Durch Zecken verbreitete Krankheiten waren und sind in Österreich ein großes Thema. Die
Erstbeschreibungen der Früh-Sommer-Meningoenzephalitis (FSME) und der häufigsten
Hauterkrankung der Lyme-Borreliose, dem charakteristischen Erythrema chronicum migrans
fanden in Österreich statt. Aber auch heute liefern österreichische Wissenschaftler
volksgesundheitliche wichtige Beiträge zur Erforschung und Bekämpfung dieser Krankheiten.
Außerdem ist Österreich durch große Endemiegebiete dieser beiden wichtigen Krankheiten
gekennzeichnet, sowie mit dem Vorkommen von Erregern seltenerer Krankheiten wie die
Ehrlichiose und die Tularämie.
Im Vergleich zu den Nachbarländern weist Österreich eine enorm hohe Durchimpfungsrate
der Bevölkerung auf, so dass die Erkrankungsrate extrem zurück gegangen ist.
Überträger einiger Krankheiten ist Ixodes ricinus, auch als „Zecke“ oder Gemeiner Holzbock
bekannt, eine Milbe die einen hohen Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung hat. Auch die vor
23 Jahren eingeführte „Zeckenschutz-Impfkampagne“ trägt wesentlich zur Aufklärung bei. Ixodes ricinus ist als Zecke oder Gemeiner Holzbock bekannt und die einzige Zeckenart
Europas, die sich an unterschiedliche Umweltbedingungen und Wirte angepasst hat. So macht
sie nahezu 100 % der gesamten Zeckenfauna Mitteleuropas aus (SATZ 1993, STANEK &
HOFMANN 1994, DOBLER 1997).
Das Verbreitungsgebiet reicht von den Britischen Inseln bis nach Tunesien und Marokko und
zur Kaspischen See im Osten. (STANEK & HOFMANN 1994).
Laut FISCHER & SIEGMUND (2000) gibt es weltweit ungefähr 850 Zeckenarten. Viele sind
nicht nur Blutsauger, sondern übertragen Krankheiten auf Menschen und Haustiere und haben
deshalb eine große wirtschaftliche Bedeutung (STORCH & WELSCH 1997). In unseren Breiten
sind acht Vertreter der Gruppe der Ixodida als Krankheitsüberträger der Frühsommer-
Meningoencephalitis und der Borreliose bekannt. Die am weitesten verbreitete und damit
wichtigste Art ist Ixodes ricinus. Der wissenschaftliche Name „ricinus“ beruht auf der
Ähnlichkeit, die ein vollgesogenes Weibchen mit dem Rizinus-Samen hat (www.zecken.at,
STANEK & HOFMANN 1994). I. rizinus erreicht eine Länge von 4 mm, vollgesogene adulte
Weibchen bis 11 mm (BROHMER et al. 1984).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ixodes ricinus (Gemeiner Holzbock, Zecke)
- Allgemeines
- Systematik und Morphologie
- Die Mundwerkzeuge
- Der Entwicklungszyklus
- Der Lebensraum
- Das Haller'sche Organ
- Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME)
- Allgemeines
- Symptome und Krankheitsbild der FSME
- Krankheitsverlauf der FSME
- Meningitische Verlaufsform der FSME
- Enzephalitische Verlaufsform der FSME
- Radikulitische Verlaufsform der FSME
- Myelitische Verlaufsform der FSME
- Diagnose und Behandlung der FSME
- FSME in Österreich
- Altersverteilung der FSME-Erkrankungsfälle
- Lyme-Borreliose
- Allgemeines
- Symptome und Krankheitsbild der Lyme-Borreliose
- Krankheitsverlauf der Lyme-Borreliose
- Stadium I
- Stadium II
- Stadium III
- Lyme Arthritis
- Acrodermitis chronica Herxheimer (ACA)
- Diagnose und Behandlung der Lyme-Borreliose
- Lyme-Borreliose in Österreich
- Ehrlichose
- Allgemeines
- Symptome und Krankheitsbild der Ehrlichiose
- Diagnose und Therapie der Ehrlichiose
- Ehrlichiose in Österreich
- Tularämie (Hasenpest)
- Allgemeines
- Infektionsweg und Krankheitsbild der Tularämie
- Diagnose und Therapie der Tularämie
- Tularämie in Österreich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bakkalaureatsarbeit befasst sich mit den durch Ixodes ricinus verbreiteten Krankheiten in Österreich. Die Arbeit soll einen umfassenden Einblick in die Biologie der Zecke Ixodes ricinus und die von ihr übertragenen Krankheiten geben, insbesondere die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Lyme-Borreliose. Darüber hinaus werden die weniger häufigen Krankheiten Ehrlichiose und Tularämie behandelt.
- Biologie und Lebensweise der Zecke Ixodes ricinus
- Epidemiologie und Krankheitsverlauf von FSME, Lyme-Borreliose, Ehrlichiose und Tularämie
- Diagnose und Behandlung der Zecken-übertragenen Krankheiten
- Situation und Bedeutung der Zecken-übertragenen Krankheiten in Österreich
- Präventionsmaßnahmen und Schutz vor Zeckenbissen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Bedeutung der durch Zecken verbreiteten Krankheiten in Österreich beleuchtet und einen Überblick über die wichtigsten Zeckenarten und die von ihnen übertragenen Krankheiten gibt. Im zweiten Kapitel wird die Biologie der Zecke Ixodes ricinus ausführlich dargestellt, inklusive ihrer Systematik, Morphologie, Lebensweise und Verbreitung. Die folgenden Kapitel widmen sich den einzelnen Krankheiten: Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Lyme-Borreliose, Ehrlichiose und Tularämie. Jedes Kapitel behandelt die jeweilige Krankheit im Detail, einschließlich der Symptome, des Krankheitsverlaufs, der Diagnose und der Behandlung. Besonderes Augenmerk wird auf die Verbreitung und Bedeutung der einzelnen Krankheiten in Österreich gelegt.
Schlüsselwörter
Ixodes ricinus, Zecken, Zeckenbisse, Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Lyme-Borreliose, Ehrlichiose, Tularämie, Epidemiologie, Krankheitsverlauf, Diagnose, Behandlung, Österreich
- Arbeit zitieren
- Oliver Gebhardt (Autor:in), 2004, Durch Ixodes ricinus verbreitete Krankheiten in Österreich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22740