Das in Deutschland seit 1984 existente duale Rundfunksystem ermöglicht privaten Sendern, neben den öffentlich-rechtlichen Programmen auf dem Markt aufzutreten. Obwohl lediglich 0,2 % aller deutschen Unternehmen überhaupt von öffentlich-rechtlicher Form sind (vgl. Schumann 2000), leistet gerade der Rundfunk einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Meinungsvielfalt – und damit der Demokratie. Seit dem Markteintritt privater Unternehmer in Hörfunk und Fernsehen hat sich die Situation allerdings gravierend verändert: Inzwischen kann ein deutscher Haushalt auf 30 oder auch mehr Kanälen Fernsehprogramme und auf unzähligen Frequenzen Radiosendungen empfangen, von einer Gefährdung der Meinungsvielfalt ist keine Rede mehr. Der Eingriff des Staates in diesen Wirtschaftsbereich könnte demnach überflüssig werden und sogar die Stabilität des Marktes beeinträchtigen, denn öffentlich-rechtliche Unternehmen stehen unter weit geringerem finanziellen Druck. Es gilt zu untersuchen, worauf das Mediensystem der Bundesrepublik Deutschland sich gründet, wie es sich in den Jahren gewandelt hat und ob man weiterhin von einer berechtigten Existenz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sprechen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Begriffsdefinitionen
- Grundlagen der Medienökonomie
- Bedürfnisse und Bedürfnis-Befriedigung
- Ressourcen und Ressourcen-Knappheit
- Meritorische Güter
- Marktwirtschaftliche Sonderform: Die Öffentlich-Rechtlichen
- Vor- und Nachteile des dualen Rundfunksystems
- Probleme der öffentlich-rechtlichen Rundfunk-Finanzierung
- Private sehen, für Staatliche zahlen: Die Gesetzgebung der BRD
- Konkurrenzfähigkeit der Öffentlich-Rechtlichen bei steigenden Werbeetats
- Das staatliche Fernsehprogramm: Ökonomisch sinnvoll?
- Zukunft Privatfernsehen: Der Trend zum Monopol
- Staatliche Intervention und ihre Auswirkungen
- Programmvielfalt und Qualität im Privatfernsehen
- Die Theorie der Programm-Duplizierung
- Qualität und Einfluss der Werbewirtschaft
- Fazit
- Veränderte Rahmenbedingungen im dualen Rundfunk
- Ausblick: Öffentlich-rechtliches Internet?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Grundlagen und die Existenzberechtigung des dualen Rundfunksystems in Deutschland aus medienökonomischer Sicht. Sie analysiert die Entwicklung des Systems seit der Einführung privater Sender im Jahr 1984 und stellt die Frage, ob das öffentlich-rechtliche Rundfunkmodell weiterhin relevant ist oder ob es durch die zunehmende Marktdominanz privater Anbieter überflüssig geworden ist.
- Die Entwicklung des dualen Rundfunksystems in Deutschland
- Die medienökonomischen Grundlagen des Rundfunks
- Die Rolle des Staates im Rundfunkbereich
- Die Bedeutung der Meinungsvielfalt im Rundfunk
- Die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext des dualen Rundfunksystems in Deutschland beschreibt und die Relevanz der Untersuchung darlegt. Im zweiten Kapitel werden wichtige Begriffe wie „Medien“ und „Medienökonomie“ definiert und eingegrenzt. Das dritte Kapitel beleuchtet die medienökonomischen Grundlagen des Rundfunks, wobei Themen wie Bedürfnisse, Ressourcen und meritorische Güter behandelt werden.
Kapitel 4 untersucht die Besonderheiten des öffentlich-rechtlichen Rundfunksystems und analysiert dessen Vor- und Nachteile. Die finanzielle Situation der öffentlich-rechtlichen Sender wird beleuchtet und die Frage nach der Sinnhaftigkeit staatlicher Intervention im Rundfunkbereich diskutiert. Des Weiteren wird die Entwicklung des Privatfernsehens und dessen Einfluss auf die Programmvielfalt und -qualität beleuchtet.
Der Fokus des fünften Kapitels liegt auf der Zukunft des dualen Rundfunksystems und den Herausforderungen, die sich durch die veränderten Rahmenbedingungen stellen. Unter anderem wird der Einfluss des Internets auf den Rundfunkbereich und die Möglichkeiten für ein öffentlich-rechtliches Internet diskutiert.
Schlüsselwörter
Duale Rundfunksystem, Medienökonomie, Öffentlich-rechtlicher Rundfunk, Privatfernsehen, Meinungsvielfalt, Programmvielfalt, Staatliche Intervention, Medienmarkt, Bedürfnisbefriedigung, Ressourcenknappheit, Meritorische Güter, Marktwirtschaft, Demokratie, Zukunft des Rundfunks.
- Quote paper
- Benedict Rehbein (Author), 2002, Grundlagen und Existenzberechtigung des dualen Rundfunksystems aus medienökonomischer Sicht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22269