E-Learning bzw. Lernen mit interaktiven multimedialen (= hypermedialen) elektronischen Computersystemen wird seit Jahren vielfach als Allheilmittel zur Lösung von Problemen in der Schule und in der Aus- und Weiterbildung propagiert. Die eher ernüchternden Erfahrungen in der Realität hingegen zeigen, dass die vorhandenen didaktischen Konzepte und technischen Möglichkeiten ein weitgehend computerbasiertes Lernen noch nicht ansatzweise zulassen. Viele Anwender und Lehrer sind frustriert oder ängstlich und lehnen Computer ab. Ist jedoch Computerlernen deshalb langfristig zum Scheitern verurteilt?
Die Autorin teilt sowohl Euphorie als auch Pessimismus nicht. Vielmehr weist die Studie "Hypermediakompetenz" einen im Bereich des Computerlernens ganz neuen wissenschaftlichen kompetenzorientierten Weg zur Beantwortung dieser Frage. So werden auf der Basis konstruktivistischer neuropsychologisch-operativer handlungstheoretischer Annahmen im Ausgang von einem allgemeinen Handlungsmodell der Interaktion mit hypermedialen Systemen medium- und zugleich praxisnah die spezifischen Kompetenzen ermittelt, die zur Bewältigung der Interaktion erforderlich sind. Da Interaktion das einzige spezifische Merkmal hypermedialer Systeme ist, beschreibt die in der Studie aufgestellte Systematik genau diejenigen Kompetenzen, die mediumspezifisch vom Anwender als Voraussetzung für die erfolgreiche Interaktion mit dem Hypermedium erworben werden sollten. Die Gesamtheit dieser Kompetenzen und Teilkompetenzen wird als "Hypermediakompetenz" bezeichnet.
Im Rahmen einer kritischen Reflexion der Möglichkeiten des hypermedialen Lernens in unterschiedlichen Lernszenarien wird deutlich, dass interaktives Lernen eigene Qualitäten besitzt und neuartige Formen des Lernens ermöglicht. Dies bedeutet jedoch zugleich, dass die kompetente Nutzung interaktiver neuer Medien zusätzliche Anforderungen an den Gebrauch dieser Medien stellt, indem sie den Erwerb neuartiger Kompetenzen voraussetzt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 0 Einleitung
- 1 Voraussetzungen und Ausgangsposition
- 1.1 Kontroverse Auffassungen über den Einsatz von Computern bzw. hypermedialen Systemen...
- 1.2 Lernen mit hypermedialen Systemen im Privatbereich, in der Wirtschaft und in der Schule heute und in Zukunft...
- 1.2.1 Aktuelle Situation des Lernens mit hypermedialen Systemen im Privatbereich.
- 1.2.2 Aktuelle Situation des Lernens mit hypermedialen Systemen in der Wirtschaft...
- 1.2.3 Aktuelle Situation des Lernens mit hypermedialen Systemen in der Schule........
- 1.2.4 Lernen mit Hypermedia in der Schule: Blick in die Zukunft. 5 Grundszenarien eines möglichen Hypermediaeinsatzes.....
- 1.2.4.1 Einleitung
- 1.2.4.2 Die „virtuelle Lernwelt\" als Hilfsmittel für das unterrichtliche und außerunterrichtliche schulische Lernen.....
- 1.2.4.3 Szenario 1: Integration von Hypermedia in den traditionellen Klassenunterricht mit realem Lehrer/Betreuer.
- 1.2.4.4 Szenario 2: Rein virtuelles, außerunterrichtliches betreutes oder unbetreutes Lernen mit Hypermedia als Ergänzung des traditionellen Klassenraumunterrichts
- 1.2.4.5 Szenario 3: Virtuelles schulisches Lernen von beliebigen Standorten aus mit Betreuung durch virtuelle, real existierende Mentoren als Ersatz traditionellen Klassenraumunterrichts
- 1.2.4.6 Szenario 4: Virtuelle Teilnahme einzelner Remote-Lernender an traditionellem Live-Klassenraumunterricht mit realem Lehrer………………......
- 1.2.4.7 (Ausnahme-)Szenario 5: Rein virtuelles, unbetreutes Lernen für Lernende in bildungsbenachteiligten Regionen.
- 1.2.4.8 Beurteilung der Szenarien 1-5 und Ausblick........
- 1.3 Legitimation der Nutzung hypermedialer Systeme als Lernmedium aus pädagogischer Sicht.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Dissertation befasst sich mit der Hypermediakompetenz und deren Bedeutung für das Lernen mit digitalen Medien. Die Arbeit analysiert die Entwicklung und den Einsatz von Hypermedia in verschiedenen Bereichen, von der Privatsphäre über die Wirtschaft bis hin zur Schule. Dabei stehen die Herausforderungen und Chancen des Lernens mit Hypermedia im Vordergrund.
- Definition und Analyse des Konzepts der Hypermediakompetenz
- Entwicklung und aktuelle Nutzung von Hypermedia im Privatbereich, in der Wirtschaft und in der Schule
- Erstellung und Analyse von Szenarien für den zukünftigen Einsatz von Hypermedia im Bildungsbereich
- Pädagogische Legitimation der Nutzung hypermedialer Systeme als Lernmedium
- Identifizierung von Teilkompetenzen, die für den Umgang mit hypermedialen Systemen notwendig sind
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Voraussetzungen und Ausgangsposition der Dissertation. Es analysiert kontroverse Auffassungen über den Einsatz von Computern und hypermedialen Systemen im Bildungsbereich und beleuchtet die aktuelle Situation des Lernens mit Hypermedia im Privatbereich, in der Wirtschaft und in der Schule. Außerdem werden verschiedene Szenarien für den zukünftigen Einsatz von Hypermedia in der Schule vorgestellt und diskutiert.
Schlüsselwörter
Hypermediakompetenz, Hypermedia, Lernen mit digitalen Medien, Bildung, Pädagogik, Szenarien, Teilkompetenzen, Unterricht, Digitalisierung, Medienkompetenz, Virtuelles Lernen.
- Arbeit zitieren
- Ilona Hündgen (Autor:in), 2003, Hypermediakompetenz - Allgemeine und programmspezifische Teilkompetenzen der Interaktion mit hypermedialen Systemen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22544