Die Verbindung von Architektur und Macht wird seit mehreren tausend Jahren als Mittel zur Machtsicherung, Machtergreifung usw. genutzt. Besonders auffällig ist hier das Architektur-programm des Augustus, der die Architektur extrem für seine Macht nutzte und damit auch recht erfolgreich war. Da Mussolini ebenfalls durch umfangreiche Bauprogramme versuchte seine Macht zu halten bzw. auszubauen und sich dabei auch häufig auf die Kaiserzeit bezog, bietet sich hier ein Vergleich von beiden Bauprogrammen an, um die Verbindung von Macht und Architektur zu analysieren. Es soll auch die Frage geklärt werden, ob es einen Zusam-menhang zwischen der Baupolitik und der Tatsache gab, dass Augustus sich bis zu seinem Tod im Amt halten konnte und nicht wie Mussolini dem Amt enthoben wurde und danach sogar erschossen wurde.
Als Primärquellen sind viele der Gebäude erhalten geblieben, die zusammen mit Bildern und Inschriften die damalige Welt widerspiegeln können. Des Weiteren kann die Schrift „Res ge-stae divi Augusti“ von Augustus als wichtige Quelle gesehen werden. Auch aus Mussolinis architektonischen Maßnahmen sind die meisten Gebäude noch erhalten. Zusätzlich sind hier auch die Baupläne und Entwürfe der Architekten vorhanden.
Im Folgenden soll der Versuch unternommen werden, durch einen Vergleich der Baupolitik Augustus’ mit der Mussolinis die Verbindung zwischen Macht und Architektur zu analysie-ren. Im ersten Teil soll die Baupolitik von Augustus, im zweiten Teil die von Mussolini be-schrieben werden. Im letzten Teil soll beides miteinander verglichen werden. Im Detail wird, nach einer kurzen Einleitung, der Zusammenhang zwischen Macht und Architektur allgemein dargestellt. Die Beschreibung der Baupolitik von Octavian wird in zwei Hauptthemen geteilt: Stil und Funktion, wobei die Funktion in drei verschiedene temporale Phase unterteilt ist. Ab Kapitel vier wird das Bauprogramm Mussolinis beschrieben, auch hierbei die Unterteilung in Stil und Funktion Allerdings wird hier keine Einteilung in Phasen vorgenommen, sondern ein Baukomplex (die EUR) näher untersucht. Nach den Beschreibungen werden beide unter fol-genden Gesichtspunkten verglichen: Intention, Stil, Qualität. Nach einer Zusammenfassung des Vergleichs werden die Ergebnisse auf die Anfangsfrage hin untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeine Verbindung zwischen Architektur und Macht
- Baupolitik von Octavian
- Stil
- Funktion
- Augustus' Baupolitik während der Triumviratszeit
- Augustus Baupolitik nach dem Sieg über Antonius
- Augustus Baupolitik nach dem Tod Agrippas
- Baupolitik von Mussolini
- Stil
- Funktion
- EUR
- Verlauf der Planung und des Baus
- Struktur und der EUR
- Widersprüche
- Bezüge zur Antike
- Palazzo della Civiltà Italiana
- Forma ultima Fori
- Bedeutung für den Faschismus & Zusammenfassung
- Vergleich der Baupolitik von Augustus und Mussolini
- Intention
- Stil
- Qualität
- Zusammenfassung des Vergleichs
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verbindung zwischen Architektur und Macht anhand eines Vergleichs der Baupolitik von Augustus und Mussolini. Ziel ist es, die Strategien beider Herrscher im Umgang mit Architektur als Mittel der Machtsicherung und -darstellung zu analysieren und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede aufzuzeigen. Es soll auch der Frage nachgegangen werden, inwiefern die Baupolitik zum langfristigen Erfolg (Augustus) bzw. Misserfolg (Mussolini) beitrug.
- Architektur als Instrument der Machtsicherung
- Vergleich der Bauprogramme von Augustus und Mussolini
- Stilistische und funktionale Aspekte der Baupolitik
- Der Einfluss antiker Vorbilder auf die Architektur Mussolinis
- Die Rolle der Architektur in totalitären Systemen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Zusammenhang zwischen Architektur und Macht dar und begründet die Wahl von Augustus und Mussolini als Vergleichsobjekte aufgrund ihrer ausgeprägten Bauprogramme und der Bezugnahme Mussolinis auf die Kaiserzeit. Die Arbeit skizziert den methodischen Ansatz, der auf dem Vergleich der Baupolitik beider Herrscher beruht, unterteilt in die Beschreibung der Baupolitik von Augustus, die von Mussolini und schließlich einen Vergleich beider.
2. Allgemeine Verbindung zwischen Architektur und Macht: Dieses Kapitel beleuchtet den allgemeinen Zusammenhang zwischen Macht und Architektur. Macht wird hier als die Fähigkeit definiert, das Verhalten und Denken anderer zu beeinflussen. Bauwerke dienen primär dem Schutz vor Naturgewalten, sekundär der repräsentativen Selbstdarstellung, besonders in Prunkbauten. Architektur spiegelt den wirtschaftlichen Zustand und gesellschaftliche Verhältnisse wider und kann als Propagandainstrument eingesetzt werden, insbesondere in totalitären Systemen.
