'weniger ist manchmal mehr' - Gestaltungsmittel in der Ausstellung 'Azteken' in Berlin


Seminararbeit, 2003

30 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Methodik

3. Architektur und Räumlichkeiten: Der Martin-Gropius-Bau

4. „Azteken“ - Die Ausstellung
4.1 Teil I
4.2 Teil II
4.3 Teil III

5. Der moderne, museale Inszenierungsbegriff

6. Analyse der angewandten Stilmittel in „Azteken“

7. Moderne versus Klassik oder: „weniger ist mehr“?

8. Schlußwort

Anhang

Interview mit Herrn Günter Krüger, Gestalter der Ausstellung „Azteken“

Notizen aus Kurzinterviews mit Besuchern vor der Ausstellung „Azteken“

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

Die „Azteken“-Ausstellung fiel mir durch frappante Plakatwerbung und einen Leitartikel der Zeitschrift „Der Spiegel“ im Mai 2003 auf, der zwar sehr populär aufgemacht war und mehr über die Azteken an sich informierte, aber auch neugierig auf diese Ausstellung machte.

Nach meinem Besuch in der Ausstellung war ich einerseits fasziniert von den Exponaten, andererseits etwas enttäuscht von den wenig verwendeten modernen Medien als Gestaltungsmittel. Ich hätte mir mehr davon gewünscht, allerdings ging ich auch mit der Ansicht in die Ausstellung, dies sei eine historisch-ethnologische.

Ich wollte mich folglich mit der Frage befassen, was man hätte mehr oder anders machen können bzw. welche anscheinend doch vielen, zurückhaltenden Gestaltungsmittel benutzt wurden. Ich erfuhr während meiner Recherchen, dass die Konzeption dieser Ausstellung eher auf einer künstlerischen beruht. Allerdings wird ebenso der ethnologische Teil berücksichtigt, in Berlin auch speziell die „heimische“ Verbindung zu diesem Themengebiet wie Berliner Forschungen oder bekannte Persönlichkeiten aus diesem Fachbereich.

Dies veranlasste mich, einmal genauer zu schauen, was bei einer Kunstausstellung - unter inszenatorischen Aspekt betrachtet - möglich bzw. sinnvoll ist, da das vorrangige Ziel doch eher darin besteht, dem Besucher die Objekte an sich näher zu bringen. Der finanzielle Rahmen und konservatorische Aspekte spielen natürlich auch eine nicht unbedeutende Rolle.

Im Folgenden werde ich dementsprechend auf die Ausstellung an sich etwas eingehen – nur ein wenig den Inhalt betreffend - und anschließend die verwendeten inszenatorischen Mittel genauer beleuchten, das Verhältnis zwischen Kunst und Ethnologie beachtend.

Besonders interessierten mich auch die Erwartungen und Ansichten der Besucher, weshalb ich einige kurze, exemplarische Interviews durchführte. Aus diesem Grund möchte ich auch all jenen danken, die mir bereitwillig Auskunft gaben, insbesondere Herrn Günter Krüger, dem Gestalter dieser Ausstellung.

2. Methodik

Um genaueren Einblick in die Gestaltung zu erhalten, sprach ich mit o. g. Herrn Günter Krüger, dem Gestalter der Ausstellung „Azteken“ Er wirkte bereits an vielen Ausstellungen und Projekten mit wie dem Ägyptischen Museum, dem Deutschen Historischen Museum u. a.. Eingefügte Zitate aus meinem Gespräch mit Herrn Krüger kennzeichnete ich durch eine kleinere Schrift.

Die Besuchermeinungen und –reaktionen empfand ich zumindest beispielhaft als wichtig aufzunehmen, um gewisse Tendenzen ausmachen zu können, inwieweit diese Art der Ausstellung Anklang findet oder etwas vermisst wird.

Der Ausstellungsbesuch war fraglos obligatorisch. Leider habe ich keine Bilder von der Ausstellung und deren Gestaltung an sich finden bzw. bekommen können, weshalb ich auf eine genauere Beschreibung dessen zurückgreifen musste.

