Die Hausse an den internationalen Kapitalmärkten Ende der neunziger Jahre führte zu einem Anstieg der Eigenkapitalbeschaffung durch einen Börsengang in Europa. In Deutschland sah insbesondere der Neue Markt eine Vielzahl neuer Notierungen, so daß der Eindruck entstand, man versuche hierzulande, die Lethargie vergangener Jahrzehnte in wenigen Monaten zu egalisieren. Demgegenüber war der Rückzug von der Börse, das sogenannte Going Private in Deutschland kaum ein Thema. Going Private Transaktionen fanden im größeren Maße in den USA statt. In Europa stellte sich diese Entwicklung zeitverzögert ein, wobei inzwischen in Großbritannien Going Private-Transaktionen zur üblichen Praxis gehören. In den USA wurden in den siebziger und achtziger Jahren Going Privates derart häufig durchgeführt, daß das Volumen der Transaktionen in manchen Jahren sogar das der Börsengänge übertraf. Angesichts dauerhaft niedriger Aktienkurse seit März 2000 ist auch in Deutschland zu beobachten, dass zahlreiche Unternehmen den Rückzug von der Börse anstreben. In der folgenden Arbeit sollen die Motive und der Ablauf eines Going Privates bezogen auf den deutschen Markt näher untersucht werden, wobei auch auf die betriebswirtschaftlichen, rechtlichen und steuerlichen Auswirkungen eines Börsenrückzuges unter Berücksichtigung der Rolle der begleitenden Banken eingegangen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff Going Private / Definition
- Motive eines Going Private
- Funktionslosigkeit des Börsenlistings
- Kapitalbeschaffungsfunktion
- Liquiditätsfunktion
- Bewertungsfunktion
- Unausgeschöpfte Wertpotentiale
- Operative Nachteile einer Börsennotiz
- Zusammenfassung
- Gestaltungsformen und Ablauf eines Going Private
- Reguläres Delisting - Widerruf der Börsenzulassung
- Kaltes Delisting
- Umwandlung (Formwechsel/Verschmelzung)
- Vermögensübertragung
- Squeeze-out
- Ablauf
- Rahmenbedingungen und Auswirkungen eines Going Privates
- rechtliche Rahmenbedingungen
- steuerliche Auswirkungen
- betriebswirtschaftliche Rahmenbedingungen
- Die Rolle der Banken
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Thema "Going Private" und analysiert die Motive, Gestaltungsformen, Rahmenbedingungen und Auswirkungen dieses Prozesses. Sie beleuchtet die Gründe für einen Rückzug von Unternehmen aus dem öffentlichen Kapitalmarkt und untersucht die verschiedenen Möglichkeiten, wie ein Going Private durchgeführt werden kann.
- Motive eines Going Private
- Gestaltungsformen und Ablauf eines Going Private
- Rechtliche Rahmenbedingungen und Auswirkungen
- Rolle der Banken im Going Private Prozess
- Zusammenfassung und Ausblick
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Going Private ein und definiert den Begriff. Kapitel 3 widmet sich den Motiven eines Going Private, wobei die Funktionslosigkeit des Börsenlistings, unausgeschöpfte Wertpotentiale und operative Nachteile einer Börsennotiz analysiert werden. Kapitel 4 beleuchtet verschiedene Gestaltungsformen und den Ablauf eines Going Private, einschließlich des regulären Delistings, des kalten Delistings und der Squeeze-out-Strategie. Kapitel 5 beschäftigt sich mit den rechtlichen, steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen eines Going Private.
Schlüsselwörter
Going Private, Delisting, Börsennotiz, Kapitalmarkt, Motive, Gestaltungsformen, Rahmenbedingungen, Auswirkungen, Banken, Squeeze-out.
- Arbeit zitieren
- Christian Rupp (Autor:in), 2003, Going Private: Motive, Gestaltungsformen und Rahmenbedingungen - Ein Überblick, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22320