Ein Bereich des Sozialmanagements, der Verlauf des beruflichen
Lebens für Sozialarbeiter1 interessant wird, ist die Frage: Was mache
ich, wenn ich plötzlich leitender Mitarbeiter bin? Auf diese Frage gibt es
während des Studiums keine Vorbereitung. Man könnte zwar
argumentieren, dass nicht aus jedem Studenten einmal ein Manager
oder auch nur ein leitender Mitarbeiter wird. Damit löst man jedoch nicht
das Problem, dass viele Sozialarbeiter unvorbereitet auf diese neue
Rolle sind, woraus in den wenigsten Fällen ein guter Führungsstil
resultiert.
Gerade Sozialarbeitern, die ja im Studium viel über Gruppenarbeit und
Gleichberechtigung, Basisdemokratie und Hierarchielosigkeit gelernt
haben, fällt es oft schwer, Mitarbeitern klare Führungssignale zu geben
– besonders, wenn sie vorher zu ebendiesen Mitarbeitern gehörten,
und aus dem Kollegenkreis in eine Führungsposition aufgestiegen
sind.2 Im Vorwort zum „Hand Book for Social Care Managers“ schreibt
Lady Gillian Wagner: „Manager werden sehr häufig auf Grund ihrer
Kompetenzen im Ausüben ihrer Tätigkeit befördert, mit wenig oder gar
keiner Anleitung, wie sie ihrer neuen Verantwortung gerecht werden
können.“3
Ein frischgebackenener Personalmanager4 eines Betriebs der sozialen
Arbeit steht also nun eine Hierarchie-Ebene über seinen ehemaligen
Kollegen. Er tut nicht mehr die Dinge, deren gute Ausführung ihm die
neue Position einbrachten, sondern steht vor der Aufgabe, seine
ehemaligen Kollegen anzuleiten, ihnen Weisungen zu erteilen und sie
im Falle eines Fehlers darauf hinzuweisen. [...]
1 ich benutze aus Gründen der Lesbarkeit im Folgenden die männliche Schreibweise.
2 zur Wechselwirkung gruppen- und führungsdynamischer Prozesse s. Wagner & Rex
(1998, S.114-116)
3 Harris, J./Kelly, D. (1991). Hand Book for Social Care Managers. Aldershot: Gower.
Übers. d. Verf.
4 Stellvertretend für die verschiedenen anderen Bezeichnungen dieser Tätigkeit
benutze ich diese, da sie am besten den Beruf eines für Mitarbeiter leitend und
verantwortlich Tätigen beschreibt.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Vertiefung
- Management - Personalmanagement - Personalführung
- Personalführung - Führungsstile - Führungserfolg
- Führungsstile im Überblick
- Die XY-Theorie
- Das Führungskontinuum
- Das managerial grid
- Die situative-kooperative Reifegradtheorie
- Führungserfolg
- Motivation
- Leistung
- Frustration und Stress
- Frustration und Stress vermeiden - Motivation erzeugen
- Führungsmethoden
- Führungsstile im Überblick
- Praxisbeispiel
- Personalführung im CallCenter der xxx GmbH
- Organisationsstruktur der xxx GmbH
- Betriebsklima
- Beispiele
- Analyse
- Handlungsalternativen
- Personalführung im CallCenter der xxx GmbH
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Thematik der Personalführung im Sozialmanagement, insbesondere mit der Frage, wie SozialarbeiterInnen für leitende Positionen qualifiziert werden können. Die Arbeit analysiert verschiedene Führungsstile und -theorien sowie deren Auswirkungen auf Motivation, Leistung und Stresslevel von Mitarbeitern. Im Fokus steht die Bedeutung von erlernten Führungskompetenzen und die Notwendigkeit, diese durch entsprechende Ausbildungsprogramme zu fördern.
- Die Bedeutung von Führungskompetenz im Sozialmanagement
- Analyse unterschiedlicher Führungsstile und -theorien
- Zusammenhänge zwischen Führungsstilen, Motivation und Leistung
- Herausforderungen der Personalführung im Sozialbereich
- Entwicklung und Umsetzung von qualifizierenden Programmen für SozialarbeiterInnen in Führungspositionen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema der Personalführung im Sozialmanagement und beleuchtet die Herausforderungen, denen SozialarbeiterInnen in leitenden Positionen begegnen.
Das zweite Kapitel befasst sich vertiefend mit verschiedenen Management- und Personalführungstheorien. Es wird ein Überblick über unterschiedliche Führungsstile gegeben, darunter die XY-Theorie, das Führungskontinuum, das managerial grid und die situative-kooperative Reifegradtheorie. Zudem werden die Auswirkungen von Führungsstilen auf Motivation, Leistung, Frustration und Stress der Mitarbeiter beleuchtet.
Das dritte Kapitel stellt ein Praxisbeispiel aus der Personalführung im CallCenter der xxx GmbH vor. Es werden die Organisationsstruktur, das Betriebsklima und konkrete Beispiele für die Anwendung von Personalführungsmethoden dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themenfelder Sozialmanagement, Personalmanagement, Personalführung, Führungsstile, Motivation, Leistung, Stress, Führungskompetenz und Ausbildungsmaßnahmen für SozialarbeiterInnen in Führungspositionen.
- Quote paper
- Jana Gibhardt (Author), 2003, Personalführung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22530