Einleitung
Die Reform der sozialen Sicherungssysteme, insbesondere der gesetzlichen Rentenversicherung, wird auch in den kommenden Jahren immer wieder im Mittelpunkt der politischen und wirtschafts-wissenschaftlichen Debatte stehen. Zur Bewältigung der akuten
Probleme wurden bereits eine Reihe verschiedener Reformversuche unternommen.
Trotz unterschiedlicher Erfolge gehen weder Politiker noch Ökonomen davon aus, dass diese Schritte für eine langfristige Konsolidierung ausreichend sind. Es liegt daher die Frage nahe, ob die Probleme durch einen grundlegenden Systemwechsel besser gelöst werden können. Die ideologische Zuspitzung der Debatte auf die Systemfrage, ob und
in welchem Umfang das jetzige Umlageverfahrens durch ein kapitalgedecktes System ersetzt werden soll, hilft die Grundpositionen besser zu verstehen. Für eine komplexe
Materie, wie die der zukünftigen Gestaltung unseres Rentensystems, und der Frage, ob eine prinzipielle Abkehr vom Generationenvertrag zu bejahen sei, ist dies der Diskussion durchaus dienlich. Welche Chancen hat eine derartige Umstellung und wo sind ihre Grenzen? Die aktuellen Reformpläne von Riester können als eine Mischform beider
Verfahren angesehen werden: Einerseits wird das Umlageverfahren grundsätzlich beibehalten, andererseits wird eine private, kapitalgedeckte Zusatzversorgung als weitere Säule der Alterssicherung geschaffen.
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Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- SYSTEMTHEORETISCHE GRUNDLAGEN
- DAS UMLAGEVERFAHREN
- Darstellung
- Chancen und Risiken
- DAS KAPITALDECKUNGSVERFAHREN
- Darstellung
- Chancen und Risiken
- GEMEINSAMKEITEN UND UNTERSCHIEDE DER VERFAHREN
- RENTABILITÄTSVERGLEICHE BEIDER VERFAHREN
- DAS UMLAGEVERFAHREN
- DER ÜBERGANG VOM UMLAGE- ZUM KAPITALDECKUNGSVERFAHREN
- HAUPTGRÜNDE FÜR EINEN ÜBERGANG IN DEUTSCHLAND
- UMSTIEGS- UND ÜBERGANGSPROBLEMATIK
- Modelltheoretische Diskussion eines Pareto-Superioren Übergangs
- Finanzielle Hindernisse
- Problematik der politischen Durchsetzbarkeit
- MÖGLICHKEITEN DES ÜBERGANGS
- ÜBERGANGSSZENARIEN
- Teilweiser Übergang
- Vollständiger Übergang
- DAS MODELL CHILE
- Entstehung und Funktionsweise
- Übergangszeit und Ergebnisse
- EIN MÖGLICHER ÜBERGANGSVORSCHLAG FÜR DEUTSCHLAND
- ÜBERGANGSSZENARIEN
- ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der grundlegenden Systemfrage, ob und in welchem Umfang das Umlageverfahren der gesetzlichen Rentenversicherung durch ein kapitalgedecktes System ersetzt werden soll. Ziel ist es, die Chancen und Grenzen eines solchen Systemwechsels zu analysieren und mögliche Übergangsszenarien zu diskutieren. Dabei wird ein Schwerpunkt auf die Bewältigung der Übergangsphase und die damit verbundenen Probleme gelegt.
- Chancen und Risiken des Umlageverfahrens
- Chancen und Risiken des Kapitaldeckungsverfahrens
- Die Problematik des Übergangs vom Umlage- zum Kapitaldeckungsverfahren
- Mögliche Übergangsszenarien
- Das Modell Chile als Beispiel für einen erfolgreichen Systemwechsel
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Diskussion über die Reform der sozialen Sicherungssysteme, insbesondere der gesetzlichen Rentenversicherung, und die Debatte um die Systemfrage. Sie stellt die Relevanz der Untersuchung und die grundlegenden Fragestellungen dar.
- Kapitel 2: Systemtheoretische Grundlagen: Dieses Kapitel analysiert die beiden grundlegenden Finanzierungssysteme der gesetzlichen Rentenversicherung, das Umlageverfahren und das Kapitaldeckungsverfahren, in Bezug auf ihre Funktionsweise, Chancen und Risiken. Dabei werden auch Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Verfahren herausgearbeitet und die Rentabilität beider Verfahren näher beleuchtet.
- Kapitel 3: Der Übergang vom Umlage- zum Kapitaldeckungsverfahren: Dieses Kapitel beleuchtet die Hauptgründe, die für einen Übergang in Deutschland sprechen, und die damit verbundenen Probleme. Die Übergangsproblematik wird aus wirtschaftstheoretischer Sicht betrachtet und es wird untersucht, ob ein Pareto-Superiorer Übergang vom Umlage- zum Kapitaldeckungsverfahren möglich ist. Auch die finanziellen Hindernisse und die Problematik der politischen Durchsetzbarkeit eines Systemwechsels werden erörtert.
- Kapitel 4: Möglichkeiten des Übergangs: In diesem Kapitel werden zwei verschiedene Übergangsszenarien diskutiert. Das Modell Chile wird als ein herausragendes Beispiel eines möglichen Übergangs näher dargestellt. Dabei werden die Gründe für Chiles erfolgreichen Systemwechsel und die Frage untersucht, welche Impulse von einer solchen Reform auf Deutschland ausgehen könnten. Abschließend wird ein mögliches Szenario für einen Systemwechsel in Deutschland unter differierenden Rahmenbedingungen vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der Sozialen Sicherungssysteme, der gesetzlichen Rentenversicherung, dem Umlageverfahren, dem Kapitaldeckungsverfahren, dem Generationenvertrag, dem demographischen Wandel, der Übergangsphase, der politischen Durchsetzbarkeit und dem Modell Chile.
- Arbeit zitieren
- Markus Skrzipek (Autor:in), 2001, Umlage- versus Kapitaldeckungsverfahren: Chancen und Grenzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2294