Layout ist keine Modeerscheinung, die sich aus einer Laune herausgebildet hat, sondern eine über Jahrhunderte und immer noch stattfindende Entwicklung. Die ersten Zeitungen waren quasi ohne Layout erschienen oder hatten eine Trennlinie in der Mitte, um die Länge der einzelnen Zeilen etwas abzukürzen, denn: „Je breiter die Zeile ist, desto häufiger blicken Lesende zurück. Bei sehr breiten Zeilen kann es passieren, daß der Lesende, am Ende der Zeile angelangt, die Wörter vom Anfang aus seinem Ultrakurzzeitgedächtnis schon wieder vergessen hat; er muß zurück zum Anfang der Zeile, die er eben verlassen wollte.“ (Meissner 1992, S.42) Bereits früh in der Geschichte des Zeitungswesens bildete sich die gute Lesbarkeit als wichtige Eigenschaft einer Zeitung heraus. Zeitungen wie die „Regensburger Reichspost-Zeitung“ setzten 1741 aus diesem Grund den Text per Umbruch in zwei Spalten, um die einzelnen Zeilen nicht zu lang werden zu lassen. Eine Wertung, wie sie heute durch Layout besteht (siehe 2.3) oder inhaltliche Überschriften fehlten allerdings noch: Die Meldungen liefen von Spalte zu Spalte oder von einer Spalte zur nächsten Seite weiter (dies wird als „stumpf“ bezeichnet), getrennt wurden einzelne Informationen nur durch neue Datumsangaben. Für die Ersteller der Zeitung war diese Methode eine günstige, da sie die Zeitung Stück für Stück setzen und die jeweils neuesten Meldungen an die älteren anhängen konnten. Für den Leser war es allerdings eine schwere Aufgabe, nur bestimmte Artikel aus dem Gesamt-Blatt auszuwählen, er musste alles zumindest kurz überfliegen. Inzwischen besteht eine derartige Ordnung lediglich noch bei Lexika und größeren Nachschlagewerken (vgl. Brielmayer 1997, S.40).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Geschichte des Layouts
- 1.1 Die Überschrift
- 1.2 Bilder in der Zeitung
- 2. Funktion und Nutzen von Layout
- 2.1 Übersicht schaffen
- 2.2 Den Leser an die Zeitung binden
- 2.3 Eine Wertung vornehmen
- 2.3.1 Gewichtung von Artikeln
- 2.3.2 Bewertung der Zeitung selbst
- 3. Inhaltliche Muster
- 3.1 Typografie
- 3.1.1 Die Grundschrift
- 3.1.2 Die Auszeichnungsschrift
- 3.2 Rubrizierung, Kästen, Zwischentitel
- 3.3 Der Umbruch
- 3.3.1 Der Schachtelumbruch
- 3.3.2 Block- und Modularumbruch
- 3.4 Akzentuierung
- 3.4.1 Akzentuierung durch Typografie
- 3.4.2 Akzentuierung mit Bildern
- 4. Architektur
- 4.1 Formattypen
- 4.2 Die Buchstruktur
- 4.3 Problemfall Titelseite
- 5. Weiterführend
- 5.1 Sonderfälle
- 5.2 Die Diskussion um Textlängen
- 5.3 Grenzen der Wirkungsfähigkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Notwendigkeit, Wirkung und Grenzen von Layout in Zeitungen. Sie beleuchtet die historische Entwicklung des Layouts und analysiert dessen Funktion und Nutzen für die Zeitung und den Leser. Die Arbeit befasst sich auch mit inhaltlichen Mustern im Zeitungslayout und der Architektur von Zeitungsseiten.
- Historische Entwicklung des Zeitungslayouts
- Funktion und Nutzen von Layout für Übersicht und Leserbindung
- Gewichtung von Artikeln durch Layout
- Inhaltliche Muster und Typografie
- Architektur und Gestaltung von Zeitungsseiten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Geschichte des Layouts: Der Text beschreibt die Entwicklung des Zeitungslayouts von frühen, nahezu layoutlosen Zeitungen mit lediglich einer Mittellinie zur Verbesserung der Lesbarkeit, hin zu komplexeren Layouts mit Überschriften, Bildern und Spalten. Er betont die frühzeitige Erkenntnis der Bedeutung guter Lesbarkeit und die Entwicklung der Überschrift als Mittel zur Hervorhebung und Sortierung von Nachrichten. Die Einführung von Bildern als zusätzliches Mittel der Gewichtung von Berichten wird ebenfalls erläutert, wobei der Übergang von handwerklicher Bildplatzierung zum Druck von Bildern beschrieben wird. Die Entwicklung verdeutlicht, wie Layout von einer rein funktionalen Gestaltungsform zu einem wichtigen Instrument der journalistischen Kommunikation wurde.
2. Funktion und Nutzen von Layout: Dieses Kapitel analysiert die Funktionen des Layouts, insbesondere die Schaffung von Übersicht und die Leserbindung. Es wird dargelegt, wie Layout dem Leser hilft, relevante Informationen schnell zu finden und sich in der Zeitung zu orientieren. Die Bedeutung der Kontinuität im Layout für den Wiedererkennungseffekt und die Markenbindung wird hervorgehoben. Der Abschnitt "Eine Wertung vornehmen" behandelt die Gewichtung von Artikeln durch Platzierung und Gestaltung sowie die Rolle des Layouts bei der Bewertung der Zeitung selbst. Die unterschiedliche Layoutgestaltung von konservativen und Boulevardzeitungen wird als Beispiel angeführt.
