Kafkas „Urteil“ ist häufig und schon auf vielerlei Weise interpretiert worden. Das mag einerseits daran liegen, dass die Geschichte als Durchbruch zu Kafkas unverwechselbarem Stil betrachtet wird, der geradezu zu verschiedenen Deutungsansätzen einlädt. Andererseits wirkt die Geschichte bis zu dem Gespräch zwischen Vater und Sohn sehr klar und deutlich. Sie entzieht sich dem Leser abrupt, wodurch man überrascht wird und anfängt, sich Gedanken über den dahinter stehenden Sinn oder die Aussage dieser Geschichte zu machen.
Diese Arbeit beabsichtigt, zwei verschiedene Herangehensweisen der Interpretation, die hermeneutische und die werkimmanente, anhand der Arbeiten von Jürgen Demmer „Franz Kafka – Dichter der Selbstreflexion“ und Helmut Richter „Das Urteil“ darzustellen und miteinander zu vergleichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Eine hermeneutische Interpretation
- Eine werkimmanente Interpretation
- Abschlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert Franz Kafkas „Das Urteil“ durch die Gegenüberstellung einer werkimmanenten und einer hermeneutischen Interpretation. Ziel ist es, die verschiedenen Herangehensweisen an die Interpretation des Textes aufzuzeigen und deren Ergebnisse zu vergleichen.
- Die Entstehung und Entstehungsbedingungen von „Das Urteil“
- Kafkas Beziehung zu Felice Bauer und dessen Einfluss auf die Geschichte
- Die Darstellung des Vater-Sohn-Konflikts in „Das Urteil“
- Die Bedeutung des Freundes und die Ambivalenz von Georgs Lebensweg
- Die Verbindung zwischen Kafkas eigenem Leben und dem Inhalt des „Urteils“
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung erläutert die Bedeutung von Kafkas „Das Urteil“ und dessen Interpretationsvielfalt. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die hermeneutische und werkimmanente Interpretation anhand der Werke von Jürgen Demmer und Helmut Richter zu vergleichen.
Eine hermeneutische Interpretation
Dieser Abschnitt beleuchtet die hermeneutische Interpretation von „Das Urteil“ anhand von Jürgen Demmers Werk „Franz Kafka: Dichter der Selbstreflexion“. Demmer analysiert die Geschichte im Kontext von Kafkas Leben und seinen Beziehungen, insbesondere zu Felice Bauer. Er betont die Bedeutung des Vaters und des Freundes in Georgs Leben und die Ambivalenz zwischen Selbstständigkeit und Abhängigkeit.
Eine werkimmanente Interpretation
Dieser Abschnitt betrachtet „Das Urteil“ aus einer werkimmanenten Perspektive, basierend auf Helmut Richters Werk „Das Urteil“. Die Analyse konzentriert sich auf die sprachliche Struktur und die formale Gestaltung des Textes, um die innere Logik der Geschichte und die Aussagen des Autors zu entschlüsseln.
- Arbeit zitieren
- Angelina Kalden (Autor:in), 2004, Franz Kafka: Das Urteil - Vergleich einer werkimmanenten mit einer hermeneutischen Interpretation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22161