Auguste Caroline Lammer (1885 - 1937). Die bisher einzige Bankgründerin Österreichs

Ihre turbulente Geschichte in einer krisenhaften Zeit


Fachbuch, 2007

152 Seiten, Note: sehr gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1. Einleitung

2. Die Krise der österreichischen Wirtschafts- und Bankenpolitik
2.1 Zur Ausgangssituation Österreichs nach dem I. Weltkrieg
2.1.1 Der Kampf ums Überleben
2.1.2 Währungspolitik und Inflation
2.1.3 Hilferuf an das Ausland
2.1.4 Die Zeit der Schieber und Spekulanten
2.1.5 Österreich, ein Preisparadies
2.1.6 Neue Banken und die Kapitulation vor der Geldentwertung
2.2. Über die Hyperinflation zur Sanierung
2.2.1 Währungspolitische Vorschläge
2.2.2 Kuriose Ideen
2.2.3 Der Weg in die Katastrophe
2.2.4 Der Kampf um die Sanierung
2.2.5 Stillstand des Währungsverfalles
2.3 Exkurs: Was ist eigentlich eine Spekulation?
2.4 Die neue Währung
2.5 Konsolidierung
2.6 Die Weltwirtschaftskrise
2.6.1 Ursache und Bankensterben
2.6.2 Der Krach an der New Yorker Börse
2.6.3 Schon wieder eine Bankkatastrophe
2.6.4 Die Creditanstalt brachte den Stein ins Rollen
2.7 Exkurs: „Geld soll rosten“ – das Wörgler Schwundgeld
2.8 Das Ende der Demokratie
2.9 Bilanz und Blick über den Ozean

3. Die Ära des New Deal
3.1 Vorgeschichte
3.2 Der Aufbruch in eine neue Epoche. Der „New Deal“
3.3 Bilanz des „ New Deal“

4. Veränderungen in der Bankenlandschaft

5. Die tragische Geschichte der Lammerbank
5.1 Auguste Caroline Lammer, geb. Hofbauer
5.2 Erste Firmengründung in Zell am See, Trennung der Ehe
5.3 Zweite Firmengründung nach dem I. Weltkrieg
5.4 Hugo Grundherr und Auguste Lammer als Eigentümer des Schlosses Mittersill
5.5 Vom rechten Weg abgekommen
5.6 Der Absturz in zwei Etappen
5.6.1 Der missglückte Ausgleich
5.6.2 Der unvermeidliche Konkurs
5.7 Der Gerichtsprozess
5.8 Das Drama der Lammerbank im Spiegel der Presse
5.8.1 Das Salzburger Volksblatt
5.8.2 Die ÖAZ Am Abend
5.8.3 Das Kleine Blatt
5.8.4 Salzburger Chronik
5.8.5 Kleine Volks –Zeitung
5.8.6 Salzburger Volksblatt
5.9 Schutzengel ohne Chance. Das Bild von Leonardo da Vinci
5.9.1 Beschreibung und Geschichte
5.9.2 Die abenteuerliche Wanderung des „Leonardo“
5.10 Auguste Lammer: „Es ist doch zum Verzweifeln“, Krankheit und Tod
5.11 Exkurs: Die k. k. Weiberstrafanstalt in Wiener Neudorf
5.12 Exkurs: Zur Umrechnung von Schillingbeträgen der Zwischenkriegszeit auf die heutige Währung

6. „Frauenbanken“ in Schwierigkeiten
6.1 Der Fall Adele Spitzeder
6.2 Marlene Kück
6.3 Drei „Bankfrauen“ – ein Sinn?

7. Schluss

8. Quellen- und Literaturverzeichnis
8.1 Quellen
8.2 Literatur

9. Darstellungsverzeichnis

10. Anhang
10.1 Glossar
10.2 Kopien von Dokumenten
10.3 Verbindung des Stammbaumes Whitehead mit der Familie Trapp und verschiedene Bilder

Vorwort

Das vorliegende Buch basiert im Wesentlichen auf: Gschwandtner, Martin: „Die Macht des Geldes. Die Krisenrepublik und die Geschichte von Caroline Auguste Lammer und ihrer kleinen Regionalbank 1920-1937.“ Diplomarbeit aus Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Salzburg 2003. Den Anstoß dazu gaben Univ.Prof. Dr. Christian Dirnninger und Frau Dr. Friederike Zaisberger, wofür ich herzlich danke. Über den Inhalt der Diplomarbeit hinaus, ergaben sich auf Grund nachträglicher Quellenfunde und weiterer Nachforschungen zusätzliche interessante Ergänzungen, die in dieses Buch eingearbeitet wurden.

Martin Gschwandtner

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Auguste Caroline Lammer, geb.Hofbauer (1885-1937).

1. Einleitung

Der Zeitraum von 1910 bis 1935 umfasste dramatische Ereignisse, weltweit und besonders auch auf Österreich bezogen. Eingebettet vor allem in das turbulente Geschehen der Wirtschaftsgeschichte, die den großen Rahmen bildete, vollzog sich auf regionaler Ebene ein Drama, das vom Aufstieg und Niedergang einer Privatbank handelt.

Eine Frau stand im Mittelpunkt dieses Geschehens. Eine Frau, die aus bescheidenen Verhältnissen kommend, durch ihre Tatkraft ein Unternehmen, bestehend aus Reisebüro und Bankgeschäft (im folgendem Text „Lammerbank“ genannt) gründete, das sich das Vertrauen vieler Menschen, vermögender und einfacher Leute erwerben konnte.

Scheidung und Neugründung des Unternehmens, die Liaison mit einem adeligen Schulden-macher, ein gescheiterter Ausgleich und der anschließende Konkurs, der Vermögensverlust für Reiche und die Vernichtung des letzten Spargroschens armer Menschen, Anklage und Prozess, Verurteilung und Haft, Krankheit im Gefängnis und Tod im Alter von 52 Jahren sind die Wegmarken und Spuren von Frau Auguste Caroline Lammer.

Sie wurde 1885 in Wien geboren und kehrte 1937 schwer krank dorthin wieder zurück. Im Wiener Zentralfriedhof wurde sie zur Ruhe gebettet, nachdem sie ruhelos lebte, beruflich gescheitert und der bürgerlichen Ehre verlustig geworden war.

In der vorliegenden Arbeit soll versucht werden, die folgenden Fragen zu beantworten:

1. Was spielte sich in der Zeit des Aufstieges und des Niederganges der kleinen Lammerbank vom Ende des ersten Weltkrieges bis 1936, in der Wirtschaftspolitik und bei den Banken in Österreich vor dem Hintergrund der Krisen der internationalen Wirtschaft ab?
2. Auch die maßgebende Wirtschaftsmacht der Welt war krisengeschüttelt. Wie war die
Entwicklung in den USA von 1918 bis zum Ende der Ära des „New Deal“ 1938?
3. Wie war der berufliche Lebensweg von Frau Auguste Lammer, ihr Aufstieg und Untergang als Unternehmerin, als bisher einzige bekannte Frau, die in Österreich je eine
Bank gründete?
4. Was weiß man alles über das Bild von Leonardo da Vinci, dessen Verkauf - der nicht geglückt ist - mit seinem Erlös die Bank hätte retten sollen?
5. Gab, oder gibt es außerhalb Österreichs einen ähnlichen Fall, wie den der „Lammerbank“?

Zur Beantwortung dieser Fragen wurde für den wirtschaftsgeschichtlichen Teil eine Literaturrecherche angestellt, wobei an einschlägigen Arbeiten kein Mangel herrscht. Für jenen Teil, der sich auf Frau Lammer und ihre Bank bezieht, wurden die Konkursakten des Masseverwalters Dr. Ernst Czerny, die sich im Salzburger Landesarchiv befinden, das Quellenmaterial des Pinzgauer Bezirksarchives, Hinweise in den Chroniken von Zell am See und Mittersill, sowie die Ergebnisse von umfangreichen Recherchen, sowie auch die Informationen von Dr. Peter Lammer, Abingdon bei Oxford, einem Enkel von Auguste Lammer, verwertet. Für verschiedene Exkurse wurden neben Literatur, auch Informationen aus dem Internet verwendet.

2. Die Krise der österreichischen Wirtschafts- und Bankenpolitik

2.1 Zur Ausgangssituation Österreichs nach dem I. Weltkrieg

2.1.1 Der Kampf ums Überleben

Die Geschichte von Aufstieg und Fall der Lammerbank von 1920 bis 1935 bzw. bis zum Tode von Frau Auguste Lammer im Jahre 1937, fällt in einen politisch wie wirtschaftlich gleichermaßen sehr bedeutsamen, bewegten und national wie international dramatischen Zeitabschnitt.

In den folgenden Ausführungen soll beispielhaft auf bedeutsame Strömungen, Ereignisse und Auswirkungen dieser Zeit eingegangen werden.

Als Anfang November 1918 die kriegerischen Auseinandersetzungen eingestellt wurden, ergab sich ein düsteres Bild: Ein überforderter, geschwächter Produktionsapparat, der in Bezug auf Investitionen jahrelang vernachlässigt wurde, aufgezehrte Lager, desorganisierte Verkehrseinrichtungen, unterbrochene Auslandsbeziehungen und eine zerrüttete Währung.

Die Erschöpfung setzte sich fort und mit ihr das schlimme Symptom der Geldentwertung. Doch die Inflation während des Krieges war nur ein Vorspiel zu dem Desaster, das folgte.

