Wohin geht es mit Europa? Wird es je ein geeintes Europa geben oder wird sich das Projekt Europa vor seinem Abschluss in Wohlgefallen auflösen? Diese Frage drängt sich nach dem im Dezember 2003 gescheiterten Versuch eine gemeinsame europäische Verfassung zu schaffen immer mehr auf.
Der Grundstein für die Europäische Union (EU) wurde 1951 mit Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl gelegt. Es folgten Meilensteine der europäischen Integration wie der EU-Binnenmarkt oder die Wirtschafts- und Währungsunion – derzeit ringt man um eine gemeinsame europäische Verfassung. Doch was nützt eine politische Union, von den Eliten geschaffen, jedoch vom Volk abgelehnt? Die große Herausforderung der Politik besteht darin die Bürger, die in der EU leben, für diese zu gewinnen und somit die Legitimation für ein gemeinsames Europa zu erhalten. So wie Deutsche, Franzosen, Spanier, Tschechen oder andere Nationalitäten sich mit ihrer Nation identifizieren, muss es gelingen eine Identifikation bezogen auf Europa zu erreichen – sprich eine europäische Identität muss geschaffen werden. Können die Bürger aus so vielen verschiedenen Staaten eine gemeinsame europäische Identität verwirklichen? Haben ihre Staaten etwas dazu beigetragen, sodass der Bürger sagen kann „Ja, wir haben an der Union mitgewirkt.“? Und werden sich dann alle Staaten samt ihren Bürgern mit Europa identifizieren können?
All diese Fragen sollen diskutiert werden. Dazu ist es bedeutsam zu Identität begrifflich zu fassen, und dann zu versuchen aufzuzeigen welcher Staat etwas zu einer gemeinsamen europäischen Identität beigetragen hat. Waren es nur die großen oder haben auch die kleinen Staaten ihren Beitrag geleistet? Die Untersuchung stützt sich auf die EU-Mitgliedsstaaten, die in die Kategorie „Kleinstaat“ gehören. Einzelne als wichtig für eine europäische Identität erachtete Ereignisse und Persönlichkeiten werden vorgestellt und es wird versucht sie einem Staat zuzuordnen. Ihr Wirken sowie die Auswirkungen auf die Verhältnisse ihrer Zeit und die Zukunft Europas werden herausgestellt, um somit ihre Bedeutung für den europäischen Identitätsprozess aufzuzeigen.
Die Beantwortung dieser Fragen soll Schlüsse zulassen inwieweit eine gemeinsame europäische Identität geschaffen werden kann oder ob dies gar nicht realisierbar scheint, da vielleicht nicht alle Staaten Beiträge leisten.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung: Hat ein geeintes Europa eine Zukunft?
- 2. Warum ist ein Europäer ein Europäer? – Was ist Identität?
- 3. Wer hat was zur europäischen Identität beigetragen?
- 3.1. Kleinstaaten als Identitätsstifter
- 3.1.1. Die Benelux-Staaten - kleine Staaten leisten Großes
- 3.1.2. Österreich - die Vision der Vereinigten Staaten von Europa
- 3.1.3. Griechenland - die Wiege der Kultur Europas
- 3.1.4. Die osteuropäischen Beitrittskandidaten – Entscheidung pro Europa
- 3.2. Was ist mit den Kleinstaaten, die nichts Herausragendes zur europäischen Identität beigetragen haben?
- 3.3. Exkurs
- 3.3.1. Präsidenten und Vertragsorte – Eintrag in die europäischen Annalen
- 3.3.2. Internationale Auszeichnungen für ein Engagement um Europa
- 4. Wann fühlt man sich als Europäer?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Frage, ob und inwiefern kleine EU-Staaten zur Entstehung einer europäischen Identität beigetragen haben. Sie analysiert den Beitrag einzelner Staaten, Ereignisse und Persönlichkeiten und beleuchtet, wie diese den europäischen Identitätsprozess beeinflusst haben.
- Die Bedeutung des Begriffs „Identität“ im europäischen Kontext
- Der Einfluss kleiner Staaten auf die europäische Identität
- Beispiele für Beiträge von kleinen Staaten zur europäischen Identität
- Die Rolle von Personen und Ereignissen im europäischen Identitätsprozess
- Die Frage, ob eine gemeinsame europäische Identität realisierbar ist
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Frage nach der Zukunft eines geeinten Europas und beleuchtet die Herausforderungen, die mit der Entwicklung einer gemeinsamen europäischen Identität verbunden sind. Sie führt in das Thema ein und stellt die wichtigsten Fragestellungen der Arbeit vor.
- Warum ist ein Europäer ein Europäer? – Was ist Identität? Dieses Kapitel erläutert die Bedeutung des Begriffs „Identität“ und zeigt, wie individuelle und kollektive Identitäten im Laufe des Lebens entstehen. Es wird betont, dass Identitäten nie statisch sind, sondern einem steten Wandel unterliegen.
- Wer hat was zur europäischen Identität beigetragen? Dieses Kapitel fokussiert auf den Beitrag einzelner Staaten zur europäischen Identität. Es untersucht die Rolle von Kleinstaaten als Identitätsstifter und stellt Beispiele für deren Beiträge vor.
- Wann fühlt man sich als Europäer? Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, wann und unter welchen Umständen sich Menschen als Europäer fühlen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen europäische Identität, Kleinstaaten, Integration, Beitrag, Identitätsstiftung, EU, Europäische Union, Europa, Geschichte, Kultur, Politische Union, Identitätsprozess, Zugehörigkeit, Nationalität.
- Arbeit zitieren
- Gero Birke (Autor:in), 2004, Die Beiträge der kleinen EU-Staaten zu einer europäischen Identität, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22847