Zum 1.5.2004 traten mit Polen, Ungarn, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Litauen, Estland, Lettland und Slowenien 8 neue Länder aus Mittel- und Osteuropa der EU bei. Damit fand ein Prozess einen Abschluss, den in dieser Rasanz 15 Jahre zuvor wohl kaum einer für möglich gehalten hätte. Ende der 80er Jahre setzte eine Zeit des Umschwungs in den früheren Ostblock-Ländern ein, an dessen Ende die mehr oder weniger weitgehende Entmachtung der früheren kommunistischen Regierungszirkel und der Übergang zu einem demokratischen System stand. Im Vergleich zu früheren Systemwechseln in der Geschichte - etwa in Spanien und Portugal oder in südamerikanischen Ländern - standen die mittel- und osteuropäischen Länder vor noch gewaltigeren Herausforderungen. Gleichzeitig zur Demokratisierung der politischen Sphäre erforderten marktwirtschaftliche Reformen gewaltige Umstellungen für die Menschen; eine "civil society" nach westlichem Vorbild musste neu- oder wiederaufgebaut werden. Zusätzlich mussten in den drei baltischen Staaten und in der Slowakei neue Nationalstaaten errichtet werden. Diese Arbeit soll nicht auf all diese Aspekte eingehen, sondern beschränkt sich im Wesentlichen auf den Bereich des politischen Wandels von kommunistischen Regimes zu demokratischen Ordnungen. Am Rande wird zudem die Bildung von Zivilgesellschaften thematisiert, während die übrigen angeschnittenen Probleme lediglich als Hintergrundinformationen in die Arbeit eingehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Ende des autokratischen Systems
- Die Institutionalisierung der Demokratie
- Überlegungen zur Entstehung der neuen politischen Institutionen und Regelkomplexe
- Institutionelle Grundsteinlegung
- Die Konsolidierung
- Die konstitutionelle Konsolidierung
- Die repräsentative Konsolidierung
- Wahlsysteme als Faktor der repräsentativen Konsolidierung
- Die Entwicklung des Parteienwettbewerbs
- Das Verbändewesen
- Die Verhaltenskonsolidierung der informellen politischen Akteure
- Die Konsolidierung der Bürgergesellschaft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Transformationsprozesse von kommunistischen zu demokratischen Regimen in Mittel- und Osteuropa. Der Fokus liegt auf dem politischen Wandel und der Bildung einer civil society. Die Arbeit untersucht die verschiedenen Phasen der Systemtransformation, beginnend mit dem Ende des autokratischen Systems, über die Institutionalisierung der Demokratie bis hin zur Konsolidierung der neuen Demokratien.
- Systemtransformation von kommunistischen zu demokratischen Regimen
- Institutionelle Entwicklung und Konsolidierung
- Entwicklung des Parteienwettbewerbs
- Rolle der Bürgergesellschaft in der Konsolidierung
- Herausforderungen und Chancen der Systemtransformation
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext der Hausarbeit dar, indem sie die EU-Erweiterung um 8 Länder aus Mittel- und Osteuropa im Jahr 2004 und den damit verbundenen Systemwandel im Fokus setzt. Die Arbeit konzentriert sich auf den politischen Aspekt der Transformation, den Aufbau einer civil society und die Herausforderungen der Konsolidierung der neuen Demokratien.
- Das Ende des autokratischen Systems: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Verlaufsformen des Übergangs von autokratischen zu demokratischen Regimen, die von Merkel und Huntington beschrieben werden. Die Arbeit geht auf die spezifischen Herausforderungen der Transformation in den mittel- und osteuropäischen Ländern ein.
- Die Institutionalisierung der Demokratie: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Entstehung neuer politischer Institutionen und Regelkomplexe. Es analysiert die institutionelle Grundsteinlegung in den jungen Demokratien.
- Die Konsolidierung: Dieses Kapitel befasst sich mit der Konsolidierung der neuen Demokratien, sowohl auf konstitutioneller als auch auf repräsentativer Ebene. Der Einfluss von Wahlsystemen, die Entwicklung des Parteienwettbewerbs und die Bedeutung des Verbändewesens werden hier erörtert. Zudem wird das Gefahrenpotenzial informeller politischer Akteure und der Entwicklungsstand der Bürgergesellschaften analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Systemtransformation, Demokratisierung, Mittel- und Osteuropa, EU-Erweiterung, Institutionelle Konsolidierung, Parteienwettbewerb, Bürgergesellschaft, informeller politischer Einfluss, civil society.
- Arbeit zitieren
- Andreas Huber (Autor:in), 2003, Auf dem schweren Weg zu einer stabilen Demokratie: Systemtransformation in Mittel- und Osteuropa, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22606