Die wirtschaftlich härteste Folge des verlorenen Ersten Weltkrieges war für Österreich die Auflösung der Österreichisch-Ungarischen Monarchie und die damit verbundene wirtschaftliche Desintegration, die Zerreißung eines weitgehend autarken, organisch gewachsenen Wirtschaftsgebietes. Aus dem Zerfall des 52-Millionen-Reiches war ein „Restösterreich“ mit knapp sieben Millionen Einwohnern übriggeblieben.

Es wies unter den Nachfolgestaaten zwar das mit Abstand höchste Entwicklungsniveau auf und entsprach auch eher dem Typus eines Industriestaates, als das frühere Österreich-Ungarn. Sein Bruttoinlandsprodukt/Kopf im Jahre 1913 betrug immerhin 1038 Kronen, beispielsweise dagegen das der Tschechoslowakei nur 668 Kronen.[1]

Allerdings war jetzt die zum Teil hochentwickelte gewerbliche Wirtschaft von ihren bisher im Inland gelegenen Rohstoffquellen und Absatzgebieten abgeschnitten. Das betraf vor allem die reichen Erdölfelder Galiziens, wie die bedeutenden Kohlevorkommen in Böhmen, Mähren und Schlesien. Die österreichischen Unternehmungen, die bisher im geschlossenen Wirtschaftsgebiet der Monarchie ihre Erzeugnisse verkaufen konnten, waren nun durch Zollschranken von den übrigen Nachfolgestaaten getrennt.

Ein schwerwiegender struktureller Nachteil war, dass vor allem Wien seine zentrale Stellung einbüßte und damit auch einen Grossteil der früheren beträchtlichen Einkünfte aus Dienstleistungen. Wien war doch Sitz der militärischen und zivilen Zentralverwaltung, der Mittelpunkt des Handels und des Kreditwesens. Für ihre Dienste hatte es Einnahmen aus der ganzen Monarchie bezogen. Nun war die Wohlhabenheit verflogen. Ein großstädtischer Organismus war zurückgeblieben, der sich selbst nicht erhalten konnte und zu dessen Erhaltung sich die Bundesländer zu schwach fühlten. Das Wort vom „Wasserkopf Wien“ wurde zum vielzitierten Aphorismus.

Der schwere Existenzkampf der unmittelbaren Nachkriegszeit ließ die Strukturprobleme vorerst in den Hintergrund treten. Mit dem Wegfall der fruchtbaren Agrargebiete Ungarns und Mährens war die Lebensmittelversorgung zusammengebrochen. Die schon in den letzten Kriegsmonaten völlig ungenügenden Lebensmittelrationen mussten weiter vermindert werden. Der Gesundheitszustand der Kinder war besonders alarmierend: Die Zahl der an Tuberkulose Erkrankten und Verstorbenen stieg rasant an. Eine schwere Grippeepidemie, die Spanische Grippe, kostete im Herbst und Winter 1918/19 Tausende Todesopfer.

Die ärztliche Versorgung war mangelhaft. Von der bäuerlichen Bevölkerung in den abgelegenen Gebirgsorten weiß man, dass oft Kräutertee mit Vogelbeerschnaps die einzige verfügbare „Medizin“ gegen diese schwere Krankheit war.

In Wien wurde der Wienerwald fast kahlgeschlagen, um ein bisschen Wärme in die ausgekühlten Wohnungen zu bringen.[2] Es kam immer wieder zu Hungerunruhen, Demonstrationen und Streiks. Die Kindersterblichkeit stieg drastisch an.

Der Leiter der interalliierten Nahrungsmittel-Kommission, der Amerikaner Herbert Hoover sagte: „There is food enough for Austria, you have to arrange the finance“.[3] Doch Österreich konnte die erforderlichen ausländischen Zahlungsmittel nicht aufbringen.

Erst nach mehreren Interventionen gelang es, von den USA einen Kredit in der Höhe von 48 Millionen Dollar zu bekommen, der 1919 auf 82 Millionen Dollar aufgestockt wurde.[4]

Neben der Nahrung fehlte es an Rohstoffen, der Eisenbahnverkehr musste wegen Kohlenmangel auf ein Minimum reduziert werden, in der Obersteiermark mussten fast alle Hochöfen stillgelegt werden.

Die Umstellung der Rüstungsbetriebe auf die Friedensproduktion war insbesondere auch deswegen sehr schwierig, weil neben dem Fehlen der Rohstoffe auch die Arbeitsdisziplin der durch Hunger entkräfteten und durch den Umsturz aufgewühlten Arbeiterschaft stark nachgelassen hatte. Die Frontheimkehrer und die bisher in den Rüstungsbetrieben beschäftigten Arbeiter konnten nicht unmittelbar weiter beschäftigt werden.

Die Zahl der Arbeitslosen stieg von Monat zu Monat; sie erreichte ihren vorläufigen Höhepunkt im Mai 1919. Eine Folge der territorialen Verluste war auch der Verlust der Nord-Süd-Achse, die früher u.a. Kohlevorkommen und Eisengewinnung mit dem Haupthafen Triest verband.

In der ersten Zeit war in Österreich nur das einzige Bestreben vorhanden, dieses Chaos zu überleben. Der fortschreitenden Geldentwertung[5] schenkte man zu wenig Aufmerksam-keit. Das lag auch an dem Schock, den der Zusammenbruch der Monarchie ausgelöst hatte und die politische Handlungsfähigkeit weitgehend lähmte. Man konnte sich nicht vorstellen, dass der neue Kleinstaat, das Ergebnis einer schmerzvollen Amputation, überhaupt existieren könne. Die ständig wiederholte These von der wirtschaftlichen „Lebensunfähigkeit“ Österreichs prägte vor allem das Denken der politischen Eliten.­[6]

Während die anderen Nachfolgestaaten mit dem Elan ihrer neu gewonnenen Unabhängigkeit an die Beseitigung der Anpassungsschwierigkeiten schritten, fühlte man sich in Österreich entthront, verzweifelt und gedemütigt.[7]

Im bürgerlichen Lager und unter den Aristokraten herrschte Untergangsstimmung, sie sprachen von einer „verlorenen Welt“. Die Arbeiterschaft dagegen war zumindest in einer kurzfristigen Aufbruchsstimmung. Sie träumte von einem neuen Zeitalter und einem neuen Menschen. Im Anschluss an Deutschland sah man die einzige Überlebenschance. Eine satirische Zeitschrift schrieb: „Entweder Anschluss an Deutschland, oder Kurzschluss in Österreich.“[8]

Hatten Demonstrationen und Streiks, die Gründung von Nationalräten der einzelnen bisherigen Kronländer der Monarchie und die Aufstellung von Soldatenräten schon das letzte Kriegsjahr begleitet, so überstürzten sich nach dem Zerfall des Vielvölkerstaates die Ereignisse:

Am 1. November 1918 trat die kaiserliche Regierung Lammasch zurück und Kaiser Karl verzichtete auf den Thron. Am 12. November wurde bereits die Republik Deutschösterreich ausgerufen, die zum Bestandteil der Deutschen Republik erklärt wurde. Die Inflation wurde unter dem Gesichtspunkt und der Sorge betrachtet, dass sie den währungspolitischen Anschluss erschweren könnte.

Am 27. November wurde das Wahlrecht auf Frauen ausgedehnt.

Am 16. Februar 1919 fanden die ersten allgemeinen, gleichen Wahlen statt.

Am 17. März 1919 trat Karl Renner als Staatskanzler einer Koalition aus Christlich-sozialen und Sozialdemokraten an.

Am 3. April 1919 wurde das „Anti-Habsburg“- Gesetz erlassen, Adelstitel wurden verboten. Die Todesstrafe hatte man abgeschafft.

Am 10. September 1919 kam es zur Unterzeichnung des Friedensvertrages von

St. Germain; zur Festlegung des Staatsnamens „Republik Österreich“, zum Verbot des Anschlusses an Deutschland und zur Abtretung Südtirols an Italien. Infolge der erlangten Machtposition der Sozialdemokraten kamen sozialistische Zielvorstellungen ins Gespräch.[9] Otto Bauer hatte bereits im Jänner 1919 ein umfassendes Sozialisierungs-programm entwickelt, das eine stufenweise Überleitung der Privatwirtschaft in Gemeineigentum vorsah.

Diese Bestrebungen blieben allerdings nur eine Episode, denn die verzweifelte Wirtschaftslage, der Widerstand der Bundesländer und des Auslandes, sowie die aufkeimende Renaissance des alten, liberalen Gedankengutes ließen solche Pläne bald wieder verschwinden.[10] Nur einige ehemalige Heeresbetriebe waren in „gemeinwirtschaftliche Anstalten“ umgewandelt worden.[11]

Die Unsicherheit über die Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung führte allerdings dazu, dass viele Unternehmer sich mit den Investitionen zurückhielten und ihr Geld im Ausland anlegten. Doch die Auseinandersetzung zwischen den zwei großen Lagern, der Arbeiterschaft, vertreten durch die Sozialdemokratische Partei und dem vorwiegend bürgerlichen Lager der Christlichsozialen Partei, sollte die weitere Geschichte des deutschsprachigen Restes der Monarchie bestimmen.

Als drittes politisches Lager sind noch die Großdeutschen und Deutschnationalen zu nennen. Die wachsenden Spannungen zwischen den politischen Lagern führten zur Aufstellung bewaffneter Verbände auf beiden Seiten.

1919 entstanden die Heimwehren als Gegengewicht zu der sozialdemokratisch dominierten Volkswehr, die bewaffnete Macht der Republik. Mit der Schaffung des Bundesheeres wurde der Einfluss der Sozialdemokratie zurückgedrängt.