3. Architektur und Räumlichkeiten: Der Martin-Gropius-Bau

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Grundriß des Erdgeschosses mit dem früheren Haupteingang an der Nordseite, Zustand 1997

Der errichtete Neubau eines Kunstgewerbemuseums entstand in den Jahren 1877 bis 1881 nach dem Entwurf von Martin Gropius und Heino Schmieden. Die Grundfläche des im Prinzip quadratischen Baus beträgt ca. 4900 qm.

„Die Disposition des Bauplanes ergab sich aus der Forderung, dass in dem zu errichtenden Gebäude die nötige Anzahl von Sammlungssälen, Bibliotheks- und Verwaltungs-Räumen, mit den für die Unterrichts-Anstalt erforderlichen Klassen und Ateliers zu vereinigen war. Demgemäß sind sämtliche, im I. und II. Geschoß der Nordfront belegenen Räume für diesen letzten Zweck bestimmt,…“[1] Genutzt wurde das Gebäude als Unterrichts-Anstalt mit Verwaltungs- und Bibliotheksräumen, Ateliers und einem Ausstellungsraum.

Das ursprüngliche Nutzungskonzept löste sich nach Ende des Zweiten Weltkriegs endgültig auf, die Kunstsammlung wurde in das funktionslos gewordene Berliner Stadtschloss verlegt und hier zog die ostasiatische Kunstsammlung und das Museum für Vor- und Frühgeschichte ein - bis nach 1933. Das Gebäude wurde während des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Ansicht des Martin-Gropius-Baus vom Dach des Europahauses aus, Aufnahme um 1962

Erst 1978 wurde mit dem Wiederaufbau und der Anlegung der Berlinischen Galerie (Eröffnung 1986) begonnen. Der Bau der Berliner Mauer behinderte die Nutzung des Haupteingangs an der Nordfassade, so wurde der Eingang auf die schmucklose Gartenseite verlegt, wodurch bauliche Änderungen und ein Eingriff in das Raumkonzept des Gebäudes nötig wurden.

Das Gebäude eignet sich sehr gut für die generelle Nutzung der Räume für Ausstellungen aus dem Bereich der bildenden Künste, da man in den zwei Hauptgeschossen, die den Lichthof wie ein Patio von Galerien umgeben, zu den 90 bis 160 qm großen Räumen gelangt. Durch die enorme Höhe der Räume von 7,10 m im 1. Obergeschoß können auch monumentale Ausstellungsobjekte präsentiert werden, die hierbei gut zur Geltung kommen.

Im Hinblick auf die Beleuchtung wurde ein System geschaffen, welches eine äußerst variable Lichtgestaltung erlaubt: Die Fenster sind mit Jalousien und lichtundurchlässigen Vorhängen ausgestattet und es sind Deckenspiegel angebracht, in denen umlaufend Leuchtstofflampen als allgemeine Beleuchtung eingebaut sind. Zusätzlich sind hier ERCO-Schienen für den Einbau von Halogen-Strahlern, HQI-Leuchten und Punktlichtstrahlern eingelassen, was für die Ausstellung „Azteken“ von besonderer Bedeutung ist.

In Berlin gebe es laut Krüger nicht viele Möglichkeiten für eine solch umfangreiche Ausstellung, da wäre nur noch das Alte Museum oder das Kulturforum, aber auch hier sei die Ausstellungsfläche begrenzt. Auf die Frage, ob dieses Museum aufgrund seiner Räumlichkeiten ideal für diese Ausstellung war, meinte G. Krüger:

„…für diese Ausstellung ist es schon denke ich sehr angemessen. […] Weil das einfach `ne Abfolge von Räumen ist, die sich inhaltlich auch aneinander tun und von daher auch so `ne Abfolge von Räumen ganz gut ist. Also ich denke, der Besucher nimmt das auch nicht so als Rundgang so stark wahr. Also ich denke, er geht zwar von Raum zu Raum, aber dass es ein Rundgang ist in dem Sinne, denke ich, ist für den Besucher […] nicht so wichtig. Ich […] könnte mir andere Räume auch sehr gut vorstellen. Also, ich persönlich mag z.B. lieber die Räume im ersten Stock, weil die sehr viel klarer und sehr viel größer sind… zum Teil nicht so kleinteilig. Das ist natürlich von der Lage her jetzt in Kombination mit dem Lichthof schwierig, sagen wir mal, oben `ne Ausstellung zu machen und den Lichthof dann mit einzubringen. Also von daher war eigentlich die Entscheidung, die Ausstellung hier unten stattfinden zu lassen, auch die richtige.“

