Die Arbeit stellt die beiden gegensätzlichen wirtschaftspolitischen Denkschulen gegenüber, von denen die westliche Welt des 20. Jahrhunderts geprägt war: die nachfrageorientierte keynesianische Schule und die angebotsorientierte klassische Schule. Dargestellt werden die Hauptaussagen und Entstehungsumstände der Schulen. Dabei werden die "Reaganomics", die in den Achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts die klassische Wirtschaftstheorie wiederbelegt haben, etwas ausführlicher behandelt. Die Denkschulen werden mit möglichen politischen Motivationen ihrer potentiellen Vertreter in Verbindung gebracht. Schließlich wird die Bedeutung von Denkschulen reflektiert und gefragt, ob es Verbindungen zwischen ihnen gibt und welche Rolle das Denken in Modellen in der Wirtschaftspolitik spielt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Ursprünge der modernen Volkswirtschaftslehre
- 2 Neoklassik
- 2.1 Liberalismus
- 2.2 Krise der Neoklassik
- 3 Nachfrageorientierte Politik
- 3.1 Keynesianismus
- 3.2 Krise des Keynesianismus
- 4 Angebotsorientierte Politik
- 4.1 Reaganomics
- 4.1.1 Die LAFFER-Kurve
- 4.1.2 Reaganomics als Beispiel für angebotsorientierte Wirtschaftspolitik
- 4.1.3 Vermächtnis der Reaganomics
- 4.1 Reaganomics
- 5 Politische Motivationen
- 6 Aktuelle Sichtweisen der Wirtschaftspolitik
- 7 Die Rolle von Modellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit gibt einen kurzen Abriss wirtschaftspolitischer Denkschulen, indem sie die Entwicklung von der klassischen Volkswirtschaftslehre bis hin zu den angebotsorientierten Konzepten der Reaganomics nachzeichnet. Der Fokus liegt auf den zentralen Theorien, ihren Krisen und den jeweiligen politischen Kontexten.
- Entwicklung der wirtschaftspolitischen Denkschulen
- Klassik und Neoklassik: Die Rolle des Liberalismus und die Krise des klassischen Modells
- Nachfrageorientierte Politik: Keynesianismus und seine Grenzen
- Angebotsorientierte Politik: Reaganomics als Beispiel
- Politische und gesellschaftliche Einflüsse auf wirtschaftspolitische Entscheidungen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Ursprünge der modernen Volkswirtschaftslehre: Dieses Kapitel behandelt Adam Smith und seine Vorstellung der "unsichtbaren Hand" des Marktes. Smiths Theorie betont das Eigeninteresse der Individuen, das durch den freien Markt zu gesellschaftlichem Wohlstand führt. Der Text hebt Smiths ethische Überlegungen und sein Verständnis des wirtschaftenden Menschen als Teil einer umfassenden Schöpfung hervor, ein Kontext, der später in der Neoklassik verloren ging. Smith sah den Einzelnen nicht nur durch Eigeninteresse, sondern auch durch Mitgefühl für andere motiviert.
2 Neoklassik: Das Kapitel beschreibt den Wandel von der klassischen zur neoklassischen Volkswirtschaftslehre. Im 19. Jahrhundert wurde die Ökonomie nach dem Vorbild der Physik als analytisches System betrachtet, das mathematisch modelliert werden konnte. Die "unsichtbare Hand" wurde quantifiziert, und freie Märkte wurden als Voraussetzung für maximale Wohlfahrt postuliert. Der ethische Kontext der Klassik ging dabei verloren. Der Abschnitt über den Liberalismus beschreibt die drei Kernelemente: Eigeninteresse als Triebfeder, der Preismechanismus als "unsichtbare Hand" und das Saysche Theorem, welches besagt, dass Angebot die Nachfrage schafft. Die "Krise der Neoklassik" zeigt, wie die Weltwirtschaftskrise die klassische Theorie in Frage stellte, da sie die anhaltende Arbeitslosigkeit nicht erklären konnte.
