Die europäische Gemeinschaft hat sich neben der Errichtung einer Wirtschafts- und Währungsunion die Schaffung eines Gemeinsamen Markts zum Ziel gemacht. Der Art 98 EGV sieht ein „Wirtschaftssystem, das die Wahrung des Grundsatzes einer offenen Marktwirtschaft gewährleistet, in der freier Wettbewerb herrscht“ vor (Die Wettbewerbspolitik in Europa und der Bürger, 2000, S. 7). Der Wettbewerb ist eine - von vielen - grundlegenden Voraussetzungen für eine freie Marktwirtschaft, in der der Anbieter, welcher Produkte und Dienstleistungen zur Verfügung stellt, der Nachfrageseite gegenüber steht. Durch den Wettbewerb werden vor allem die Anbieter dazu gezwungen das beste Leistungsverhältnis zwischen Preis und Qualität ihrer Ware zu suchen, um die jeweiligen Kundenpräferenzen zu befriedigen. Aber nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit wird angeregt und gestärkt, auch die Leistungsfähigkeit. Diese stellt eine wichtige Voraussetzung dar, um im internationalen Handel in einer globalisierten Welt von heute langfristig bestehen zu können. Das europäische Wettbewerbsrecht hat als oberstes Ziel, Verhalten von öffentlichen sowie privaten Unternehmen und deren Vereinbarungen zu kontrollieren und gegebenenfalls zu untersagen, falls dieses dem Ziel des wirksamen Wettbewerbs entgegenläuft. Das bedeutet, der Grundsatz des freien Wettbewerbs ermöglicht es den Wettbewerbsdruck zwischen den einzelnen Anbietern aufrechtzuerhalten. Um die Wettbewerbsbestimmungen zu garantieren müssen gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, welche zum Großteil in den Artikeln 81 bis 90 des EG-Vertrages festgehalten sind. [...]
Inhaltsverzeichnis
- I. Einführung in die europäische Wettbewerbspolitik
- II. Wettbewerbsbeschränkende Vereinbarungen - Kartellverbot
- II.1. Allgemeines
- II.2. Was für Arten von Vereinbarungen gibt es?
- II.3. Auswirkungen für die Kunden
- III. Fusionskontrolle
- III.1. Was bedeutet „marktbeherrschende Stellung“?
- III.2. Welche Arten von Zusammenschlüssen gibt es?
- III.3. Genehmigungsverfahren
- IV. Verbot des Missbrauchs marktbeherrschender Stellungen
- IV.1. Was versteht man unter einem sachlich und örtlich relevanten Markt?
- IV.2. Wann liegt ein Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung vor und welche Unterschiede zeigen sich?
- IV.3. Verfahren zur Abstellung des Missbrauchs, Verhängen von Strafen
- V. Überwachung staatlicher Beihilfen
- V.1. Allgemeines
- V.2. Wieso Kontrolle
- V.3. Ausnahmen
- V.4. Auswirkungen
- V.5. Daten
- VI. Wettbewerbsregeln für Liefer- und Vertriebsvereinbarungen
- VII. Internationale Zusammenarbeit
- VIII. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Proseminararbeit befasst sich mit der europäischen Wettbewerbspolitik und ihren verschiedenen Facetten. Ziel ist es, einen Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen und die wichtigsten Instrumente der Wettbewerbspolitik in der Europäischen Union zu geben.
- Das Kartellverbot und seine Anwendung auf wettbewerbsbeschränkende Vereinbarungen
- Die Kontrolle von Fusionen und der Umgang mit marktbeherrschenden Stellungen
- Die Überwachung staatlicher Beihilfen und ihre Auswirkungen auf den Wettbewerb
- Die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit im Bereich der Wettbewerbspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die europäische Wettbewerbspolitik ein und erklärt die Bedeutung des freien Wettbewerbs für die Funktionsweise des Binnenmarktes. Das zweite Kapitel behandelt das Kartellverbot und verschiedene Arten wettbewerbsbeschränkender Vereinbarungen, einschließlich ihrer Auswirkungen auf Kunden. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Fusionskontrolle und analysiert verschiedene Arten von Zusammenschlüssen sowie das Genehmigungsverfahren. Das vierte Kapitel untersucht das Verbot des Missbrauchs marktbeherrschender Stellungen, einschließlich der Definition eines relevanten Marktes und der Verfahren zur Abstellung von Missbrauch. Schließlich betrachtet das fünfte Kapitel die Überwachung staatlicher Beihilfen und ihre Bedeutung für die Aufrechterhaltung eines fairen Wettbewerbs.
Schlüsselwörter
Europäische Wettbewerbspolitik, Kartellverbot, Fusionskontrolle, Marktbeherrschende Stellung, staatliche Beihilfen, freier Wettbewerb, Binnenmarkt, EG-Vertrag, Europäische Kommission, Wettbewerbsbehörden, Verfahren, Kontrolle, Überwachung.
- Arbeit zitieren
- Christoph Tschmelitsch (Autor:in), Stephanie Grohn (Autor:in), 2004, Europäische Wettbewerbspolitik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22061