Später, 1923 wurde dann die „Privatarmee“ der Sozialdemokraten - der Republikanische Schutzbund - aufgestellt.

2.1.2 Währungspolitik und Inflation

Die Währungspolitik hatte in der ersten Zeit nach dem Krieg vorwiegend passiven Charakter. Sie bezog sich in erster Linie auf die nach dem politischen Zusammenbruch unvermeidliche, von den Nachfolgestaaten aufgezwungene Währungstrennung. Die Liquidation einer Großmacht war so schnell erfolgt, dass die neu entstandenen Nationalstaaten anfangs nicht ohne den traditionellen Verwaltungsapparat der untergegangenen Monarchie auskommen konnten.

Man war daher weitgehend auf Improvisationen angewiesen, wodurch auch Reste der alten Ordnung für einige Zeit bestehen blieben. So überdauerte vorerst auch die Bank- und Währungsgemeinschaft den politischen Zusammenbruch.[12]

In der Österreichisch-Ungarischen Bank, die über die einzige Notendruckerei im Bereich der einstigen Monarchie und über nach wie vor gut funktionierende Zweiganstalten verfügte, herrschte anfangs die optimistische Vorstellung, die Währungseinheit aufrechterhalten zu können. Die Beschlagnahme von Bankvermögen in einigen Nachfolgestaaten ließ aber bald erkennen, dass dies eine unerfüllbare Wunschvorstellung war.

Am 8. Jänner 1919 begann der SHS-Staat und am 25. Februar 1919 die Tschechoslowakei mit der Abstempelung der auf ihren Gebieten befindlichen Noten der Österreichisch-Ungarischen Bank. Am 10. April 1919 führte dann die Tschechoslowakei als erstes Land eine eigene Währung ein, die „Tschechische Krone“. Damit war der Weg auch für die übrigen Nachfolge-staaten vorgegeben.[13]

Österreich war dadurch gezwungen, ebenfalls durch Abstempelung seine Kronennoten zum deutsch-österreichischen Zahlungsmittel zu erklären. Die Banknoten mussten innerhalb einer bestimmten Frist zum Umtausch eingereicht werden. Das ging anfangs nur zögerlich vor sich, da ungestempelte Kronennoten im Ausland eine höhere Notierung erreichten als gestempelte. Auch die Stempelfälscher traten auf den Plan und bald war niemand mehr sicher, ob die in seinem Besitz befindlichen Noten mit einem echten oder gefälschten Stempelaufdruck versehen waren.[14]Der Österreichisch-Ungarischen Bank blieb nichts anderes übrig, als neue Noten auszugeben.

Man versah zuerst die alten 1000-Kronen-Noten mit dem kuriosen Aufdruck „Echt-Österreichisch-Ungarische Bank“, später wurden ganz neue Tausender und Zehntausender gedruckt. Damit kehrte wieder Ruhe in der Öffentlichkeit ein.

Darstellung 1: Mit „ Deutschösterreich“ gestempelter Fünfzig Kronen-Schein der Ausgabe 1914.[15]

In diesem Klima von Selbstaufgabe und nacktem Existenzkampf, doch wieder von gedämpfter Hoffnung begleitet, vollzog sich eine weiterer Schritt der österreichischen Geldentwertung.

Ihren Start hatte die Inflation bereits in der Kriegszeit begonnen. Die Krone verlor, gemessen am Gold, von 1914 bis 1918 zwei Drittel ihres Wertes. Die Geldmenge war in dieser Zeitspanne von 3,4 Milliarden Kronen auf 42,6 Milliarden Kronen angestiegen. Nach dem Zusammenbruch der Monarchie lieferten sich die Nachfolgestaaten einen Wettlauf um den Teil der Kriegskosten, der in der hohen Geldmenge enthalten war.[16]

Unmittelbar nach Kriegsende war ein starker Sturz des Außenwertes der Krone eingetreten, das heißt, dass ihr Wechselkurs sank, die Krone war im Ausland billiger geworden. Zwischen November 1918 und Juli 1919 sank der Außenwert nun von einem Drittel auf ein Siebentel des Vorkriegswertes, bis Oktober 1919, auf Grund der bekannt gewordenen Friedensbedingungen, sogar auf ein Achtzehntel.[17]

Die Lebenshaltungskosten, die während des Krieges um das 13-bis 16-Fache gestiegen waren, erhöhten sich allein in den ersten neun Monaten nach Kriegsende um 90 %.

Gleichzeitig setzte im Inland ein Sturm der Kriegsanleihezeichner auf die Banken ein, weil sie ihre Obligationen loswerden, oder zumindest belehnen wollten.[18]

Der Zweck war, Geld zu bekommen, um es in Sachwerte umsetzen zu können, bevor es vom weiteren Werteverfall aufgezehrt wurde.

Die starke Erhöhung des Lombardgeschäftes bewirkte eine weitere Aufblähung des Banknoten-Umlaufes. Lombarddarlehen konnte man in der Inflationszeit einige Zeit später mit Leichtigkeit wieder zurückzahlen.

Die Notendruckerei war bald nicht mehr in der Lage, allen Bedürfnissen nachzukommen. Auch der Mangel an Kohle und Papier behinderte die Fabrikation der Banknoten. Die Österreichisch-Ungarische Bank war gezwungen, als Ersatz für die fehlenden Kronennoten, Kassenscheine zu emittieren.[19] Scheidemünzen waren schon im Krieg knapp geworden und verschwanden, als der Metallwert den Nominalwert zu übersteigen begann. Zahlreiche Gemeinden (ca.1300 in Österreich) versuchten durch Ausgabe von sogenanntem „Notgeld“ Abhilfe zu schaffen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Darstellung 2: Notgeld der Gemeinde Oeblarn, Steiermark.[20]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Darstellung 3: Inflations- und Währungsentwicklung in Österreich1914-1922[21] mit zusätzlichen eigenen Eintragungen [d. Verf.].

Ab Mitte 1919 beschleunigte sich abermals der Verfall der Krone. Die Kapitalflucht nahm unter dem Eindruck der ungarischen Rätediktatur einen erheblichen Umfang an. Damit wuchs auch das Angebot österreichischer Kronenwerte im Ausland, was einen weiteren Druck auf den Kronenkurs in Richtung Kurssenkung bedeutete.

Als zur selben Zeit die Entente die Blockade über Österreich aufhob, waren wieder ausländische Produkte zu haben, die Kaufleute beeilten sich, ihre Vorratslager wieder aufzufüllen. Die Nachfrage nach ausländischen Zahlungsmitteln stieg sprunghaft an und verschärfte die Währungssituation.[22]

Nach den drückenden Friedensbestimmungen von St. Germain, hatte Österreich den überwiegenden Teil der Staatsschuld der Habsburgermonarchie zu übernehmen. Die daraus resultierende Verpflichtung, nämlich die Begleichung der Kriegsanleihen, wurde allerdings durch die galoppierende Inflation ohnehin bald gegenstandslos. Als weitere Folge wurde die Liquidation der Österreichisch-Ungarischen Bank angeordnet und ein beträchtlicher Teil der Forderungen der Bank an die Nachfolgestaaten gestrichen.

Österreich verblieben nur 15.9 % des Goldschatzes.[23]

Zusätzliche inflationäre Auftriebstendenzen wurden durch das steigende Haushaltsdefizit verursacht. Durch Niedrighalten der indirekten Steuern, Preisstützungsmaßnahmen und Personalabbau im überdimensionierten Verwaltungsapparat versuchte man entgegen-zuwirken.

2.1.3 Hilferuf an das Ausland

Die geringen Kredite, die man vor kurzem Österreich zur Verfügung gestellt hatte, waren schnell verbraucht, der gravierende Lebensmittel- und Rohstoffmangel deutete auf eine kommende große Katastrophe hin. Im Dezember 1919 wandte sich Staatskanzler Renner mit einem dramatischen Hilferuf an die Siegermächte:

„Binnen drei Wochen wird Wien ohne Brot und Mehl sein, und wir können mit unserer devalvierten Währung nichts mehr kaufen. Wir appellieren an ihr menschliches Herz, das die Möglichkeit eines Massensterbens ohne geschichtliches Beispiel im 20. Jahrhundert der christlichen Zivilisation weit von sich weisen wird.“[24]

Das Hauptergebnis dieses Appells war die Gründung des „International Committee for Relief Credits“ im April 1920. Österreich bekam nun durch Vermittlung dieser Institution die erforderlichen Lebensmittel, deren Gegenwert dem Staat bis auf weiteres kreditiert wurde. Beteiligt waren an diesen Reliefkrediten Dänemark, England, Frankreich, Holland, Italien, Norwegen, Schweden, die Schweiz und die USA mit insgesamt mehr als 800 Millionen Schilling (zum Kurs vom Mai 1925 gerechnet).

Der völlige Kollaps der Lebensmittelversorgung konnte mit dieser bedeutenden Hilfe verhindert werden. Doch gleichzeitig taten sich damit neue Probleme auf:

Um die Lebenshaltungskosten niederer zu halten, wurden die Nahrungsmittel im Inland tief unter den Marktpreisen verkauft, als Ausgleich gab es Zuschüsse aus dem Budget, die aber angesichts der bescheidenen Steuereinnahmen durch den Neudruck von Banknoten gedeckt werden mussten.

Gerade diese Maßnahme war ein entscheidender Faktor für die Beschleunigung des inflationären Auftriebes.[25] Als Beispiel sei der Getreidepreis angeführt: Österreich zahlte je kg importiertes Getreide 62 Kronen und gab es um 9 Kronen weiter.