4. „Azteken“ - Die Ausstellung

Die Ausstellung findet statt vom 17. Mai bis 10. August 2003 im Erdgeschoss des Martin-Gropius-Baus. In diesen Räumen wird nun die faszinierende Kultur des 1519-21 von den Spaniern unter Cortés unterworfenen und untergegangenen Reichs der Azteken genauer beleuchtet, indem mehr als 350 Exponate, über 16 abgeteilte Räume und den imposanten Lichthof verteilt, ausgestellt werden. Man kann sowohl prächtige wie auch zum Teil bizarre lebensgroße Skulpturen von Menschen oder Göttern, sehr lebensnahe Figuren aus der Tierwelt, feinste Federarbeiten, wunderschönen filigranen Goldschmuck oder auch seltene Bilderhandschriften, auf Rindenpapier geschrieben, bewundern.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Flyer der Ausstellung "Azteken"

Der größte Teil der hier zu sehenden Objekte sind Leihgaben und kommen aus sechs mexikanischen Museen, andere stammen aus international bedeutenden Museen und Sammlungen aztekischer Kunst und Kultur in Paris, Chicago und dem Vatikan.

Diese Ausstellung wurde von der Royal Academy of Arts in London organisiert - dort auch erstmals nahe Piccadilly Circus eröffnet - und durch den Hauptstadtkulturfonds ermöglicht. Veranstalter sind die Staatlichen Museen zu Berlin, das Ethnologische Museum in Berlin/ Dahlem und die Berliner Festspiele. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Kulturstiftung der Länder sowie das Auswärtige Amt und die Deutsche Botschaft in Mexiko förderten die Entstehung dieser Ausstellung in Berlin, welche laut Homepage der Berliner Festspiele nur mithilfe der mexikanischen Regierung realisiert werden konnte. Ebenso verhalfen eine Reihe an Sponsoren und Medienpartnern der Ausstellung zu ihrer Finanzierung.

Im Zentrum dieser Ausstellung stehen Funde aus dem Bezirk des Templo Mayor (Haupttempel), das politische und religiöse Herz der aztekischen Hauptstadt Tenochtitlán, das heutige Mexiko City. Die spanischen Eroberer zerstörten trotz ihrer Faszination in missionarischem Eifer ganze Bibliotheken von Bilderhandschriften rituellen Inhalts, Figuren sowie den Tempelbezirk, weshalb alles in allem nur wenige Stücke erhalten blieben. Seit 1978 führen mexikanische Archäologen dort Ausgrabungen durch und die Funde hierbei sind einer der Höhepunkte der Ausstellung.

„Azteken“ ist eine Kunstausstellung mit ethnologischem Touch bzw. eine ethnologische Kunstausstellung, könnte man sagen. Worauf liegt hier das Hauptaugenmerk? Auf der Ethnologie, Geschichte oder der Kunst? Dazu in den folgenden Kapiteln mehr.

Die Ausstellung ist aufgeteilt in größere Themenkomplexe und die einzelnen Räume sind zum Teil zusammengefasst in bestimmten Themengebieten. So befasst sich der 1. Teil mit einer Einführung in das aztekische Reich und der Religion, welche den gesamten privaten wie öffentlichen Raum durchdrang. Der 2. Teil zeigt Funde aus dem Templo Mayor und der 3. Teil beschäftigt sich mit der Verbindung der Azteken zu anderen Völkern, sei es kriegerischer oder friedlicher Absicht, z.B. den Mixteken, dem Untergang des Azteken-Reichs und der für den Standort Berlin persönlichen Verbindung zu diesem Thema: der Berliner Mexiko Forschung.

