Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Darstellung von Wirklichkeit im Dokumentarfilm. Einleitend definiere ich, wie die Begriffe Wirklichkeit und Realität in dieser Arbeit verwendet werden. Danach setze ich mich mit der Abbildung der Wirklichkeit im Dokumentarfilm auseinander. Diesbezüglich beschäftige ich mich besonders mit der Subjektivität des Dokumentaristen und der Glaubwürdigkeit des dokumentarischen Werkes. Die Arbeit vertritt die These, dass sich Dokumentarfilme im Grenzbereich zur inszenierten Wirklichkeit befinden. In Verbindung mit dieser These werde ich das umstrittene Filmgenre des Kompilationsfilm einbeziehen. Gerade bei den Kompilationsfilmen wird durch geschickte Filmmontage archiviertes Dokumentarmaterial thematisch wie stilistisch verändert. Das eigentliche Ziel dieser Arbeit ist es, einen groben Überblick darüber zu geben, wie die Wirklichkeit im Dokumentarfilm abgebildet wird und wann eine bewusste Beeinflussung des Betrachters stattfindet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wirklichkeit und Realität. Gedanken zur Erkenntnistheorie
- Die Ordnung der Wirklichkeit
- Die Abbildung der Wirklichkeit im Dokumentarfilm
- Film ist immer Fiktion
- Der Dokumentarist und seine Subjektivität
- Der zuschauende Rezipient
- Montage der Wirklichkeit. Propagandainstrument Film
- Der Kompilationsfilm
- Die Herstellungsbedingungen
- Der „Kuleschow-Effekt“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit widmet sich der Frage, wie Wirklichkeit im Dokumentarfilm dargestellt wird. Es geht darum zu analysieren, inwiefern die Abbildung von Wirklichkeit in Dokumentarfilmen von der subjektiven Sichtweise des Dokumentaristen und den Herstellungsbedingungen geprägt ist. Die Arbeit vertritt die These, dass Dokumentarfilme im Grenzbereich zur inszenierten Wirklichkeit angesiedelt sind.
- Definition der Begriffe Wirklichkeit und Realität im Kontext der Arbeit
- Analyse der Abbildung von Wirklichkeit im Dokumentarfilm
- Bedeutung der Subjektivität des Dokumentaristen
- Glaubwürdigkeit dokumentarischer Werke
- Das Filmgenre des Kompilationsfilms und die Beeinflussung des Betrachters
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und definiert die zentralen Begriffe der Arbeit. Kapitel 1 befasst sich mit der Frage nach der Wirklichkeit und Realität im Sinne des Konstruktivismus. Es werden die individuellen Wahrnehmungsbedingungendes Menschen und die daraus resultierende beobachterabhängige Wirklichkeit beleuchtet. Im zweiten Kapitel steht die Abbildung von Wirklichkeit im Dokumentarfilm im Fokus. Hier wird untersucht, inwiefern der Dokumentarfilm immer auch Fiktion ist, und wie die Subjektivität des Dokumentaristen und die Wahrnehmung des Zuschauers die Glaubwürdigkeit des dokumentarischen Werkes beeinflussen. Kapitel 3 untersucht das umstrittene Filmgenre des Kompilationsfilms, bei dem archiviertes Dokumentarmaterial durch geschickte Filmmontage inhaltlich und stilistisch verändert wird. Dabei wird besonders auf die Herstellungsbedingungen und den „Kuleschow-Effekt“ eingegangen.
Schlüsselwörter
Dokumentarfilm, Wirklichkeit, Realität, Konstruktivismus, Subjektivität, Dokumentarist, Rezipient, Kompilationsfilm, Filmmontage, Propagandainstrument, Herstellungsbedingungen, „Kuleschow-Effekt“
- Quote paper
- Nicolas Widera (Author), 2003, Der Dokumentarfilm. Authentische Abbildung oder Montage der Wirklichkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22087