[...] Im Rahmen dieser Arbeit soll verdeutlicht werden, dass es sehr wohl eine Wirtschaftsethik geben kann, die Handlungsanleitungen für die Gestaltung der Gesellschaft offenbart – in diesem speziellen Fall für die Gestaltung einer moralischen, d.h. dem Interesse der Gesellschaft entsprechenden, Drogenpolitik. Im zweiten Kapitel wird zur Einführung in das Thema die Entwicklung der Drogenproblematik dargestellt. Die Basis hierfür schaffen zunächst grundlegende Fakten und Zahlen (2.1) bezüglich der Lifetime-Prävalenz des Drogenkonsums (2.1.1), Drogenkonsum und Abhängigkeitserscheinungen (2.1.2) sowie Erstkonsumenten und Drogentoten (2.1.3). Darauf hin werden im Kapitel 2.2 die typischen Konsum- (2.2.1), Beschaffungs- (2.2.2) und Konsumentenstrukturen (2.2.3) verdeutlicht. Ein bedeutender Aspekt des Drogenproblems sind zudem die Kosten, die es in Deutschland verursacht (2.3). Um sich mit der Rationalität der Drogenpolitik auseinander setzen zu können, ist eine kurze und prägnante Bestandsaufnahme der deutschen Drogenpolitik erforderlich (3). Dann sind alle Voraussetzungen erfüllt, um sich der wirtschaftsethischen Perspektive der Drogenproblematik zuzuwenden (4). Hierzu wird der institutionenethische Ansatz Karl Homanns vorgestellt (4.1), nach dessen Kriterien die Prohibition in Deutschland einer kritischen Analyse unterzogen wird (4.2). Es kristallisiert sich heraus, dass die Folgen der Prohibition aus wirtschaftsethischer Sicht allen Anlass dafür geben, die drogenpolitische Diskussion um rationalere Alternativen zu erweitern. Die kontrollierte Heroinvergabe ist ein Vorschlag, der den wirtschaftsethischen Ansprüchen gerecht werden will und deshalb in dieser Arbeit die Funktion eines Denkanstoßes haben soll (5). Letztendlich folgt das Fazit, das die Erkenntnisse der Arbeit zusammenfasst und abschließend noch offene Fragen benennt (6). Zusätzlich ist anzumerken, dass die Bedeutung von legalen Rauschmitteln wie Alkohol, Tabak oder bestimmten Medikamentengruppen für die Drogenproblematik nicht zu unterschätzen ist. Dieser Aspekt ist jedoch sehr umfangreich und wird deshalb im Rahmen dieser Arbeit außen vor gelassen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Entwicklung des Drogenproblems
- 2.1 Allgemeine Fakten und Zahlen
- 2.1.1 Lifetime-Prävalenz
- 2.1.2 Drogenkonsum und -abhängigkeit
- 2.1.3 Erstkonsumenten und Drogentote
- 2.2 Konsum-, Beschaffungs- und Konsumentenmuster
- 2.2.1 Konsummuster
- 2.2.2 Beschaffungsmuster
- 2.2.3 Konsumentenmuster
- 2.3 Kosten des Heroinproblems
- 3. Drogenpolitik in Deutschland: Prohibition
- 4. Die Prohibition aus wirtschaftsethischer Perspektive
- 4.1 Die Institutionenethik Karl Homanns
- 4.2 Einschätzung der Prohibition aus institutionenethischer Sicht
- 5. Heroinvergabe als ethisch rationalere Alternative
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Drogenproblem, insbesondere die Heroinabhängigkeit, aus ökonomischer und wirtschaftsethischer Perspektive. Sie hinterfragt die Effektivität der bisherigen Drogenpolitik (Prohibition) und sucht nach ethisch und ökonomisch vertretbaren Alternativen. Der Fokus liegt auf der Analyse der wirtschaftsethischen Implikationen der Prohibition und der Bewertung alternativer Lösungsansätze.
- Entwicklung des Drogenproblems in Deutschland
- Wirtschaftsethische Bewertung der Drogenprohibition
- Analyse der Kosten des Drogenproblems
- Institutionenethischer Ansatz nach Karl Homann
- Bewertung alternativer Ansätze wie kontrollierte Heroinvergabe
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Drogenproblems ein, insbesondere die Heroinabhängigkeit, die trotz bestehender Maßnahmen weiterhin besteht. Sie hebt die Diskrepanz zwischen ökonomischem Rationalitätskonzept und ethischem Handeln hervor und stellt die These auf, dass eine Wirtschaftsethik Handlungsanweisungen für eine moralisch vertretbare Drogenpolitik liefern kann. Das Ziel der Arbeit ist es, das Drogenproblem aus ökonomischer und insbesondere wirtschaftsethischer Sicht zu beleuchten und nach alternativen Lösungsansätzen zu suchen.