„…wir hatten hier für Berlin versucht, mehr inhaltliche Schwerpunkte zu setzen. Wir haben also bestimmte Objektgruppen neu zusammengefasst unter thematischen Gesichtspunkten […]. Was dann für den Besucher auch einfacher nachvollziehbar ist. Also wenn ich z.B. jetzt so `ne Xipe-Figur auf einzelne Figuren [dieser Art] über die Ausstellung verteile, wird die im Prinzip nicht so deutlich, also die Bedeutung dieser Figur oder Gottheit, als wenn ich die sagen wir mal in einem Raum zusammenfasse und mehrere Darstellungen dieser Figur in einem Raum präsentiere. Dann hat der Besucher vielmehr die Möglichkeit, sich mit einer Figur stärker auseinanderzusetzen, als wenn ich diese verteile über die ganze Ausstellung.“

4.1 Teil I

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Mictlantecuhtli

Zu Beginn des Rundgangs wendet sich der Hauptteil der Ausstellung der religiösen Seite der aztekischen Kultur zu, den besonders wichtigen Göttern wie Xipe Totec, Gott des Frühlings, Mictlantecuhtli, Totengott oder Quetzalcoatl (aztek. „Federschlange“), Gott des Windes und der Fruchtbarkeit, ihren Priestern, die zur Elite dieser Gesellschaft gehörten, und Riten. Im Mittelpunkt steht auch hier der Dualismus von Tag und Nacht, Leben und Tod. Somit rücken das sehr häufig praktizierte Ritual des Menschenopfers und die damit verbundenen, hier gezeigten Objekte wie Opfersteine, Opferklingen und Gefäße näher ins Licht.

In jedem Raum finden sich riesige Wandfahnen, auf denen sich der Besucher einführendes Wissen zum jeweiligen Themengebiet erlesen kann. Obwohl der Martin-Gropius-Bau ein Tageslicht-Museum ist, findet der Besucher hier kein natürliches Licht vor. Die Fenster sind verhängt und der Besucher bewegt sich meist durch dämmriges Licht.

„[Ob] Tageslichtmuseum oder Kunstlichtmuseum hat hierbei keine große Rolle gespielt. Es ist dann eher eine Entscheidung, wie will man die Sachen präsentieren. Will man eher eine dunklere oder atmosphärische Stimmung drin haben oder will man [wie ] jetzt oben bei der „Warum“-Ausstellung eher stark mit Tageslicht arbeiten, das hängt im Prinzip von den Objekten ab. […] ein Großteil der Objekte haben die Auflage, dass sie nicht mehr als 50-70 Lux vertragen, d.h. im Prinzip kann man mit Tageslicht da gar nicht arbeiten. Es geht ja auch um UV-Strahlung usw.“

Vitrinen und einzeln im Raum verteilte Objekte werden sanft von der Decke mit warmem Licht (Punktstrahler) angestrahlt, welches eine sehr erhabene, feierliche, evtl. geheimnisvoll erscheinende Stimmung produziert. Die Exponate, die sich meist auf Podeste erhoben im Raum befinden, werden derart effektiv angestrahlt, dass sie die entstehenden Schatten beinahe lebendig wirken lassen, sofern sich der Besucher einfangen lässt von der Atmosphäre dieser Räume.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: Xochipilli

Raum 1: Zu Beginn wird der Besucher durch die von Plakaten und Austellungsflyern bekannte, sehr imposante Steinfigur von Xochipilli begrüßt. Allerdings finden sich hier nur sehr wenige weitere Ausstellungsgegenstände, insgesamt vier Stück an der Zahl. Eine Videoinstallation zeigt einen computeranimierten Flug über bzw. durch den heiligen Bezirk von Tenochtitlán, ein Tochscreen zeigt eine historische Karte von Tenochtitlán, die man jedoch lediglich vergrößern und hin und her bewegen kann: Zum Zeitpunkt meines Besuches am Sonntag ca. 10:30 Uhr hat sich jedoch kein weiterer Besucher an dieses Gerät getraut, obwohl ich einige Minuten in diesem Raum verharrte. Es stellt sich die Frage, ob diese Karte am Beginn dieser Ausstellung, fast „versteckt“ neben dem kleinen Eingangsbereich, richtig platziert worden ist bzw. ob hier das Interesse an Details der Karte schon vorhanden ist, obwohl die Ausstellung noch vor einem liegt?

