Die deutsche Bankenlandschaft ist in Bewegung. Neben den erfolgten Megamergers der Bayrischen Hypotheken- und Vereinsbank 1998 und der Fusion von Deutscher Bank und Bankers Trust gab es in den vergangenen Jahren unzählige kleinere Fusionen. Diese ziehen sich durch die komplette Bankenlandschaft, ganz gleich ob im Umfeld der Genossenschaftsbanken, der Sparkassen oder der Geschäftsbanken. Zusätzlich sind in den letzten Jahren besondere Tendenzen bei Fusionen zu beobachten. Neben der zunehmenden Zahl an grenzüberschreitenden Transaktionen und Megamergers kann vor allem beobachtet werden, dass die traditionelle Sektorengliederung aufbricht und sich ein Trend zu Fusionen von Banken aus unterschiedlichen Bankgruppen abzeichnet.
In der Fachpresse wird viel diskutiert über angebliche Handlungszwänge zur Konsolidierung und Mindestanforderungen hinsichtlich der Institutsgröße um überhaupt überlebensfähig zu sein. Dagegen stehen die Argumente von Kritikern, die gerne auf Kreditinstitute wie die niederländische Rabobank, die spanische Banco Popular Espanol oder die norwegische Den Norske Bank verweisen, welche auch ohne Fusion bessere Bonität aufweisen und erfolgreicher sind als viele ihrer fusionierten Konkurrenten. Ebenfalls nachdenklich stimmen Aussagen über die Erfolgsquote von Bankenfusionen. So kommt das Consulting-Unternehmen Bain & Company bei seiner Studie zu Bankenfusionen zum Ergebnis, dass nur etwa ein Viertel sämtlicher Bankenfusionen als Erfolg zu sehen seien. Vor diesem Hintergrund stellen sich einige grundlegende Fragen: Was versprechen sich Bankenmanager von Fusionen ihrer Institute und woran scheitern ihre Vorhaben? Und ist eine Fusion ein geeignetes Mittel zur Erzielung von Wettbewerbsvorteilen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Veränderte Rahmenbedingungen als Gründe für das steigende Fusionsaufkommen im kreditwirtschaftlichen Sektor
- Technologischer Fortschritt
- Deregulierung
- Integration verschiedener Märkte
- Überkapazitäten
- Finanzielle Ausstattung
- Grundlegende Überlegungen zum Fusionsmanagement
- Motive für Fusionen
- Originäre Motive
- Derivative Motive
- Konkrete Anlässe für Zusammenschlüsse
- Konsolidierung
- Internationalisierung
- Diversifikation
- Mögliche Problemfelder von Fusionen
- Risiken in der Pre-Merger-Phase
- Risiken in der Post-Merger-Phase
- Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit
- Positive Verbundeffekte
- Negative Verbundeffekte
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Gründe für das steigende Fusionsaufkommen im kreditwirtschaftlichen Sektor und analysiert die möglichen Auswirkungen von Fusionen auf die Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Institute. Dabei werden sowohl positive als auch negative Aspekte betrachtet.
- Analyse der Rahmenbedingungen, die Fusionen im Bankensektor vorantreiben
- Untersuchung der Motive und Anlässe für Bankenfusionen
- Bewertung der potenziellen Verbundeffekte und Risiken von Fusionen
- Beurteilung der Auswirkungen von Fusionen auf die Wettbewerbsfähigkeit
- Diskussion der Erfolgsquote von Bankenfusionen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Entwicklung der deutschen Bankenlandschaft, die durch zahlreiche Fusionen geprägt ist. Insbesondere werden die zunehmende Zahl grenzüberschreitender Transaktionen und Megamergers sowie die Aufhebung der traditionellen Sektorengliederung hervorgehoben. Zudem werden die unterschiedlichen Perspektiven auf Bankenfusionen, die von der Notwendigkeit zur Konsolidierung bis hin zu der Skepsis gegenüber der Erfolgsquote reichen, dargestellt. Kapitel 2 untersucht die veränderten Rahmenbedingungen, die das steigende Fusionsaufkommen im Bankensektor fördern. Dabei werden der technologische Fortschritt, die Deregulierung im Bankenmarkt, die Integration verschiedener Märkte, die Überkapazitäten im Bankenbereich und die gute finanzielle Ausstattung als zentrale Treiber für Fusionen identifiziert.
Schlüsselwörter
Bankenfusionen, Wettbewerbsfähigkeit, Konsolidierung, Internationalisierung, Diversifikation, Verbundeffekte, Risiken, Deregulierung, Technologischer Fortschritt, Integration verschiedener Märkte, Überkapazitäten, Finanzielle Ausstattung.
- Arbeit zitieren
- Björn Pauli (Autor:in), 2003, Bankfusionen - Eine Möglichkeit zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21975