3. Baupolitik von Octavian: Dieses Kapitel beschreibt die Baupolitik Octavians, unterteilt in Stil und Funktion. Die Funktion wird in drei zeitliche Phasen gegliedert. Octavian nutzte umfassende Bauprogramme zur Konsolidierung seiner Macht, um den schlechten baulichen Zustand Roms nach den vorausgehenden Krisen zu beheben und ein positives Bild von seinem Regime zu vermitteln. Die "Res Gestae Divi Augusti" dient als wichtige Primärquelle, welche die von ihm errichteten und restaurierten Gebäude detailliert auflistet. Seine Baumaßnahmen reichten von der Errichtung neuer Tempel und öffentlicher Gebäude bis zur Restaurierung bestehender Infrastruktur.
4. Baupolitik von Mussolini: Dieses Kapitel analysiert Mussolinis Baupolitik, wieder unterteilt in Stil und Funktion. Im Fokus steht die EUR, deren Planung, Bau, Widersprüche, Bezüge zur Antike und Bedeutung für den Faschismus untersucht werden. Ähnlich wie Augustus nutzte Mussolini die Architektur zur Selbstdarstellung und zur Legitimation seiner Herrschaft, wobei er sich deutlich an antiken Vorbildern orientierte. Die EUR als repräsentatives Beispiel für sein Bauprogramm verdeutlicht seine Intention, ein neues Rom zu schaffen und seine Macht zu manifestieren.
5. Vergleich der Baupolitik von Augustus und Mussolini: Dieses Kapitel vergleicht die Baupolitik von Augustus und Mussolini hinsichtlich Intention, Stil und Qualität. Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden herausgestellt. Beide Herrscher nutzten Architektur zur Machtdemonstration, jedoch unterscheiden sie sich in ihren stilistischen Präferenzen und der langfristigen Wirkung ihrer Bauprogramme.
Schlüsselwörter
Architektur, Macht, Augustus, Mussolini, Baupolitik, Rom, Faschismus, Vergleich, Propaganda, Symbol, öffentliche Gebäude, Res Gestae Divi Augusti, EUR, Antike, Stil, Funktion.
Häufig gestellte Fragen (FAQ): Vergleich der Baupolitik von Augustus und Mussolini
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Architektur und Macht anhand eines detaillierten Vergleichs der Baupolitik von Kaiser Augustus und Benito Mussolini. Der Fokus liegt auf der Analyse der Strategien beider Herrscher, Architektur als Mittel der Machtsicherung und -darstellung einzusetzen, sowie auf der Identifizierung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit analysiert die Strategien von Augustus und Mussolini im Umgang mit Architektur zur Machtsicherung und -darstellung. Sie untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihrer Vorgehensweisen und beleuchtet, inwieweit die Baupolitik zum langfristigen Erfolg (Augustus) bzw. Misserfolg (Mussolini) beitrug.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Architektur als Instrument der Machtsicherung, Vergleich der Bauprogramme von Augustus und Mussolini, stilistische und funktionale Aspekte der Baupolitik beider Herrscher, der Einfluss antiker Vorbilder auf Mussolinis Architektur, und die Rolle der Architektur in totalitären Systemen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum allgemeinen Zusammenhang zwischen Architektur und Macht, Kapitel zur Baupolitik von Augustus und Mussolini (jeweils unterteilt in Stil und Funktion), ein Vergleichskapitel und ein Fazit. Die Baupolitik Augusts wird anhand von drei zeitlichen Phasen analysiert, während bei Mussolini die EUR im Mittelpunkt steht.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf verschiedene Quellen, darunter die "Res Gestae Divi Augusti" als wichtige Primärquelle für die Baupolitik Augusts. Weitere Quellen sind nicht explizit genannt, aber implizit durch die detaillierte Analyse der Bauwerke und Programme beider Herrscher ersichtlich.
Wie wird die Baupolitik Augusts beschrieben?
Die Baupolitik Augusts wird in drei zeitliche Phasen unterteilt und beschreibt ihren Stil und ihre Funktion. Augustus nutzte umfassende Bauprogramme zur Konsolidierung seiner Macht, zur Behebung des schlechten baulichen Zustands Roms und zur positiven Darstellung seines Regimes. Seine Baumaßnahmen reichten von neuen Tempeln und öffentlichen Gebäuden bis zur Restaurierung bestehender Infrastruktur.
Wie wird die Baupolitik Mussolinis beschrieben?
Die Baupolitik Mussolinis wird ebenfalls in Stil und Funktion analysiert, mit dem Schwerpunkt auf der EUR (Esposizione Universale Roma). Die Planung, der Bau, Widersprüche, Bezüge zur Antike und die Bedeutung der EUR für den Faschismus werden untersucht. Ähnlich wie Augustus nutzte Mussolini Architektur zur Selbstdarstellung und Legitimation seiner Herrschaft, mit deutlichen Bezügen zu antiken Vorbildern.
Wie werden Augustus' und Mussolinis Baupolitik verglichen?
Der Vergleich der Baupolitik von Augustus und Mussolini erfolgt hinsichtlich Intention, Stil und Qualität. Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden herausgestellt, wobei betont wird, dass beide Herrscher Architektur zur Machtdemonstration einsetzten, sich aber in stilistischen Präferenzen und der langfristigen Wirkung ihrer Bauprogramme unterschieden.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Architektur, Macht, Augustus, Mussolini, Baupolitik, Rom, Faschismus, Vergleich, Propaganda, Symbol, öffentliche Gebäude, Res Gestae Divi Augusti, EUR, Antike, Stil, Funktion.
- Quote paper
- Ehler Benjes (Author), 2013, Architektur und Macht. Die Baupolitik von Augustus und Mussolini im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/229721