George Orwell (1903-1950) veröffentlichte im Jahre 1949 mit „Nineteen eighty-four“ eine Anti-Utopie, die eindringlich Methoden von Unterdrückung und Totalitarismus bloßstellte und kritisierte. Im Jahr 1987 beendete Vladimir Vojnoviè seinen Roman „Moskva 2042“. Es ist bereits beim ersten Durchlesen dieser beiden Bücher ersichtlich, dass beide Autoren bei ihrer Beschreibung die UdSSR im Auge haben.
Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, „Nineteen eighty-four“ und „Moskva 2042“ analysierend gegenüberzustellen. Es soll hierbei vor allem um den Vergleich sprachlicher Mittel gehen. Sprache nimmt in den beiden Werken eine herausragende Stellung ein, da sie als Instrument zur Manipulation und Ideologisierung in der ehemaligen Sowjetunion wie in anderen totalitären Staaten verwendet wurde, was beide Autoren wiederholt aufgreifen. In den Vorbemerkungen werden die Werke „Moskva 2042“ und „Nineteen eighty-four“ als satirische Anti-Utopien definiert und in ihren jeweiligen Kontext gesetzt. Daran schließt sich eine genauere sprachliche Betrachtung der Werke an. Im Abschnitt „Newspeak und die Sprache von Moskorep“ werden die Sprachen gegenübergestellt, die die fiktiven, von Orwell und Vojnoviè beschriebenen Staaten schaffen. Anschließend sollen die beiden Staaten auf sprachliche Phänomene hin untersucht werden, wobei insbesondere Abkürzungen berücksichtigt werden. In der Sowjetunion sowie im heutigen Russland ist es üblich, die Namen von (Regierungs-)institutionen abzukürzen, indem ein neues Wort aus den Anfangssilben der einzelnen Wörter gebildet wird, aus denen sich ihr Name zusammensetzt. Dieses Phänomen greifen sowohl Vojnoviè als auch Orwell in ihren Werken auf. Nach einer Auflistung der entsprechenden Textstellen soll erklärt werden, wozu Orwell und Vojnoviè dieses Mittel gebrauchen. Abschließend wird die Absicht der beiden Autoren, nämlich die Kritik an der Sprachpolitik totalitärer Staaten, verdeutlicht. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung und dem Literaturverzeichnis.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- VORBEMERKUNGEN
- NEWSPEAK UND DIE SPRACHE VON MOSKOREP
- EXEMPLARISCHE DARSTELLUNG
- Moskorep
- Oceania
- SCHLUSSFOLGERUNG
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert und vergleicht die beiden Anti-Utopien "Nineteen eighty-four" von George Orwell und "Moskva 2042" von Vladimir Vojnovič. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse sprachlicher Mittel, insbesondere der Manipulation und Ideologisierung durch Sprache in totalitären Regimen. Die beiden Autoren, Orwell und Vojnovič, thematisieren in ihren Werken die sprachliche Kontrolle als zentrales Element der totalitären Herrschaft.
- Sprachliche Manipulation in totalitären Systemen
- Die Bedeutung von Sprache als Instrument der Macht und Kontrolle
- Vergleich von "Newspeak" (Orwell) und der Sprache von Moskorep (Vojnovič)
- Analyse von Abkürzungen als sprachliches Phänomen
- Kritik an der Sprachpolitik totalitärer Staaten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die beiden Werke, "Nineteen eighty-four" und "Moskva 2042", als satirische Anti-Utopien vor, die sich mit den Methoden der Unterdrückung und Totalitarismus auseinandersetzen. Beide Werke kritisieren die totalitäre Kontrolle durch Sprache, wobei die Sprache als Instrument der Manipulation und Ideologisierung in den Vordergrund gestellt wird.
- Vorbemerkungen: Dieser Abschnitt definiert die beiden Werke als Anti-Utopien und setzt sie in ihren jeweiligen Kontext. Die Anti-Utopie wird als Negativszenario beschrieben, das gegenwärtige Missstände überzeichnet und so die Konsequenzen verdeutlicht. Die Kritik an der Gegenwart wird nicht direkt im Text formuliert, sondern erst deutlich, wenn man das Werk in Bezug zur Realität setzt. Der Vergleich mit der Anti-Utopie "Mы" von Evgenij Zamjatin, die ebenfalls die UdSSR thematisiert, wird als Anhaltspunkt für die beiden Autoren genannt.
- Newspeak und die Sprache von Moskorep: Dieses Kapitel vergleicht die künstlichen Sprachen, die von Orwell und Vojnovič in ihren Werken geschaffen wurden. Orwells "Newspeak" ist eine stark vereinfachte Version der englischen Sprache, die die Bandbreite des Denkens einschränken soll. Vojnovič dagegen zeigt, dass die russische Sprache in seinem fiktiven Staat zwar immer noch vorhanden ist, aber von einer staatlichen "Dolmetscherin" für die Protagonisten interpretiert und angepasst wird.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Konzepte dieser Arbeit sind: Anti-Utopie, Satire, Sprache, Manipulation, Ideologisierung, Totalitarismus, Newspeak, Moskorep, Abkürzungen, sprachliche Phänomene, Sprachpolitik, Sowjetunion, Russland.
- Quote paper
- Gerrit Langel (Author), 2003, Sprache als Mittel der Satire in George Orwells "1984" und Vladimir Vojnovichs "Moskva 2042", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22662