3 Nachfrageorientierte Politik: Dieses Kapitel befasst sich mit der Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise und dem "New Deal" von Roosevelt. Der Keynesianismus, mit seiner Betonung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage als entscheidende Größe, wird als Alternative zur angebotsorientierten Klassik vorgestellt. Keynes argumentierte, dass starre Preise den Mechanismus der "unsichtbaren Hand" blockieren und zu anhaltender Arbeitslosigkeit führen. Staatliche Eingriffe zur Stimulierung der Nachfrage werden als Mittel zur Bekämpfung von Rezessionen und Arbeitslosigkeit dargestellt. Der Text widerlegt den weit verbreiteten Mythos, dass Keynes seine Theorie direkt als Antwort auf die Weltwirtschaftskrise verfasste, indem er auf die hohe Arbeitslosigkeit in Großbritannien in den 1920er Jahren hinweist.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Wirtschaftspolitische Denkschulen"
Was ist der Inhalt des Textes "Wirtschaftspolitische Denkschulen"?
Der Text bietet einen Überblick über die Entwicklung wirtschaftspolitischer Denkschulen von der klassischen Volkswirtschaftslehre bis zur angebotsorientierten Politik der Reaganomics. Er konzentriert sich auf zentrale Theorien, deren Krisen und die jeweiligen politischen Kontexte. Der Text beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselbegriffe.
Welche wirtschaftspolitischen Denkschulen werden behandelt?
Der Text behandelt die Ursprünge der modernen Volkswirtschaftslehre (Adam Smith), die Neoklassik (inkl. Liberalismus und deren Krise), die nachfrageorientierte Politik (Keynesianismus und dessen Krise) und die angebotsorientierte Politik (Reaganomics als Beispiel). Zusätzlich werden politische Motivationen und aktuelle Sichtweisen der Wirtschaftspolitik sowie die Rolle von Modellen diskutiert.
Welche Rolle spielt Adam Smith im Text?
Adam Smith und seine Theorie der "unsichtbaren Hand" des Marktes bilden den Ausgangspunkt des Textes. Seine ethischen Überlegungen und sein Verständnis des wirtschaftenden Menschen werden hervorgehoben, im Kontrast zur späteren Entwicklung der Neoklassik.
Was ist die Neoklassik und welche Kritik wird geübt?
Die Neoklassik beschreibt den Wandel von der klassischen zur neoklassischen Volkswirtschaftslehre. Sie zeichnet sich durch eine mathematische Modellierung und die Betonung freier Märkte für maximale Wohlfahrt aus. Kritikpunkte sind der Verlust des ethischen Kontextes der Klassik und die Unfähigkeit, die Weltwirtschaftskrise zu erklären.
Was ist der Keynesianismus und wie wird er dargestellt?
Der Keynesianismus wird als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise und den "New Deal" Roosevelts vorgestellt. Er betont die gesamtwirtschaftliche Nachfrage und staatliche Eingriffe zur Stimulierung der Nachfrage als Mittel zur Bekämpfung von Rezessionen und Arbeitslosigkeit. Der Text widerlegt den Mythos, Keynes habe seine Theorie direkt als Antwort auf die Weltwirtschaftskrise entwickelt.
Welche Rolle spielt die Reaganomics im Text?
Die Reaganomics dient als Beispiel für angebotsorientierte Wirtschaftspolitik. Der Text analysiert die Laffer-Kurve und das Vermächtnis der Reaganomics.
Welche Kapitel umfasst der Text und worum geht es jeweils?
Der Text gliedert sich in Kapitel zu den Ursprüngen der modernen Volkswirtschaftslehre, der Neoklassik (inkl. Liberalismus und deren Krise), der nachfrageorientierten Politik (Keynesianismus und dessen Krise), der angebotsorientierten Politik (Reaganomics), politischen Motivationen, aktuellen Sichtweisen der Wirtschaftspolitik und der Rolle von Modellen.
Welche Schlüsselthemen werden im Text behandelt?
Schlüsselthemen sind die Entwicklung wirtschaftspolitischer Denkschulen, die Rolle des Liberalismus, die Krise klassischer Modelle, nachfrage- und angebotsorientierte Politik, politische und gesellschaftliche Einflüsse auf wirtschaftspolitische Entscheidungen.
- Arbeit zitieren
- Dr. Oliver Fohrmann (Autor:in), 2004, Zwischen New Deal und Reaganomics - Ein kurzer Abriss wirtschaftspolitischer Denkschulen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21923