1920/21 betrugen die Lebensmittelzuschüsse bereits 59 % der gesamten Staatsausgaben.[26]

Das steigende Defizit im Staatshaushalt löste jedoch kaum tiefere Besorgnis aus.

Man entdeckte nun in dieser zweiten Phase der Nachkriegsinflation die „angenehmen“ Seiten der Geldentwertung. Wer noch Geld besaß, versuchte es durch Anlage in Effekten und Devisen vor der Entwertung zu schützen. Die Kurse der Börsenpapiere, vor allem die Aktien des größten österreichischen Unternehmens, der Alpine Montangesellschaft, stiegen überaus schnell. Das Spekulationsfieber erfasste breite Schichten der österreichischen Bevölkerung.[27]

Der Innenwert der Krone (Kaufkraft) war seit Ausbruch des Krieges stets schneller gefallen als der Außenwert (der Wechselkurs), nun überholte der Kurs den Niedergang des inneren Wertes. Das drückte sich darin aus, dass die Inlandspreise der österreichischen Waren weit unter den Weltmarktpreisen standen. Konnte jemand Waren ins Ausland bringen, so war die Möglichkeit gegeben, beträchtliche Gewinne zu erzielen[28]

Dem standen allerdings verschiedene Verkehrsbeschränkungen, wie Aus- und Einfuhrverbote gegenüber, mit denen die Staaten ihre Volkswirtschaften zu schützen versuchten.

2.1.4 Die Zeit der Schieber und Spekulanten

Doch zahlreiche „Schieber“[29] und Spekulanten wussten, wie man Verbote umgeht.

Wer beispielsweise in Wien um ausländisches Geld Waren aufkaufte, konnte große Exportprofite einstecken. Die Zeit des großen Ausverkaufs war gekommen.

Rohstoffvorräte der Heeresverwaltung, Schmuck und Hausrat fanden den Weg ins Ausland. Interessanterweise trug dieses Schiebertum dazu bei, dass sich generell der Handel wieder belebte.

Ein berühmter und berüchtigter österreichischer „Wellenreiter“ der Inflation war der Triestiner Camillo Castiglioni, der eine ganze Reihe österreichischer Unternehmen unter seine Macht bekam. Er war ein enger Vertrauter Max Reinhardts und beteiligte sich auch an der Finanzierung der neubegründeten Salzburger Festspiele. Sein Imperium zerbrach 1924 infolge von Fehlspekulationen.

Ein anderer Inflationsgewinner war der Österreicher Sigmund Bosel, geb.1893, der es vom Kaufmannsgehilfen zum „Trillionär“ brachte. Er hatte sich 1914 selbstständig gemacht und war mit dem Handel von Textilien und Lebensmitteln bereits 1918 zu einem ansehnlichen Vermögen gekommen.

1919 nützte er die Chancen der Inflation, nahm Kronenkredite auf und kaufte Devisen und Realitäten mit Hilfe einer eigenen Bank. und einer eigenen Handelsfirma “Omnia“, die tatsächlich mit allem handelte. Neben einer Reihe von Unternehmen war er auch Eigentümer des Arsenikbergwerkes in Rothgülden, Gemeinde Muhr im Lungau[30].

An ihm zeigte sich wieder die Nähe von Politik und Wirtschaft; seinen Aufstieg zum Präsidenten der Unionsbank hatte nicht zuletzt mit seinen guten Beziehungen zum Wiener Polizeipräsidenten und späteren Bundeskanzler Dr. Johannes Schober zu tun. Bosels Firmenkonglomerat zerfiel 1926.

Die Okkupation Österreichs erlebte Bosel im Gefängnis. 1942 wurde er, 49-jährig, während seiner Deportation nach Riga von einem SS-Mann ermordet.[31]

Im abgeschlagenen Feld waren jene, deren Status und Einkommen der Entwicklung zum Opfer gefallen waren. Ihnen blieben Titel und die Erinnerungen an bessere Zeiten.

Da in dem von der Monarchie übernommenen Heer von Beamten überproportional viele Führungskräfte vertreten waren und man durch schnellere Ermöglichung eines Aufstiegs in der Hierarchie das schlechte Einkommensniveau wenigstens teilweise ausgleichen wollte, kam es zu einer Überbesetzung der höheren Ränge, sodass man auch von einer „Hofratsinflation“ sprach.[32]

Wie ertragreich die Baissespekulation gegen die Krone war und wie man dabei innerhalb von sechs Monaten mit einem Anfangskapital von 100 Pfund ein Vermögen von einer Million Pfund schaffen konnte, geht aus dem Bericht eines englischen Buchrevisors hervor, der sinngemäß folgendes enthielt:

Man legte bei der Creditanstalt 100 Pfund ein und nahm gleichzeitig einen Kredit von 100 Kronen/Pfund auf, also 10.000 Kronen. Man ging über die Straße und kaufte beim Wiener Bankverein um die 10.000 Kronen dafür wieder 100 Pfund. Man hatte nun 200 Pfund und 10.000 Kronen Schulden. Man wartete einige Zeit, bis der Kurs drastisch herunterging: Um die 200 Pfund bekam man einen Kredit von 2,000.000 Kronen, davon gingen 10.000 als Kreditrückzahlung an die Creditanstalt und um die verbleibenden 1,900.000 Kronen kaufte man 190 Pfund. Nun hatte man 390 Pfund und 1,900.000 Kronen Schulden. Man borgte Kronen auf Pfunde und kaufte Pfunde um Kronen usw.[33]

Die wertbeständigen Pfunde vermehrten sich, die mitsteigenden Kronenschulden wurden von der Entwertung aufgezehrt.

2.1.5 Österreich, ein Preisparadies

Österreich war auch zu einem Preisparadies für ausländische Touristen geworden. Die Inflation minderte und verschärfte zugleich die wirtschaftlichen und sozialen Probleme.

Die Industrie erholte sich langsam. Die Diskrepanz zwischen Innen- und Außenwert der Krone wirkte auch in diesem Sektor als exportfördernd, doch konnte dieser Vorteil nicht völlig ausgenützt werden, da Rohstoffe und die Kohle nicht im genügenden Ausmaß zur Verfügung standen.[34]

Vor einem Übergreifen der weltweiten Absatzstockung auf Österreich bewahrte eben die Geldentwertung, welche die Produktionskosten der heimischen Industrie weit unter dem internationalen Niveau hielten. Dadurch kam für die österreichische Industrie die Zeit der Hochkonjunktur erst, als sie auf dem Weltmarkt schon vorüber war und konnte dadurch ihren Absatz wesentlich ausdehnen.[35]

1921 herrschte dadurch bereits Vollbeschäftigung. Im Vergleich zum Jahr 1919 mit 147.000 (ca. 9 %) Arbeitslosen, registrierte man 1921 nur noch 23.000 (1,3 %)[36]

Die inflationäre Wirtschaft konnte sowohl die Produktion, als auch den Außenhandel wesentlich schneller in Gang setzen, als es mit einer Stabilitätspolitik geschehen wäre.

Damit konnte die Inflation kurzfristig zur Aufrechterhaltung des sozialen Friedens beitragen. Angesichts dieser Vorteile war man geneigt, die Gefahren dieser Scheinblüte zu unterschätzen.

Denn was sich unter dem Deckmantel der Prosperität vollzog, war nichts anderes als Selbsttäuschung, war ein weiterer wirtschaftlicher Substanzverlust.

Die Gewinne erwiesen sich häufig als Scheingewinne, weil sie durch die fortschreitende Geldentwertung meist nicht ausreichten, die Nachbeschaffungskosten zu decken. Der Ausverkauf an das Ausland bildete die eine Seite der Scheinkonjunktur, die andere Seite betraf die große Gefahr von Fehlinvestitionen.[37]Solange der Inflationsprozess andauerte, schien jede rasche Investition zunächst rentabel.[38]

Dieser Effekt ermöglichte auch manchem zum Untergang geweihten Unternehmen und Wirtschaftszweig noch eine trügerische Blüte.[39]

Die Zahl der von der Inflation stimulierten Investitionen war nicht gering. Ein Beispiel von mehreren Neugründungen waren die Metallwerke von Paul Schwarzkopf, mit denen er 1921 von Berlin nach Reutte in Tirol übersiedelte. Dort expandierte das Unternehmen unter dem Namen „Metallwerke Plansee Ges.m.b.H.“ sehr erfolgreich und entwickelte sich zu einem weltweit führenden Betrieb der Pulvermetallurgie.

2.1.6 Neue Banken und die Kapitulation vor der Geldentwertung

In anderen Fällen jedoch schob die Inflation Probleme vor sich her, die bei der folgenden Stabilisierungsphase umso härter schlagend wurden. Ein typisches Beispiel dafür bot der seit dem Zerfall der Monarchie ohnehin zu große Bankenapparat, der sich in dieser Zeit noch weiter ausdehnte.

Von 1919 bis 1922 wurden Hunderte neuer Banken registriert. Hinzu kamen jene, die ihr Geschäft unbefugt ausübten. Insgesamt gab es nach Schätzungen auf dem Boden des heutigen Österreich im Jahre 1924 ca.1500 Bankfirmen gegenüber etwa 500 im Jahre 1914. Vorerst im Hintergrund blieb bei dieser Gründungseuphorie, dass z.B. die Wiener Großbanken in der Zeit zwischen 1913 und 1925 mehr als 75 % ihres Eigenkapitals eingebüßt hatten.[40]

Das Unternehmertum stand damals zu sehr im Banne der aktivitätssteigernden Wirkung der Inflationskonjunktur, um ihre Problematik deutlich wahrzunehmen.