3. Inhaltliche Muster: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die inhaltlichen Aspekte des Layouts, einschließlich Typografie (Grund- und Auszeichnungsschrift), Rubrizierung, Kästen, Zwischentitel und Umbruchtechniken (Schachtel-, Block- und Modularumbruch). Die Akzentuierung von Inhalten durch Typografie und Bilder wird detailliert erläutert. Das Kapitel beschreibt, wie diese Elemente zusammenwirken, um die Lesbarkeit und Verständlichkeit zu verbessern und die Botschaften der Zeitung zu verstärken. Die verschiedenen Gestaltungselemente schaffen eine strukturierte und hierarchische Darstellung der Informationen.
4. Architektur: Dieses Kapitel befasst sich mit der Architektur von Zeitungsseiten, einschließlich Formattypen, Buchstruktur und dem speziellen Problem der Titelseite. Es analysiert die räumliche Anordnung der Elemente und deren Einfluss auf die Wahrnehmung und Rezeption der Inhalte. Die Diskussion der "Buchstruktur" impliziert die Anwendung von Prinzipien der Buchgestaltung auf das Zeitungslayout, um eine bessere Leseführung zu gewährleisten. Die Herausforderungen der Titelseite als zentrale Einstiegsstelle für den Leser werden besonders beleuchtet.
5. Weiterführend: Der Abschnitt "Weiterführend" geht auf Sonderfälle, die Diskussion um Textlängen und die Grenzen der Wirkungsfähigkeit von Layout ein. Es werden spezielle Herausforderungen und Einschränkungen des Layouts im Kontext der Gestaltung und Verbreitung von Informationen angesprochen. Die Diskussion um Textlängen könnte sich zum Beispiel mit Fragen der Lesbarkeit und der Aufmerksamkeitsspanne des Lesers befassen. Die Grenzen der Wirkungsfähigkeit könnten die Beeinflussung durch andere Faktoren als das Layout selbst umfassen.
Schlüsselwörter
Layout, Zeitung, Typografie, Lesbarkeit, Übersicht, Leserbindung, Gewichtung, Artikelplatzierung, Bildgestaltung, historische Entwicklung, journalistische Kommunikation, Markenbildung, Boulevardpresse, konservative Presse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Layout in Zeitungen"
Was behandelt dieses Dokument?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über das Layout in Zeitungen. Es umfasst die Geschichte des Layouts, seine Funktion und seinen Nutzen, inhaltliche Muster, die Architektur von Zeitungsseiten und abschließend weiterführende Aspekte wie Sonderfälle und Grenzen der Wirkungsfähigkeit.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Das Dokument behandelt unter anderem die historische Entwicklung des Layouts von einfachen Zeitungen bis hin zu komplexen Designs mit Bildern und Überschriften. Es analysiert, wie Layout die Übersichtlichkeit verbessert, Leser bindet und Artikel gewichtet. Inhaltliche Aspekte wie Typografie, Rubrizierung, Kästen und Umbruchtechniken werden ebenso detailliert erklärt wie die Architektur von Zeitungsseiten, inklusive der Gestaltung der Titelseite. Schließlich werden Sonderfälle, Textlängen und die Grenzen der Wirkung des Layouts diskutiert.
Welche Kapitel gibt es und worum geht es in jedem Kapitel?
Das Dokument ist in fünf Kapitel gegliedert: Kapitel 1 befasst sich mit der Geschichte des Layouts und der Entwicklung von einfachen zu komplexeren Designs. Kapitel 2 analysiert die Funktion und den Nutzen von Layout, insbesondere die Schaffung von Übersicht und Leserbindung sowie die Gewichtung von Artikeln. Kapitel 3 konzentriert sich auf inhaltliche Muster wie Typografie, Rubrizierung und Umbruchtechniken. Kapitel 4 behandelt die Architektur von Zeitungsseiten, inklusive Formattypen und der Titelseite. Kapitel 5 schließlich diskutiert weiterführende Aspekte wie Sonderfälle, Textlängen und die Grenzen der Wirkungsfähigkeit von Layout.
Welche Zielsetzung verfolgt das Dokument?
Das Dokument untersucht die Notwendigkeit, Wirkung und Grenzen von Layout in Zeitungen. Es beleuchtet die historische Entwicklung, analysiert die Funktion und den Nutzen für Zeitung und Leser und befasst sich mit inhaltlichen Mustern und der Architektur von Zeitungsseiten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Layout, Zeitung, Typografie, Lesbarkeit, Übersicht, Leserbindung, Gewichtung, Artikelplatzierung, Bildgestaltung, historische Entwicklung, journalistische Kommunikation, Markenbildung, Boulevardpresse, konservative Presse.
Für wen ist dieses Dokument gedacht?
Dieses Dokument richtet sich an Personen, die sich akademisch mit dem Thema Zeitungslayout auseinandersetzen möchten. Es dient der Analyse von Themen im Zeitungslayout auf strukturierte und professionelle Weise.
Wo finde ich detailliertere Informationen zu den einzelnen Kapiteln?
Das Dokument enthält Zusammenfassungen jedes Kapitels, welche die jeweiligen Inhalte detailliert beschreiben. Diese Zusammenfassungen bieten einen guten Überblick über die einzelnen Abschnitte.
Welche konkreten Beispiele werden im Dokument genannt?
Das Dokument nennt als Beispiel den Unterschied in der Layoutgestaltung zwischen konservativen und Boulevardzeitungen, um die Gewichtung von Artikeln und die Rolle des Layouts in der Bewertung der Zeitung selbst zu verdeutlichen. Es beschreibt auch den Übergang von handwerklicher Bildplatzierung zum Druck von Bildern in der Geschichte des Layouts.
- Arbeit zitieren
- Benedict Rehbein (Autor:in), 2002, Notwendigkeit, Wirkung und Grenzen von Layout in Zeitungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22219