Raum 2 + 3: Hier wurden zum ersten Mal einzelne, dem Raum hinzugefügte Stellwände verwendet, in die einzelne Vitrinen eingelassen sind. Die Vitrinen sind sehr kalt und steril gehalten, Masken darin z.B. sind nur an eine schräge, graue Wand gehängt. Die Inszenierung würde ich als „reduziert“ bezeichnen, ohne Hervorhebungen, Effekte oder Ähnlichem. Auch hier stehen Exponate im Raum verteilt auf Podesten. Der Hintergrund ist sehr neutral gehalten. Farbe: Die dunkle, graue Farbe spielt mit der Stimmung in diesem Raum und vermittelt vielleicht sogar eine leicht drückende, der Mächtigkeit dieser Kultur angepasste Atmosphäre. Ebenso gestaltet ist Raum 3, der den „Menschen“ gewidmet ist, allerdings sind die Farben hier etwas heller.

Raum 4: In diesem durch Wände unterteilten Raum verändert sich die Farblichkeit erstmals deutlich. Farbe: Sie wechselt zu hellgrün und steht wohl symbolisch für die dargestellte Umwelt. Einige fein gearbeitete, wundervolle Tierskulpturen kann man hier betrachten, u. a. auch eine steinerne Schlange: Um ihre bearbeitete Unterseite zu sehen, hat man sie auf ein Podest mit einem Spiegel darunter gelegt.

Raum 5 – 8: Ab diesem Abschnitt des Rundgangs beginnt die Religion den Ausstellungsinhalt zu dominieren, es finden sich durchgängig gleiche Lichtverhältnisse, allerdings hebt die Farblichkeit die Bedeutung dieses Teils der Lebenswelt der aztekischen Gesellschaft besonders hervor: Farbe: Die Podeste und zum Teil die Vitrinen sind nun in einem warmen Rot-Ton gehalten. Auch kann der Besucher hier eine Wandfahne zum aztekischen Ritualienkalender bewundern.

Raum 6: Dieser Raum widmet sich ebenfalls der Religion, speziell Xipe Totec (aztek. „Unser Herr der Geschundene“), dem Gott des Frühlings und Patron der Goldschmiede. Farbe: Die Vitrinen sind nicht mehr rot, sondern hautfarben. Dies deutet stark das hier behandelte Thema an, welches um Erneuerung kreist: Zu Ehren dieses Gottes wurden Menschen geopfert und gehäutet, wobei sich anschließend Priester jene menschliche Haut überzogen und trugen, bis sie verrottet war.

Raum 7: Speziell von dem sehr wichtigen Gott Ehecatl - Quetzalcoatl, Gott des Windes und der Fruchtbarkeit, handeln die in dem recht kleinen Raum ausgestellten Objekte und Texte. Farbe: Die Podeste sind in weiß bzw. hellblau gehalten. Eine große, steinerne lebensechte Figur steht vor einer hellblauen Stellwand. Hinter der Figur ist durchsichtiger Stoff aufgespannt, worauf sich auch der Schatten der Figur abzeichnet.

[...]


[1] Das Kunstgewerbemuseum zu Berlin. Festschrift zur Eröffnung des Museumsgebäudes, Berlin 1981, in: Kampmann und Weström, 1999: S. 13

Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
'weniger ist manchmal mehr' - Gestaltungsmittel in der Ausstellung 'Azteken' in Berlin
Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin  (Institut für Europäische Ethnologie)
Veranstaltung
SE: Zur Ästhetik der Inszenierung in Ausstellungen
Note
1,3
Autor
Jahr
2003
Seiten
30
Katalognummer
V22823
ISBN (eBook)
9783638260800
Dateigröße
1152 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Ich wollte mich mit der Frage befassen, was man hinsichtlich der Ausstellung hätte mehr oder anders machen können bzw. welche anscheinend doch vielen, zurückhaltenden Gestaltungsmittel benutzt wurden, da dies eher als Kunstausstellung gedacht war, ethnologische Asdpekte berücksichtigend. Interview mit Herrn Günter Krüger, dem Gestalter der Ausstellung 'Azteken'.
Schlagworte
Gestaltungsmittel, Ausstellung, Azteken, Berlin, Inszenierung, Ausstellungen
Arbeit zitieren
Birgit George (Autor:in), 2003, 'weniger ist manchmal mehr' - Gestaltungsmittel in der Ausstellung 'Azteken' in Berlin, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22823

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