Die Arbeiterschaft wiederum sah nur die Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse, nachdem man mittels der sogenannten „Indexlöhne“ eine Methode ersonnen hatte, die Entlohnung den rapid steigenden Preisen anzupassen. Diese Anpassungen erfolgten jeweils in Abständen von zwei Monaten. 1924 war das Reallohn-Niveau der Arbeiterschaft um 6 % höher, als jenes von 1913. Geldschuldner und Sachwertbesitzer wie z.B. die Unternehmer zählten eher zu den Inflationsgewinnern.

Andere Berufsgruppen, wie beispielsweise die öffentlichen Angestellten, kamen jedoch bei der Preisexplosion unter die Räder, sie hatten sich mit ihren Forderungen zu langsam durchgesetzt und kamen erst am Ende der Inflationszeit zum Indexsystem.

Die Realbezüge der höheren Beamten beispielsweise waren 1924 um ein Drittel niedriger als 1913. Hausbesitzer konnten sich zwar über die „Vernichtung“ ihrer Schulden freuen, büßten aber durch die Mieterschutzverordnungen auch ihr Einkommen ein. Profitiert hatten besonders die Bauern. Ihre Schulden waren weg. Manche Zeitgenossen waren der Meinung, dass der Bauernstand als einziger durch Krieg und Inflation gewonnen hätte.[41]

Die Kapitulation vor der Geldentwertung war ein bequemer Ausweg, um sich vor ernsthaften Stabilisierungsbemühungen zu drücken. Man begnügte sich, verschiedene theoretische Möglichkeiten durchzuspielen und zahlreiche Finanzpläne zu entwickeln.

Auch ein Sanierungsprogramm des „Kurzzeit-Finanzministers“ Joseph Alois Schumpeter, damals hieß diese Funktion „Staatssekretär für Finanzen“, erhielt zwar die Zustimmung des Ministerrates, blieb aber dennoch unausgeführt, weil Schumpeter bei der Neubildung des Kabinettes Renner III (17. Oktober 1919 - 11. Juni 1920) nicht mehr berücksichtigt wurde[42].

Eine ständig wiederkehrende Forderung war jene nach einer Vermögensabgabe, die vor allem von den Sozialdemokraten vertreten wurde. Man sah die gewaltigen Einkommens- und Besitzverschiebungen, sah die wachsende Spannung zwischen reich und arm und wollte aus dem Überfluss der einen, dem Mangel der anderen abhelfen. Mit dem Erstarken der bürgerlichen Parteien wurde der Widerstand gegen dieses Vorhaben auch immer stärker.

Als das Gesetz über die Vermögensabgabe im Juli 1920 endlich doch verabschiedet wurde, war es nur noch eine halbherziger, planlos hingeworfener Kompromiss, keine Medizin zur Heilung, sondern nur zur Beruhigung.

Zu niedrige Abgabensätze, zu lange Einzahlungsfristen und die weiter fortschreitende Geldentwertung brachten es mit sich, dass die Vermögensabgabe nicht jenen Effekt entfaltete, den man sich erwartete.

Ihr Ertrag ermöglichte zwar eine gewisse vorübergehende Entlastung des Staatshaushaltes, brachte aber nur eine Atempause und nicht den Beginn einer Sanierung.[43]

2.2. Über die Hyperinflation zur Sanierung.

2.2.1 Währungspolitische Vorschläge

Die Vermögensabgabe manifestierte zwar den sozialen Willen des Staates, einen Ausgleich zwischen Reich und Arm zu schaffen, doch bei den Repräsentanten der Finanzwirtschaft, also bei den Banken und der Börse, spielten währungstechnische Überlegungen die Hauptrolle. Eine interessante Anregung kam vom ehemaligen kaiserlichen Finanzminister Alexander Spitzmüller. Er schlug vor, dass die Wiener Großbanken auf ihre Positionen in der Tschechoslowakei, in Polen, Ungarn und Jugoslawien verzichten und die freiwerdenden Devisen zur Festigung der österreichischen Wirtschaft verwenden sollten. Damit könne man auch dem Währungsverfall wirksam begegnen. Wegen des Einflusses der Banken auf die Politik blieb dieser Vorschlag chancenlos.[44]

Ein weiterer Aspekt der Währungspolitik war die Schaffung einer neuen Notenbank. Schon Schumpeter hatte früher die Errichtung einer vom Staat unabhängigen, jedoch von den Bundesländern kontrollierten Zentralbank vorgeschlagen. Auch dieser Punkt war heftig umstritten und konnte nicht gelöst werden.

2.2.2 Kuriose Ideen

In dieser Phase wurde eine kuriose Idee geboren, nämlich die Schaffung einer Parallelwährung. Sie stammte von Moritz Benedikt, dem Herausgeber der „Neuen Freien Presse“. Neben dem entwerteten Papiergeld sollte eine auf Gold-Parität fundierte neue Note eingeführt werden. Eine solche wertstabile Währung wäre als Kalkulationsgrundlage für den Handel und die Industrie von großer Bedeutung.

Der Präsident der Niederländischen Bank, Gerard Vissering, schlug für Österreich die Einführung einer Exportkrone mit dem Wert der alten Goldkrone vor.

Diese neue Exportkrone sollte durch eine neu zu gründende Bank, die von verschiedenen Staaten finanziert werden sollte, emittiert werden und allmählich die Papierkrone ablösen.

Alle diese Pläne waren utopisch, sie vereinfachten durch das rein geldmäßige Denken in nicht gerechtfertigter Weise die vorhandenen Probleme. Sie negierten die Hauptwurzel der Inflation, das Defizit der österreichischen Wirtschaftsbilanz.[45]

Der Zusammenbruch der Währung, das Milliardendefizit im Staatshaushalt, die ständig wachsende Notenflut, die zunehmende Verarmung weiter Bevölkerungsschichten, der Ausverkauf der Lagerbestände an das Ausland, waren nur Ausdruck ein und derselben Ursache, der Passivität der Österreichischen Wirtschaft, also z.B. der mangelnden Investitionen zur Modernisierung und damit zur Erhöhung der Produktivität. Dazu fehlten aber wieder die Finanzmittel.

Im Mai 1921 unternahm Bundeskanzler Michael Mayr in London einen neuerlichen Vorstoß, um Auslandskredite zu bekommen. Er stieß damit auf Verständnis und Wohlwollen und erhielt immerhin auch vage Zusagen. Das Finanz-Komitee des Völkerbundes studierte die Lage Österreichs und skizzierte in einem Memorandum seine Vorschläge:

Einen Auslandskredit und Aufbringung einer inneren Anleihe. Verringerung der Staatsausgaben, Erhöhung der Staatseinnahmen, Reform der Staatsbetriebe, Errichtung einer Notenbank und Einführung einer neuen Währung, den österreichischen Franc. Fünf Franc sollten einem Dollar, sowie 500 Papierkronen entsprechen.

Die österreichische Regierung erklärte sich mit den Vorschlägen einverstanden. Zur Sicherstellung der Kredite wurden Einkünfte aus dem Tabakmonopol, aus dem Zoll und den Staatsforsten angeboten. Außerdem war eine Zwangshypothek auf das gesamte unbewegliche Privatvermögen vorgesehen, das mit 4 % seines Vorkriegswertes an erster Stelle für die Anleihe haften sollte.[46]

Österreich war mit dem Finanz-Komitee zu einer Vereinbarung gekommen, dennoch scheiterte der Plan, weil die geforderte zeitweilige Zurückstellung der von Österreich bestellten Pfänder durch die darüber verfügenden Regierungen, von den USA und einigen Signatarmächten des Friedensvertrages nicht akzeptiert wurde. Sie wollten auf das Generalpfandrecht nicht verzichten.

Die Auslandsanleihe rückte nun wieder in die Ferne. Die Hoffnung darauf hatte aber genügt, um die Spekulation gegen die Krone etwas einzubremsen. War der Index des Außenkurses zwischen Oktober 1919 und März 1921 von ca. 18 auf rund 143 angestiegen, so sank er nun im April 1921 auf 130 und im Mai auf 116 (Juli 1914 = 1).[47]

Der Index der Lebenshaltungskosten (ohne Wohnung) passte sich diesen spekulativen Schwankungen nicht an. Zwischen Juli 1919 und März 1921 stieg er von 31 auf rund 112 und in den beiden folgenden Monaten auf rund 119. In der Darstellung Seite 11 sind diese Werte eingetragen.

Zur Lethargie des Wartens auf Kredite kamen schwere währungspolitische Fehler. Einer der schlimmsten war die Aufhebung der Devisenbewirtschaftung. Sie führte zu einem Hinaufschnellen der Devisenkurse, die natürlich auch die Einfuhren von Lebensmitteln, wie Getreide und Fett verteuerten, welche die Regierung zu ermäßigten Preisen abgab. Dies führte zu immer höheren Budgetdefiziten. Sie verteuerten auch die Rohstoffe und Kohle, die von Industrie verarbeitet bzw. verbraucht wurden.

So verstrich die Zeit einer, wenn auch problematischen Hochkonjunktur, ohne dass man den Weg zu einer Stabilisierung der Währung und der Staatsfinanzen eingeschlagen hätte.

2.2.3 Der Weg in die Katastrophe

Im Sommer schlug der bisherige, bescheidenen Optimismus in ernste Besorgnis um.

