In den Debatten um Arbeitslosen- und Rentenversicherungen stellt sich wiederholt die Frage nach Art und Umfang marktkonformer Sozialpolitik. Eine Soziale Marktwirtschaft solle die Nachteile einer freien, unkontrollierten Marktwirtschaft vermeiden. Ihren Ursprung findet diese Wirtschaftsordnung in der ordnungstheoretischen Konzeption des Ordoliberalismus Walter Euckens. Der Artikel arbeitet die Thesen Euckens zur Lösung der sozialen Frage heraus und um sie auf die heutigen Probleme anwendbar zu machen.
Normatives Ziel oder ordoliberalen Idee ist, eine Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung zu entwerfen, innerhalb derer allen Individuen eine größtmögliche Freiheit als Voraussetzung sozialer Gerechtigkeit und sozialer Sicherheit zuteil wird. Es zeigt sich, dass Eucken Sozialpolitik als integralen Bestandteil der Wirtschaftspolitik versteht. Drei universale Anliegen weist er der Sozialpolitik zu: die Versorgung aller Mitglieder einer Gesellschaft unabhängig von ihrer Leistungsfähigkeit, soziale Gerechtigkeit und soziale Sicherheit. Eine funktionsfähige, freiheitliche Marktwirtschaft ist für Eucken dabei Voraussetzung für die Lösung der sozialen Frage. Im Kern heißt das, dass die beste Sozialpolitik im Sinne Walter Euckens eine konsequente Wirtschaftsordnungspolitik ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2 Die ordoliberale Idee Walter Euckens
- 2.1 Das ordnungstheoretische Denken
- 2.2 Die ordnungspolitische Konzeption
- 3 Die soziale Frage in Walter Euckens Grundsätzen der Wirtschaftspolitik
- 3.1 Erstes Buch – Verteilungspolitik als integraler Bestandteil der Wirtschaftspolitik
- 3.2 Zweites Buch - Marktkonformität als Prinzip der Sozialpolitik
- 3.3 Drittes Buch - Freiheit als Garant sozialer Sicherheit
- 3.4 Viertes Buch – Die konkrete Ausgestaltung von Sozialpolitiken
- 4 Walter Euckens Thesen zur sozialen Frage aus heutiger Sicht
- 4.1 Dem Wandel der sozialen Frage sind keine neuen Lösungsansätze gefolgt
- 4.2 Die Marktordnung als Voraussetzung für die Lösung der Sozialen Frage
- 4.3 Unzeitgemäße Sozialpolitik führt zu einer Verschärfung der sozialen Frage
- 4.4 Die beste Sozialpolitik ist konsequente Wirtschaftsordnungspolitik
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der sozialen Frage im Ordnungsdenken Walter Euckens, dem Hauptvertreter des Ordoliberalismus und Schöpfer des theoretischen Fundaments der Sozialen Marktwirtschaft. Das Ziel der Arbeit ist es, Euckens Thesen zur Lösung der sozialen Frage herauszuarbeiten und auf die heutigen Probleme anzuwenden.
- Die ordoliberale Idee Walter Euckens
- Die soziale Frage in Walter Euckens "Grundsätzen der Wirtschaftspolitik"
- Walter Euckens Thesen zur Lösung der sozialen Frage aus heutiger Sicht
- Die Rolle der Marktordnung für die Lösung der sozialen Frage
- Die Bedeutung von Wirtschaftsordnungspolitik für die Gestaltung sozialer Sicherungssysteme
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt den aktuellen Diskussionsstand zu Reformen der Sozialsysteme vor. Kapitel 2 beleuchtet das ordoliberale Denken Walter Euckens, insbesondere die Zielsetzung einer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, die allen Individuen maximale Freiheit und damit soziale Gerechtigkeit und Sicherheit ermöglicht. Die zentrale Rolle der Kontrolle privater wirtschaftlicher Macht und der Bedeutung von Wettbewerb wird hervorgehoben. Kapitel 3 analysiert Euckens "Grundsätze der Wirtschaftspolitik" im Hinblick auf die soziale Frage. Es zeigt sich, dass Eucken Sozialpolitik als integralen Bestandteil der Wirtschaftspolitik betrachtet, die die Versorgung aller Mitglieder einer Gesellschaft, soziale Gerechtigkeit und soziale Sicherheit gewährleisten soll. Eucken betont dabei, dass eine freie und funktionsfähige Marktwirtschaft die Voraussetzung für die Lösung der sozialen Frage ist.
Schlüsselwörter
Ordoliberalismus, Walter Eucken, Soziale Frage, Soziale Marktwirtschaft, Wirtschaftsordnung, Marktordnung, Wettbewerb, Sozialpolitik, soziale Gerechtigkeit, soziale Sicherheit, Freiheit, Macht, Ordnungstheorie, Grundsätze der Wirtschaftspolitik, neoliberale Positionen.
- Quote paper
- Daniel Pentzlin (Author), 2004, Die soziale Frage im Ordnungsdenken Walter Euckens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22098