2. Die Entwicklung des Drogenproblems: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung des Drogenproblems, insbesondere der Heroinabhängigkeit, in Deutschland. Es präsentiert allgemeine Fakten und Zahlen zur Lifetime-Prävalenz, zum Drogenkonsum und zur Abhängigkeit, sowie zu Erstkonsumenten und Drogentoten. Zusätzlich werden Konsum-, Beschaffungs- und Konsumentenmuster analysiert und die Kosten des Heroinproblems beleuchtet. Die Datenlage wird als dürftig und unsicher dargestellt, da es sich um illegale Sachverhalte handelt.
3. Drogenpolitik in Deutschland: Prohibition: Dieses Kapitel gibt einen kurzen Überblick über die deutsche Drogenpolitik, die im Wesentlichen auf der Prohibition basiert. Es bildet die Grundlage für die spätere wirtschaftsethische Analyse.
4. Die Prohibition aus wirtschaftsethischer Perspektive: In diesem Kapitel wird der institutionenethische Ansatz von Karl Homann vorgestellt und angewendet, um die deutsche Drogenprohibition kritisch zu analysieren. Die Analyse zielt darauf ab, die Folgen der Prohibition aus wirtschaftsethischer Sicht zu bewerten und aufzeigt, ob es Anlass gibt, die drogenpolitische Diskussion um rationalere Alternativen zu erweitern.
5. Heroinvergabe als ethisch rationalere Alternative: Dieses Kapitel stellt die kontrollierte Heroinvergabe als eine mögliche Alternative zur Prohibition vor. Die Argumentation basiert auf den vorherigen wirtschaftsethischen Analysen und soll als Denkanstoß für eine weiterführende Diskussion dienen.
Schlüsselwörter
Drogenproblem, Heroinabhängigkeit, Drogenpolitik, Prohibition, Wirtschaftsethik, Institutionenethik, Karl Homann, Kosten des Drogenproblems, kontrollierte Heroinvergabe, ökonomische Rationalität, moralisch vertretbare Drogenpolitik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse des Drogenproblems aus wirtschaftsethischer Perspektive
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das Drogenproblem, insbesondere die Heroinabhängigkeit, aus ökonomischer und wirtschaftsethischer Perspektive. Sie hinterfragt die Effektivität der Prohibition und sucht nach ethisch und ökonomisch vertretbaren Alternativen. Der Fokus liegt auf den wirtschaftsethischen Implikationen der Prohibition und der Bewertung alternativer Lösungsansätze wie der kontrollierten Heroinvergabe.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung des Drogenproblems in Deutschland (inklusive Daten zu Prävalenz, Konsummustern und Kosten), die wirtschaftsethische Bewertung der Drogenprohibition, die Analyse der Kosten des Drogenproblems, den institutionenethischen Ansatz nach Karl Homann und die Bewertung alternativer Ansätze wie der kontrollierten Heroinvergabe.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit verwendet einen wirtschaftsethischen Ansatz, insbesondere den institutionenethischen Ansatz von Karl Homann, um die Drogenpolitik und ihre Alternativen zu bewerten. Sie kombiniert ökonomische Analysen (z.B. Kosten des Drogenproblems) mit ethischen Überlegungen, um moralisch vertretbare Lösungsansätze zu finden.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Entwicklung des Drogenproblems (mit detaillierten Daten und Analysen), ein Kapitel zur deutschen Drogenpolitik (Prohibition), ein Kapitel zur wirtschaftsethischen Bewertung der Prohibition (unter Anwendung des Ansatzes von Karl Homann), ein Kapitel zur kontrollierten Heroinvergabe als Alternative und ein Fazit.
Welche Daten werden verwendet?
Die Arbeit präsentiert allgemeine Fakten und Zahlen zur Lifetime-Prävalenz, zum Drogenkonsum und zur Abhängigkeit, sowie zu Erstkonsumenten und Drogentoten. Sie analysiert Konsum-, Beschaffungs- und Konsumentenmuster und beleuchtet die Kosten des Heroinproblems. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die Datenlage aufgrund der Illegalität der Sachverhalte dürftig und unsicher ist.
Welche Kritikpunkte an der Prohibition werden genannt?
Die Arbeit kritisiert die Prohibition aus wirtschaftsethischer Perspektive, indem sie die Folgen der Prohibition unter Anwendung des institutionenethischen Ansatzes von Karl Homann bewertet. Es wird untersucht, ob die Prohibition ethisch und ökonomisch vertretbar ist und ob es Anlass gibt, die drogenpolitische Diskussion um rationalere Alternativen zu erweitern.
Welche Alternative zur Prohibition wird vorgeschlagen?
Als Alternative zur Prohibition wird die kontrollierte Heroinvergabe vorgeschlagen und argumentativ begründet. Diese Argumentation basiert auf den vorherigen wirtschaftsethischen Analysen und dient als Denkanstoß für eine weiterführende Diskussion.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind: Drogenproblem, Heroinabhängigkeit, Drogenpolitik, Prohibition, Wirtschaftsethik, Institutionenethik, Karl Homann, Kosten des Drogenproblems, kontrollierte Heroinvergabe, ökonomische Rationalität, moralisch vertretbare Drogenpolitik.
- Arbeit zitieren
- Simone Mir Haschemi (Autor:in), 2001, Das Drogenproblem aus wirtschaftsethischer Perspektive, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22240