Das Defizit war weiter gestiegen. Im Finanzjahr 1919/1920 konnten noch 76 % der Staatsausgaben aus den Einnahmen gedeckt werden. 1920/1921 noch 72 %, doch betrug das Deckungsverhältnis in der Rechnungsperiode vom 1. Juli bis 31. Dezember 1921 nur noch 36 %. Zur Finanzierung des Abganges musste man in immer kürzeren Abständen die Notenpresse in Betrieb nehmen.

Es war ein Teufelskreis:

- Defizit - Betrieb der Notenpresse - Sinken des Geldwertes - Steigerung des Defizits

Das Defizit zwang zur Notenausgabe, dies bewirkte eine weiteres Sinken des Geldwertes, wodurch das Defizit wieder gesteigert wurde, weil für die Importwaren mehr heimische Währung bezahlt werden musste.[48]

Die gesamte umlaufende Geldmenge war seit 1919 von 60 auf 193 Milliarden Kronen angewachsen. Mit dem sinkenden Kurs setzte eine neuerliche Flucht von der Krone ein, indem man sich beeilte, die Kronenvorräte in Devisen umzuwandeln. Dazu kam der Anstieg der tschechischen Krone auf allen Geldmärkten, wodurch sich der Bezug von Kohle und Lebensmittel rasch verteuerte.

Die dritte Periode der Nachkriegsinflation, die Währungskatastrophe begann. Die Preise stiegen wie nie zuvor: Vom Juli bis zum Oktober 1921 um das Doppelte, vom Oktober bis zum Jänner 1922 um das Dreifache. Der Index des Außenwertes der Krone stieg in diesem Zeitraum von 164 auf 1530. der Preiswirbel hatte sich zu einem Orkan gesteigert, wie sich ein Währungsfachmann sinngemäß ausdrückte.[49]

Am 1. Dezember endete eine spontane Demonstration von Wiener Arbeitern mit der Demolierung von Geschäften und Luxushotels in der inneren Stadt. Der „österreichische Volkswirt“ schrieb damals diese harten Worte:

„...das ist die angstvolle Frage, die einem immer wieder in diesen Tagen der sprunghaften, über alle Erfahrung hinausgehenden, hemmungslosen Geldentwertung entgegentritt. Seit drei Jahren wird ein ganzes Volk von Illusion zu Illusion getrieben. (...).

Dabei hat sich die Öffentlichkeit seit den Tagen von St. Germain auf einen gemeinsamen Ton festgelegt, der dem Ausländer fremd und unverständlich klingt und von dem man hierzulande fast allgemein meint, dass er in der Welt besonderen Eindruck mache.

Aus dem Unrecht, das dem Lande widerfuhr, wird immer wieder ein Anspruch auf Hilfe abgeleitet. Man brandmarkt die Friedensverträge als Ausgeburt politischer Dummheit und Niedertracht und erwartet zugleich alles Heil von der Weisheit und dem Edelsinn derselben Männer, die jene Friedensverträge gemacht haben. Man preist dem Ausland die wirtschaftliche Hilfe für Österreich als Geschäfte an und benimmt sich zugleich wie ein würdeloser Bettler. Man bettelt im Ausland und prasst daheim. Das ist die wahre Lage Deutschösterreichs. Will es weiter untätig auf die Hilfe des Auslandes warten, dann ist es verloren. Will es sich weiter dem Weg zur Rettung von fremden Sachverständigen vorschreiben lassen, dann stürzt es in den Abgrund, will es sich weiter von Phrasen nähren, dann verhungert es“[50]

Die Regierung Michael Mayr II war inzwischen durch eine Beamtenregierung unter der Leitung des ehemaligen Wiener Polizeipräsidenten Johannes Schober abgelöst worden. Der verbliebene Finanzminister Ferdinand Grimm, verharrte trotz der höchsten Alarmstufe in Passivität. Aber jetzt begann die Angst vor der galoppierenden Inflation um sich zu greifen. Am 1. Oktober 1921 legten die Sozialdemokratische Partei, die Gewerkschaften und der Zentralverband der Konsumvereine der Öffentlichkeit einen gemeinsamen Finanzplan vor. Die enthaltenen Vorschläge waren nicht neu, doch die Reihenfolge der Maßnahmen war anders geplant: Zuerst die „Hausaufgaben“ und dann erst Kredite aus dem Ausland.

Zu den Hausaufgaben zählten:

Eintreibung der großen Steuerrückstände, Valorisierung der alten Vermögensabgabe; Einschränkung des Beamtenapparates; Reorganisation der Bundesbetriebe. Weiters wurde eine Zwangsanleihe in Valuten und Devisen gefordert.

Das Kernstück des Vorschlagspaketes war jedoch der Abbau der Lebensmittelzuschüsse.

Gerade dieser Punkt des Programms zeigte, dass es sich nicht um Parteitaktik handelte, sondern um staatspolitisches Verantwortungsbewusstsein, da gerade die Wählerschichten der Sozialdemokratischen Partei besonders betroffen waren und es daher auch in den Betrieben zu heftigen Reaktionen kam.[51]

Die sozialdemokratische Initiative fand auch im nichtsozialistischen Lager ein positives Echo und forderte die Regierung zum Handeln heraus.

Der neue Finanzminister, der Christlichsoziale Alfred Gürtler setzte einige unkoordinierte Aktionen, die aber so gut wie wirkungslos blieben.

Die Abschaffung der Lebensmittelsubventionen ohne Verwirklichung des gesamten geschlossenen Programms war ein Fehlschlag und führte nur dazu, dass eine neue Preis- und Lohnrevolution ausgelöst wurde. Außerdem konnte der Staatshaushalt kaum entlastet, werden, weil den Beamten die Verteuerung ihrer Lebenshaltungskosten abgegolten werden musste.[52]

Im Winter 1921/1922 fand auf Initiative von Alexander Spitzmüller, dem Gouverneur der Österreichisch-Ungarischen Bank, eine Enquete über Währungsfragen statt, an der fast alle Ordinarien für Volkswirtschaftslehre teilnahmen, unter ihnen Persönlichkeiten von internationalem Ruf wie z.B.: Friedrich Wieser, Otmar Spann, Joseph Schumpeter u.a.

Dabei zeigte sich, dass keine Klarheiten über den einzuschlagenden Kurs bestanden.

Wirtschaftssanierung vor Währungssanierung oder umgekehrt. Darüber wurde man sich nicht einig.

Im Gegensatz zur erfolglosen Finanzpolitik Gürtlers war die Außenpolitik Schobers zielstrebig und hoffnungsvoll. Er bemühte sich mit Erfolg, einige Hindernisse für die Erlangung eines großen Kredites aus dem Weg zu räumen. Nachdem er Kreditzusagen von England, Italien, Frankreich und der Tschechoslowakei erhalten hatte, wurde seine Regierung gestürzt, da er nicht die Zustimmung der Großdeutschen erhielt und sich auch die Sozialdemokraten von seiner Politik distanzierten.[53]

2.2.4 Der Kampf um die Sanierung

Die gewaltige Finanzkrise, in welche die junge Republik 1922 geraten war, kam einem Staatsbankrott gleich.[54]

Am Höhepunkt der Hyperinflation übernahm Ignaz Seipel am 31. Mai 1922 die Regierungsgeschäfte mit einer Koalition zwischen Christlichsozialen und Großdeutschen.

Die Voraussetzungen waren denkbar ungünstig. Der von Schober erlangte Kredit Englands[55] in Höhe von zwei Millionen Pfund war bereits verbraucht, die anderen zugesagten Kredite blieben aus. Der Traum vom großen Kredit, über den man mit den USA verhandelt hatte, war ebenso ausgeträumt.

Die Inflation durchbrach nun alle Dämme. Der Außenkurs der Krone war auf das Fünfzehntausendstel des Vorkriegswertes gesunken.

Die Teuerung im Inland passte sich dem rasenden Sturz der Krone an. Die Indexangleichung der Löhne konnte mit den Preissteigerungen nicht mehr Schritt halten. In vielen Betrieben erzwangen daher die Arbeiter wöchentliche Lohnerhöhungen. Die je Person auszuzahlenden Löhne bestanden aus bis zu 2500 Stück Banknoten und wogen bis zu 2 kg.[56]

Die optisch horrenden Lohnerhöhungen blieben aber deutlich hinter den Preiserhöhungen zurück. Österreich wurde damals von notleidenden Millionären bevölkert.

Karl Farkas beschrieb die Inflation auf seine Weise: „Meine Gage wurde mit jedem Tag größer und größer. Als sie fünf Millionen erreichte, musste ich etwas tun, um nicht zu verhungern.“[57]

Eine panische Flucht zu den Sachwerten setzte ein. Wer noch Sparguthaben hatte, hob sie ab, um sie sogleich zu verbrauchen. Den Kaufleuten wurden die Waren aus den Händen gerissen. Viele von Ihnen wollten nur noch gegen fremde Währung verkaufen.

Der Ausverkauf der Güter wurde noch verstärkt durch die zahlreichen Fremden, die der Niedergang der österreichischen Währung ins Land lockte. Der Ministerrat beriet sogar Maßnahmen, um gegen das Auftreten von Ausländern vorzugehen, die sich angeblich daheim nur notdürftig am Leben erhalten sich jedoch in Österreich alle Genüsse verschaffen könnten. Zum materiellen Ausverkauf gesellte sich der moralische: Die Geheimprostitution nahm sprunghaft zu. Der Wiener Volksmund prägte in dieser Zeit das Wort vom „ Valutamädel“.[58] Die wachsende Erbitterung der Bevölkerung suchte eine Zielscheibe und fand auch eine: Die Juden. Man sah, dass sich unter den vielen Inflationsgewinnern auch viele Juden befanden. Dass sich auch viele Nichtjuden auf die gleiche Weise bereicherten, übersah man großzügig. Ein Teil der Presse förderte diese Stimmung.

