zum Beispiel Gegebenheiten im Habitat verändert
werden.
4. Die Erweiterung der unter 3 genannten Prozesse um die Variablen Gleichgewicht
oder Tauschprozesse. Es handelt sich dabei um Prozesse, die einen längeren
Zeitraum im Ökosystem andauern können.
5. Die Beschreibung der untersuchten Gruppen über statistische Merkmale.
Bevölkerungsdichte oder die Kriminalitätsraten im städtischen Teilgebiet. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriff der Sozialökologie
- Chicagoer Schule
- Modelle der Chicagoer Schule
- Ringmodell der Stadtentwicklung nach Burgess 1925/1929
- Sektorenmodell nach Hoyt 1939
- Mehrkerne-Modell nach Harris und Ullmann 1945
- Kritik an den klassischen Modellen
- Anwendungen/ Auswirkungen
- Sukzession
- Suburbanisierung
- Segregation
- Aktionsräume
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem sozialökologischen Ansatz der Chicagoer Schule und analysiert dessen Anwendung auf städtische Prozesse. Sie stellt die Theorie der Chicagoer Schule im Kontext anderer soziologischer Ansätze zur Stadtentwicklung vor und untersucht die Beziehungen zwischen Menschen und ihrer räumlichen Verteilung im städtischen Kontext.
- Die Entwicklung und Anwendung des sozialökologischen Ansatzes
- Die Modelle der Chicagoer Schule zur Beschreibung der Stadtstruktur
- Die Auswirkungen des Ansatzes auf städtische Prozesse wie Sukzession, Suburbanisierung und Segregation
- Die Relevanz des sozialökologischen Ansatzes für die Analyse von Aktionsräumen
- Der Einfluss der Chicagoer Schule auf die Stadtforschung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung präsentiert die Grundzüge des sozialökologischen Ansatzes und erläutert seinen Stellenwert innerhalb der Stadtforschung. Kapitel 2 definiert den Begriff der Sozialökologie und beschreibt die zentralen ökologischen Variablen, die diesen Ansatz prägen. Kapitel 3 beleuchtet die Entstehung der Chicagoer Schule und ihren historischen Kontext. Hierbei werden die Besonderheiten der Stadt Chicago und die zugrundeliegenden Forschungsannahmen dargestellt. Kapitel 4 beschäftigt sich mit den Modellen der Chicagoer Schule, wobei das Ringmodell von Burgess, das Sektorenmodell von Hoyt und das Mehrkernemodell von Harris und Ullmann im Detail analysiert werden. Abschließend werden die Anwendungsbereiche des sozialökologischen Ansatzes, wie Sukzession, Suburbanisierung, Segregation und Aktionsräume, in Kapitel 5 beleuchtet.
Schlüsselwörter
Sozialökologie, Chicagoer Schule, Stadtentwicklung, Stadtstruktur, Modelle, Ringmodell, Sektorenmodell, Mehrkernemodell, Sukzession, Suburbanisierung, Segregation, Aktionsräume, Wettbewerb, soziale Kontrolle.
- Arbeit zitieren
- Sandra Hoffmann (Autor:in), 2003, Der Sozialökologische Ansatz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21734