In der folgenden Arbeit möchte ich drei literarische Kindheitserinnerungen an jüdische Kindheit im Nationalsozialismus vorstellen. Bei der Erarbeitung dieser Hausarbeit nahm ich mir zuerst die Romane „Jakob der
Lügner“ von Jurek Becker, „weiter leben. Eine Kindheit“ von Ruth Klüger und „Bruchstücke. Aus einer Kindheit 1939 – 1948“ von Binjamin Wilkomirski als Thema vor.
„Jakob der Lügner“ erschien mir dann jedoch nach einiger Zeit, da es sich nicht um tatsächlich erlebte Kindheitserinnerungen handelt, als sowohl nicht exemplarisch genug, als auch zu wenig historisch. Becker sagt selbst, dass er sich nicht an seine
Zeit im Ghetto erinnern kann und da ich mich in dieser Arbeit nur mit echten literarischen Umsetzungen von Kindheitserinnerungen befassen möchte, habe ich „Jakob der Lügner“ ausgeschlossen.
An seine Stelle trat dann der „Roman eines Schicksallosen“ von Imre Kertész. (Diese Entscheidung fand lange vor der Verleihung des Nobelpreises statt.) Als sich die Arbeit dann in einem sehr fortgeschrittenen Stadium befand, musste ich leider
erfahren, dass sich die Kindheitserinnerungen des so genannten „Binjamin Wilkomirski“ als ein großer Schwindel herausgestellt haben. Die Frage, ob der wahre Autor Bruno Grosjean nur ein Betrüger oder psychisch krank ist, wäre zwar auch ein Thema für eine Hausarbeit, jedoch nicht für diese.
So fehlte mir wieder ein dritter Autor und glücklicherweise stieß ich auf Solly Ganor und sein, meiner Meinung nach, hervorragendes Buch „Das andere Leben. Kindheit im Holocaust.“ Gleichzeitig fand ich den Bildband „Hidden History of the Kovno Ghetto“, der die Geschichte Ganors mit vielen beeindruckenden Photographien ergänzt. Von diesen habe ich zwar in dieser Arbeit aus Platzgründen keine verwendet, jedoch kann ich diesen Bildband sehr empfehlen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die „zweite\" Generation der KZ-Literatur ?
- Die Autoren
- Ruth Klüger
- Imre Kertész
- Solly Ganor
- Kurzvorstellung der Romane
- Ruth Klüger: weiter leben. Eine Jugend
- Imre Kertész: Roman eines Schicksallosen
- Solly Ganor: Das andere Leben. Kindheit im Holocaust
- Adressaten und Schreibanlass
- weiter leben. Eine Jugend
- Roman eines Schicksallosen
- Das andere Leben. Kindheit im Holocaust
- Aufbau, Form und Sprache
- weiter leben. Eine Jugend
- Roman eines Schicksallosen
- Das andere Leben. Kindheit im Holocaust
- Untersuchung einiger Themen
- Das Judentum
- weiter leben. Eine Jugend
- Roman eines Schicksallosen
- Das andere Leben. Kindheit im Holocaust
- Fazit
- Eltern und die Familie
- weiter Leben. Eine Jugend
- Roman eines Schicksallosen
- Das andere Leben Kindheit im Holocaust
- Fazit
- Die Deutschen
- weiter Leben. Eine Jugend
- Roman eines Schicksallosen
- Das andere Leben. Kindheit im Holocaust
- Fazit
- Das Judentum
- Abschließende Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit drei literarischen Kindheitserinnerungen an jüdische Kindheit im Nationalsozialismus. Die Arbeit analysiert die Romane "weiter leben. Eine Kindheit" von Ruth Klüger, "Roman eines Schicksallosen" von Imre Kertész und "Das andere Leben. Kindheit im Holocaust" von Solly Ganor im Kontext der gesamten Holocaustliteratur. Dabei wird auf den Schreibanlass, die Adressaten, den Aufbau, die Form und die Sprache der Romane eingegangen. Zudem werden einige exemplarische Themen wie das Judentum, die Eltern und die Familie sowie die Deutschen in den einzelnen Werken untersucht und verglichen.
- Literarische Bearbeitung von Kindheitserinnerungen an den Holocaust
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen der ersten und zweiten Generation der KZ-Literatur
- Analyse von Schreibanlass, Adressaten und Erzählperspektive der Romane
- Vergleichende Betrachtung von Aufbau, Form und Sprache der Werke
- Thematische Schwerpunkte: Judentum, Eltern und die Familie, die Deutschen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die drei Romane "weiter leben. Eine Jugend" von Ruth Klüger, "Roman eines Schicksallosen" von Imre Kertész und "Das andere Leben. Kindheit im Holocaust" von Solly Ganor vor.
- Die „zweite\" Generation der KZ-Literatur?: Der Text beleuchtet die Unterschiede zwischen der ersten und zweiten Generation der KZ-Literatur. Während die erste Generation die Schrecken der Lager detailliert schilderte, um die Bevölkerung von der Realität der Konzentrationslager zu überzeugen, kann die zweite Generation dieses Wissen voraussetzen.
- Die Autoren: Die drei Autoren Ruth Klüger, Imre Kertész und Solly Ganor werden kurz vorgestellt.
- Kurzvorstellung der Romane: Die Romane "weiter leben. Eine Jugend", "Roman eines Schicksallosen" und "Das andere Leben. Kindheit im Holocaust" werden in ihren Grundzügen vorgestellt.
- Adressaten und Schreibanlass: Der Schreibanlass und die Adressaten der Romane werden beleuchtet.
- Aufbau, Form und Sprache: Der Text beleuchtet die Erzählperspektive, den Aufbau, die Form und die Sprache der drei Romane.
- Untersuchung einiger Themen: Dieser Abschnitt widmet sich der Analyse von Themen wie das Judentum, die Eltern und die Familie sowie die Deutschen in den einzelnen Werken.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen jüdische Kindheit, Holocaustliteratur, zweite Generation der KZ-Literatur, literarische Erinnerung, Schreibanlass, Adressaten, Erzählperspektive, Aufbau, Form, Sprache, Judentum, Eltern, Familie, Deutsche.
- Quote paper
- Sven Lorenz (Author), 2003, Literarische Kindheit in der NS Zeit - Ruth Klüger, Imre Kertesz und Solly Ganor, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21874