So bildete die Geldentwertung einen weiteren Nährboden für den ohnehin latent vorhandenen Antisemitismus in Österreich. Die Juden wurden daher zu den Sündenböcken der Inflation. Ihr Verständnis für Geld, dessen Bewegungen und Wertveränderungen und ihre altbekannte Geschicklichkeit bei Spekulationen ließen sie in dieser turbulenten Zeit offensichtlich als fragwürdig und feindselig erscheinen.

Noch vor seinem Amtsantritt hatte Seipel die Einsetzung einer Kommission mit diktatorischer Gewalt gefordert. Dieser Plan einer Finanzdiktatur stieß auf heftigste Ablehnung. Otto Bauer setzte Seipels Vorhaben die deutschnationale Variante entgegen. Er regte eine Währungsunion mit Deutschland an, mit der von Fachleuten als absurd bezeichneten Begründung: „Die Mark kann nicht vollständig zugrunde gehen; Europa würde das nicht zulassen.“[59]

Es gab mehrere Pläne zur Rettung, auch die alte Idee der Schaffung der Notenbank wurde wieder lebendig, doch alles blieb unerfüllt bzw. wirkungslos. Die Devisenzentrale war nun nicht mehr in der Lage, die zur Bezahlung der Importe notwendigen Mittel aufzubringen. Die Regierung klammerte sich an die letzte Hoffnung und sandte am 7. August 1922 eine dringende Note an die englische Regierung, mit der Bitte um Gewährung eines Kredites in der Höhe von 15 Millionen Pfund. Die Antwort Lloyd Georges war ernüchternd und kam einer Absage gleich. Man hielt der österreichischen Regierung die Unfähigkeit vor, auch nur einen einzigen wirksamen Schritt zur finanziellen Selbsthilfe zu tun.

Seipel erklärte daraufhin am 18. August 1922, dass durch die Verweigerung der Hilfe, das finanzielle Problem zu einem hochpolitischen geworden sei, das die Frage der Existenz Österreichs als selbständigen Staat aufrolle.

Seipel handelte nun schnell. Er reiste nach Prag, nach Berlin und schließlich nach Verona und rüttelte die Regierungen auf, indem er darlegte, dass sich Österreich an einen größeren Wirtschaftsraum anschließen müsse und damit der politische Status quo in Mitteleuropa auf dem Spiele stehe. Damit traf er die Interessen der europäischen Mächte und zwang sie zum Handeln.[60]

Als Seipel anfangs September 1922 zum Völkerbund nach Genf kam, fand er eine völlig geänderte Einstellung gegenüber Österreich vor und hielt eine groß angelegte Rede, in der er u.a. ausführte: „...wenn diese Bevölkerung nun wirklich durch Hunger und Kälte dezimiert werden sollte, wenn dann die Aufrechterhaltung der Ruhe und der gesetzlichen Ordnung im Herzen Europas in Frage gestellt würde, hieße das nicht nur, dass für die Weltproduktion und den Welthandel ein verhältnismäßig kleines Absatzgebiet verloren ginge, es hieße nicht nur, dass den Völkern, die im Westen wohnen, der kürzeste Weg nach ihren Absatzgebieten im Osten verlegt würde; es hieße eines der besten und wertvollsten Kulturzentren der Welt zugrunde gehen zu lassen.

Es hieße aber auch den Friedensverträgen ans Leben greifen, wenn das durch sie geschaffene neue Österreich als lebensunfähig, nicht nur für den Augenblick, sondern für alle Zukunft erwiesen würde, es hieße ein Loch mitten in die Karte Europas reißen; es hieße einen luftleeren Raum mitten in Europa zu schaffen, der mit ungeheurer Saugkraft die Nachbarn erfassen und dadurch das, – abgesehen von Österreich, – nur mit großer Kunst zwischen Ihnen aufrechterhaltene Gleichgewicht stören müsste.(...)

Meine letzten Bemerkungen zeigen Ihnen wieder, wie wenig sich die politischen Erwägungen von den finanziellen trennen lassen, ja wie sogar durch die praktische Möglichkeit und den Wert aller Lösungsversuche deren politische Kehrseite mitbestimmt wird.“[61]

Die flammende Rede Seipels blieb nicht ohne Eindruck. Am 4. Oktober 1922 wurden die drei Genfer Protokolle von Seipel und den Vertretern der britischen, französischen, italienischen und tschechoslowakischen Regierung unterzeichnet. Im ersten Protokoll verpflichtete sich Österreich, für 20 Jahre seine Unabhängigkeit nicht aufzugeben. Im zweiten Protokoll übernahmen die vier Mächte die Garantie für eine Anleihe in der Höhe von 650 Millionen Goldkronen mit einer effektiven Zinsbelastung von rund 10 %, deren Verwendung ein vom Völkerbund zu bestellender Generalkommissär überwachen sollte. Der Völkerbund bestimmte hiefür noch im Jahre 1922 den langjährigen Bürgermeister von Rotterdam, Dr. Alfred Zimmermann (1869-1939).

Als Sicherstellung waren die Einnahmen aus dem Tabakmonopol und den Zöllen zu verpfänden. Im dritten Protokoll wurde Österreich verpflichtet, innerhalb eines Monats ein Reform- und Sanierungsprogramm zu erstellen, welches das Erreichen des Gleichgewichtes im Staatshaushalt bis in zwei Jahren gewährleisten sollte.[62]

2.2.5 Stillstand des Währungsverfalles

Nach der Unterzeichnung der Genfer Protokolle kam der galoppierende Währungsverfall zum Stillstand. Der Außenwert der Krone blieb in der Folge auf der Basis von 14400 Papierkronen zu einer Goldkrone stabil.

Dass es Seipel gelungen war, die kurz vorher verweigerte Hilfe des Völkerbundes doch noch zu erreichen, wurde von Otto Bauer als „ Ergebnis eines waghalsig-kühnen, aber überaus geschickten außenpolitischen Manövers“ bezeichnet, nämlich die Verbindung der Anleihe mit der weiteren selbstständigen Existenz des Staates Österreich.

Der Staat Österreich überbrückte die Zeit bis zur Unterbringung der Völkerbund-Anleihe und Verfügbarkeit der Anleiheerlöse mit der Aufnahme eines Vorschusses bei den österreichischen Banken, sowie der Ausgabe von Schatzscheinen und einer österreichischen Anleihe.

In der Folge begann man sofort mit der Einrichtung der neuen Österreichischen Nationalbank. Bisher fehlte es an einer Notenbank auf juristisch gesicherter Grundlage. Die alte Österreichisch-Ungarische Bank, für die man provisorisch eine „österreichische Geschäftsführung“ eingerichtet hatte, befand sich in Liquidation.

Am 2. Jänner 1923 nahm die „Österreichische Notenbank“ ihre Tätigkeit auf.

Die wichtigste Entscheidung, die nun die Notenbank zu treffen hatte, war jene über den künftigen Kurs der Krone. Man einigte sich auf den amerikanischen Dollar als Bezugswährung , wobei 1 Dollar dem Wert von 71.060 Papierkronen entsprach.

Österreich war damit das erste Land in Europa, das nach dem Ersten Weltkrieg das Verhältnis zum Dollar stabilisierte.[63]

Die Anleiheerlöse der Völkerbundanleihe gingen auf ein Konto des Generalkommissärs Zimmermann. Er gab nach seinem Ermessen monatliche Beträge frei, wobei er sich nicht an die Vorschläge der Regierung zu halten brauchte. Er überwachte nicht nur die Verwendung der Anleiheerlöse, sondern auch die Durchführung der Reformmaßnahmen, durch die Österreich nach zwei Jahren in der Lage sein sollte , das Budget in Ordnung zu bringen.

Diese „flankierenden Maßnahmen“ wurden im sogenannten Wiederaufbaugesetz zusammengefasst. Das Konzept war einfach: Erhöhung der Staatseinnahmen, Senkung der Ausgaben. Die beste Idee zur Einnahmensteigerung war die Einführung der Warenumsatzsteuer am 1. April 1923. der Steuersatz betrug anfänglich nur 1%, wurde aber 1924 auf 2% erhöht. Dadurch flossen in der nächsten Zeit beträchtliche Summen in den Staatssäckel.

Zum Missfallen des General- Kommissärs konnten statt der vorgesehenen Einsparung von 100 000 Beamten, nur 84 000 Entlassungen und Pensionierungen erreicht werden. Auch bei den Bundesbahnen gingen die Reformen nicht ganz nach Plan.[64]

Dennoch konnte das Ziel des Sanierungswerkes, die Herstellung des Gleichgewichts im Staatshaushalt, rascher verwirklicht werden, als es selbst die Optimisten erwartet hatten.

Ab November 1923 deckten die Einnahmen bereits annähernd die Ausgaben. Durch die günstige Entwicklung des Haushaltes benötigte man nicht den ganzen Völkerbundkredit.

Ende 1924 blieb ein Kreditrest von 225 Millionen Goldkronen übrig.[65]

[...]


[1] Bachinger, Karl/Butschek, Felix u.a.: Abschied vom Schilling. Eine österreichische Wirtschaftsgeschichte. Graz, Wien, Köln 2001, S. 16. Vergl.auch: Sandgruber, Roman: Ökonomie und Politik. Österreichische Wirtschaftsgeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Wien 1995, S. 337. Vergl. auch: Eigner, Peter/ Helige, Andrea (Hrsg.): Österreichische Wirtschafts- und Sozialgeschichte im 19.- und 20. Jahrhundert. 175 Jahre Wiener Städtische Versicherung. Wien 1999, S. 132-135.

