Meldungen von Attentaten, Selbstmordanschlägen, Massenhinrichtungen, Massakern bis hin zu Genoziden und anderen physischen Gräueltaten sind bei Weitem nicht mehr die Ausnahme im täglichen weltweiten Geschehen. Die tendenzielle Zunahme sowie Globalisierung der Konflikte und Kriege nach Ende des Kalten Krieges stellt die Weltgemeinschaft vor neue Probleme. Das übergeordnete Ziel bleibt jedoch unverrückbar das Erreichen des durchaus als idealistisch zu bezeichnenden Weltfriedens.
Dieser Zielsetzung haben sich die UN seit ihrer Gründung verschrieben. Die aktuellen Ereignisse zeigen aber immer wieder, dass bislang kein Königsweg gefunden zu sein scheint. Stattdessen wird es für die UN zunehmend schwieriger global gegen all das tagtäglich begangene Unrecht vorzugehen. Für den selbsternannten „Weltpolizisten“ USA stellt sich die Situation nicht viel anders dar. Zwar sind die USA an zahlreichen Brennpunkten der Welt vertreten, doch auch ihre Präsenz führt nicht unweigerlich zum Erfolg – sprich einer Befriedung – was Beispiele wie Afghanistan oder der Irak jeden Tag grausam belegen.
Seit 2003 versucht nun auch die Europäische Union (EU) ihr außenpolitisches Gewicht unter Beweis zu stellen und entsendet militärisches sowie ziviles Personal an die Krisenherde dieser Welt um im Auftrag des Friedens zu wirken. Die jüngste Mission auf dem afrikanischen Kontinent in der Democratic Republic of the Congo (DRC) sollte sich für die EU als Feuertaufe erweisen. Mit dem Erfolg oder Misserfolg dieser Operation verbindet sich für Europa respektive die EU auch der weitere Weg Europas in die Zukunft – Welche globalpolitische Rolle will und wird Europa zukünftig spielen? Wird Europas wirtschaftlicher Macht auch eine entsprechende außenpolitische Stärkung seiner Position im internationalen System folgen oder war der „Ausflug“ nach Afrika nur ein einmaliges Abenteuer?
Inhaltsverzeichnis
- Die gegenwärtigen UN-Missionen in Afrika
- MONUC - United Nations Organization Mission in the Democratic Republic of the Congo
- MONUC vs. MONUC II
- Chronik des Bürgerkrieges in Sierra Leone (1991-2003)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text befasst sich mit den Herausforderungen und Problemen von UN-Friedensmissionen in Afrika, insbesondere in der Demokratischen Republik Kongo und in Sierra Leone. Er analysiert die Rolle und das Mandat der MONUC im Kongo, untersucht die Auswirkungen verschiedener UN-Resolutionen auf die Mission und stellt wichtige Erkenntnisse aus den Operationen der MONUC und der „Interim Emergency Multinational Force“ (IEMF) dar.
- Die Rolle der UN bei der Konfliktlösung in Afrika
- Die Herausforderungen von Friedensmissionen in komplexen und gewalttätigen Konflikten
- Die Bedeutung von robusten Mandaten und Ressourcen für die Wirksamkeit von Friedensmissionen
- Die Auswirkungen von Menschenrechtsverletzungen und bewaffneten Konflikten auf die Zivilbevölkerung
- Die Notwendigkeit von nachhaltigen Friedenslösungen und der Reintegration von ehemaligen Kämpfern
Zusammenfassung der Kapitel
- Die gegenwärtigen UN-Missionen in Afrika: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die UN-Mission in der Demokratischen Republik Kongo (MONUC). Er beschreibt den Verlauf der Mission, die verschiedenen Resolutionen des UN-Sicherheitsrates und die Herausforderungen, denen die Mission begegnet ist. Besonderes Augenmerk liegt auf der Unterscheidung zwischen dem ursprünglichen Mandat der MONUC und dem neuen Mandat (MONUC II), das auf Kapitel VII der UN-Charta basiert.
- Chronik des Bürgerkrieges in Sierra Leone (1991-2003): Dieser Abschnitt beleuchtet die Geschichte des Bürgerkriegs in Sierra Leone, beschreibt die Ursachen des Konflikts und die Entwicklung der Situation von 1991 bis 2003. Er beleuchtet die Rolle der Rebellenorganisation RUF, die Unterstützung durch Liberia und die Intervention von ECOMOC-Truppen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Textes sind die UN-Friedensmissionen in Afrika, die Herausforderungen der Konfliktlösung, das Mandat von Friedensmissionen, Menschenrechtsverletzungen, bewaffnete Konflikte, Kindersoldaten, und nachhaltige Friedenslösungen. Besonders relevant sind die UN-Missionen MONUC und IEMF, sowie der Bürgerkrieg in Sierra Leone und die Rolle der Rebellenorganisation RUF.
- Arbeit zitieren
- Gero Birke (Autor:in), 2004, UN-Missionen in Afrika, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22889