[2] Eigner, Österreichische Wirtschafts-und Sozialgeschichte, S. 133.

[3] Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 17.

[4] Ebd.

[5] Eigner,Peter/Helige, Andrea: Österreichische Wirtschafts- und Sozialgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert. 175 Jahre Wiener Städtische Versicherung. Wien 1999, S.144.

[6] Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 17. Vergl. auch: Stiefel, Dieter: Konjunkturelle Entwicklung und struktureller Wandel der österreichischen Wirtschaft in der Zwischenkriegszeit. Forschungsbericht Nr.135. Wien 1978. S. 5 -7. Vergl. auch: Eigner, Österreichische Wirtschafts- und Sozialgeschichte, S. 135.-137. Vergl. auch: Butschek, Felix: Die österreichische Wirtschaft im 20. Jahrhundert. Wien 1985, S. 30.

[7] Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 17-18.

[8] Sandgruber, Roman: Illustrierte Geschichte Österreichs. Epochen, Menschen, Leistungen. Wien

2000, S. 234.Vergl. auch: Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 18.Vergl. auch: Butschek,

Die österreichische Wirtschaft im 20. Jahrhundert, S. 30.

[9] Eigner, Österreichische Wirtschafts-und Sozialgeschichte, S. 132.-133.

[10] Bachinger, Abschied vom Schilling, S 18. Vergl. auch: März, Eduard: Österreichische Bankpolitik in der

Zeit der großen Wende 1913-1923, am Beispiel der Creditanstalt für Handel und Gewerbe. Wien 1981, S. 336.

[11]Bachinger, Abschied vom Schilling S. 19.Vergl.auch: Sandgruber, Roman: Ökonomie und Politik.

Österreichische Wirtschaftsgeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Wien 1995, S. 350. Vergl. auch:

Eigner, Österreichische Wirtschafts-und Sozialgeschichte, S. 134.

[12] Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 20.

[13] Ebd.

[14] Stiefel, Forschungsbericht Nr.135, S. 18, Vergl. auch: Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 21.

[15] Diem, Peter: Die Symbole Österreichs. Zeit und Geschichte in Zeichen. Wien 1995.Farbteil, S.XXVII.

[16] Stiefel, Konjunkturelle Entwicklung und struktureller Wandel der österreichischen Wirtschaft in der

Zwischenkriegszeit. Forschungsbericht Nr.135, S. 17-18.

[17] Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 23.

[18] Ebd., S. 21.

[19] Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 21, Lombardkredit ist ein durch Verpfändung von beweglichen Sachen oder Rechten gesichertes Darlehen. Die Bezeichnung kommt von den lombardischen Banken, die dieses Geschäft zuerst betrieben.

2.1 [20] Tremel, Ferdinand: Die Entwicklung der österreichischen Wirtschaft in der ersten und zweiten Republik. In: Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau (Hrsg.): 100 Jahre im Dienste der Wirtschaft. Eine Festschrift. Wien 1961.S. 177-300, hier S. 183. Vergl. auch: Sandgruber, Ökonomie und Politik, S. 355.

[21] Bachinger, Abschied vom Schilling. S. 15, mit zusätzlichen eigenen Eintragungen.

[22] Ebd., Abschied vom Schilling, S. 21.

[23] Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 22.

[24] Ebd., S. 24. Vergl. auch: Stiefel, Forschungsbericht Nr.135. S. 13. Vergl. auch: Sandgruber, Ökonomie und Politik, S. 346.

[25] Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 25.Vergl.auch: März, Österreichische Bankpolitik in der Zeit der großen Wende, S. 402- 403.

[26] Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 25.

[27] Ebd.

[28] Ebd.

[29] „Schieben“: Handel auf dem „schwarzen Markt“, willkürliches Disponieren von Vermögenswerten.

[30] Mit diesem Werk war seinerzeit (1760) eine Salzburger Unternehmerin, Maria Victoria Robinig belehnt worden. Siehe: Barth-Scalmani, Gunda/Bauer, Ingrid/Fuchs Sabine: Frauen und Arbeit. In: Mazohl-Wallnig, Brigitte (Hrsg.).Die andere Geschichte. Eine Salzburger Frauengeschichte von der ersten Mädchenschule (1695) bis zum Frauenwahlrecht (1918). (Lesebücher zur Geschichte Salzburgs, hrsg. von Roland Floimair) Salzburg 1995, S. 153 -202, hier S. 168.

[31] Eigner, Österreichische Wirtschafts-und Sozialgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, S. 144.

Vergl. auch: Sandgruber, Roman: Ökonomie und Politik, S. 360.

Sandgruber, Roman: Was kostet die Welt? In: Häusler, Wolfgang (Hrsg.): Geld. 800 Jahre Münzstätte Wien. Wien 1994, S. 181-194, hier S. 188.

Nach Hafner, Georg M./ Schapira, Esther: Die Akte Alois Brunner. Frankfurt am Main 2000, war Alois Brunner, die „rechte Hand Eichmanns,“ der Mörder von Bosel; zitiert nach:

Etzersdorfer:, Irene: http://kultur.orf.at/orfon/kultur/010115-4814/4832txt_story.html[06.05.2003].

[32] Sandgruber, Ökonomie und Politik. S. 360-361.

Vergl.auch: Stiefel, Dieter: Die große Krise in einem kleinen Land. Österreichische Finanz - und Wirtschaftspolitik 1929-1938. Wien 1988, S. 79.

[33] März, Eduard: Österreichische Bankpolitik in der Zeit der großen Wende 1913-1923, Fußnote 24, S. 405.

Eigene Rechnung: Bei einer Verdoppelung der Pfundbeträge je Vorgang (Vorgang = Aufnahme eines

Kronenkredites und Kauf von Pfunden) ergäbe sich nach der geometrischen Reihe: 200 (20 + 21 + 22... ),

nach 12 Vorgängen eine Summe von annähernd 1,000.000 Pfund.

[34] Sandgruber: Was kostet die Welt. In: Häusler, Wolfgang (Hrsg.): Geld S. 181-194, hier S. 186.

[35] Bachinger, Abschied vom Schilling S. 26.

[36] Eigner, Österreichische Wirtschafts-und Sozialgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, S. 171.

Vergl. auch: Butschek, die österreichische Wirtschaft im 20. Jahrhundert, S. 35.

[37] Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 27.

[38] Sandgruber, Ökonomie und Politik, S. 357.

[39] Stiefel, Forschungsbericht Nr.135. S. 24. Vgl. auch: Eigner, Österreichische Wirtschafts- und-

Sozialgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, S. 146.

[40] Sandgruber, Ökonomie und Politik, S. 357.

[41] Sandgruber, Ökonomie und Politik S.358. Vergl. Auch: Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 28-29.

[42] Kleindel, Walter: Österreich. Daten zur Geschichte und Kultur. Wien 1995. S. 566.

[43] Tremel, Die Entwicklung der österreichischen Wirtschaft, S. 183.Vergl.auch:Bachinger, Abschied vom

Schilling, S. 29. Ebd., S. 30-31.

[44] Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 30.

[45] Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 31.

[46] Butschek, die österreichische Wirtschaft im 20. Jahrhundert, S. 39-40. Vergl. auch: Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 33.

[47] Siehe Diagramm auf Seite 11. Vgl. Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 33.

[48] Butschek, die österreichische Wirtschaft im 20. Jahrhundert, S. 41. Vergl. auch: Bachinger, Abschied vom Schilling, S.35.

[49] Sandgruber, Ökonomie und Politik, S. 355. Vergl. auch: Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 35.

[50] Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 35-36.

[51] Ebd., S. 36.

[52] Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 36.

[53] Ebd., S. 38.

[54] Stiefel, die große Krise in einem kleinen Land, S. 15.

[55] Butschek, Felix: Die österreichische Wirtschaft im 20. Jahrhundert. Wien 1985, S. 40.

[56] Bachinger, Abschied vom Schilling, S 40.

[57] Sandgruber, Illustrierte Geschichte Österreichs, S. 234.

[58] Ebd., S. 42.

[59] Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 43.

[60] Ebd., S. 45.

[61] Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 45. Vergl.auch: Tremel, die Entwicklung der österreichischen Wirtschaft, S. 190-191.

[62] März, Österreichische Bankpolitik in der Zeit der großenWende, S. 490-491. S. 502.Vergl. auch: Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 46. Vergl. auch: Stiefel, die große Krise in einem kleinen Land, S. 27-28. Vergl. auch: Eigner: Österreichische Wirtschafts- und Sozialgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, S 147.

[63] Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 55.

[64] Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 36.

[65] Tremel, Die Entwicklung der österreichischen Wirtschaft, S. 190 -191. Vergl.auch: Bachinger, Abschied vom Schilling, S. 57.

Ende der Leseprobe aus 152 Seiten

Details

Titel
Auguste Caroline Lammer (1885 - 1937). Die bisher einzige Bankgründerin Österreichs
Untertitel
Ihre turbulente Geschichte in einer krisenhaften Zeit
Hochschule
Universität Salzburg  (Geschichte)
Note
sehr gut
Autor
Jahr
2007
Seiten
152
Katalognummer
V22963
ISBN (eBook)
9783638261784
ISBN (Buch)
9783638736312
Dateigröße
14475 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Auguste, Caroline, Lammer, Bankgründerin
Arbeit zitieren
Martin Gschwandtner (Autor:in), 2007, Auguste Caroline Lammer (1885 - 1937). Die bisher einzige Bankgründerin Österreichs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22963

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