„Regnum numidiae, quod vostrum esse“ 1 lässt Sallust im Bellum Iugurthinum Adherbal vor dem römischen Senat sagen. Gehörte das „regnum“ tatsächlich Rom und wenn ja, wie waren dessen Beziehungen zu Rom und umgekehrt; wie äußerte sich dieses Besitzverhältnis zwischen der „Weltmacht“ und dem Reich der Nomaden? Wie kam Rom überhaupt in den „Besitz“ Numidiens? Oder spricht hier der Imperialist Sallust? Und liegt die Ursache für den Krieg zwischen Rom und Numidien in der Jugend Jugurthas?
Über diesen Krieg sind wir durch Sallust sehr gut informiert. Dabei bleibt jedoch zu beachten, dass Sallust mehr als 50 Jahre danach über die Begebenheiten in Nordafrika schreibt, auch wenn er dieses Gebiet selbst aus eigener Anschauung kannte. Wie weit geht der historische Wahreitsgehalt in seinem Werk, das ja gerade auch oder vor allem dazu dienen sollte, die Missstände im römischen Reich anzuprangern. Über die Könige vor Micipsa erfahren wir von Sallust selbst wenig. Ausführlicher sind in dieser Hinsicht Livius, Appian, und vor allem Polybios, der Massinissa kannte und eine Art „Nachruf“ auf diesen verfasste. Von numidischer Seite jedoch ist praktisch nichts überliefert, sieht man einmal von Münzen und anderen archäologischen Funden ab. Insofern bleibt das Bild, das wir von den numidischen Königen zeichnen können immer einseitig römisch.
Die Frage, wie numidische Könige zu Rom standen und von diesem Reich abhängig waren, bleibt auch in der Forschung umstritten. Hier sollen vor allem H. Ritter, M. Alföldi und E. Storm miteinander verglichen werden.
Das Thema „Jughurtas Reich“ will ich von 2 Seiten beleuchten: Zunächst einmal werde ich skizieren, wie sich aus dem Stammesgebiet der Masaesyli und Masyli ein Königreich entwickelte. Besonderes Augenmerk möchte ich dabei auf die Bedeutung Roms für numidische Könige seit Massinissa richten, um dann mit Jughurtas Jugend und Erbe zu schließen. .
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Herrschaftsgebiet
- Gesellschaftsform
- Königsherrschaft seit Massinissa
- Massinissa
- Micipsas Erbe
- Numidiens Stellung zu Rom
- Numidien unter Micipsa
- Jugurthas Jugend und Zeit in Spanien
- Micipsas „Testament“
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die numidische Königsherrschaft bis hin zu Jugurtha, unter besonderer Berücksichtigung des Verhältnisses Numidiens zu Rom. Die Analyse konzentriert sich auf die Entwicklung des numidischen Königreichs aus den Stämmen der Masaesyli und Massyli, die Gesellschaftsstruktur Numidiens und die Rolle Roms in der Gestaltung der numidischen Monarchie. Die Jugend Jugurthas und das Erbe Micipsas werden ebenfalls beleuchtet.
- Entwicklung des numidischen Königreichs
- Numidische Gesellschaftsstruktur und -organisation
- Das Verhältnis zwischen Numidien und Rom
- Die Bedeutung Massinissas für die numidische Königsherrschaft
- Jugurthas Jugend und dessen Erbe
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach dem Verhältnis zwischen dem numidischen Königreich und Rom im Kontext von Sallusts Bellum Iugurthinum. Sie hinterfragt die römische Perspektive in Sallusts Werk und betont die einseitige Überlieferung, die hauptsächlich auf römischen Quellen basiert. Die Arbeit kündigt eine Untersuchung der Entwicklung des numidischen Königreichs und die Rolle Roms darin an, mit einem Fokus auf die Jugend und das Erbe Jugurthas.
Herrschaftsgebiet: Dieses Kapitel beschreibt das geografische Gebiet Numidiens, bestehend aus den Stämmen der Massyli und Masaesyli, und seine Grenzen. Es erläutert die geografischen Gegebenheiten, die landwirtschaftlichen Möglichkeiten und die unterschiedliche Entwicklung der beiden Stammesgebiete, wobei die Hauptstadt Cirta der Massyli und die Hauptstadt Siga der Masaesyli hervorgehoben werden. Die unterschiedliche soziale und politische Organisation der beiden Stammesgebiete und die Rolle des Ackerbaus in der Entwicklung einer sesshaften Bevölkerung werden beschrieben.
Gesellschaftsform: Hier wird die soziale Organisation der Numider dargestellt, beginnend von der kleinsten Einheit, der Familie, bis hin zu den Stämmen und Stammeskonföderationen. Die agnatische Ordnung der Nachfolge, die Rolle der Ältestenräte und die Bedeutung der persönlichen Autorität der Stammesführer werden erklärt. Der Unterschied zwischen dem römischen und dem numidischen Souveränitätsbegriff wird hervorgehoben, wobei die Bedeutung der Herrschaft über Menschen im Gegensatz zum Landbesitz betont wird. Schließlich wird die Entwicklung von der Polygamie zur Monogamie im Zusammenhang mit der Urbanisierung unter Massinissa beschrieben.
Königsherrschaft seit Massinissa: Dieses Kapitel legt den Fokus auf die Bedeutung Massinissas für die Gestaltung der numidischen Königsherrschaft und die Entwicklung des Verhältnisses zu Rom. Es wird angedeutet, dass viele Strukturen auf Massinissa zurückgehen, wobei die detaillierte Darstellung der geschichtlichen Ereignisse aus Gründen der Kürze ausgelassen wird.
Schlüsselwörter
Numidien, Rom, Massinissa, Jugurtha, Bellum Iugurthinum, Sallust, Königsherrschaft, Stammesgesellschaft, Masaesyli, Massyli, Römisch-numidische Beziehungen, Micipsa.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Numidische Königsherrschaft bis Jugurtha
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die numidische Königsherrschaft bis zur Zeit Jugurthas, mit besonderem Fokus auf das Verhältnis zwischen Numidien und Rom. Analysiert werden die Entwicklung des numidischen Königreichs aus den Stämmen der Masaesyli und Massyli, die Gesellschaftsstruktur Numidiens und der Einfluss Roms auf die numidische Monarchie. Die Jugend Jugurthas und das Erbe Micipsas werden ebenfalls beleuchtet.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: die Entwicklung des numidischen Königreichs, die numidische Gesellschaftsstruktur und -organisation, das Verhältnis zwischen Numidien und Rom, die Bedeutung Massinissas für die numidische Königsherrschaft und die Jugend und das Erbe Jugurthas. Die geografischen Gegebenheiten Numidiens, die Rolle des Ackerbaus und die Entwicklung von der Polygamie zur Monogamie werden ebenfalls diskutiert.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich primär auf Sallusts „Bellum Iugurthinum“. Es wird jedoch kritisch auf die einseitige römische Perspektive in Sallusts Werk hingewiesen und die Notwendigkeit einer breiteren Quellenbasis betont.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil mit den Kapiteln „Herrschaftsgebiet“, „Gesellschaftsform“ und „Königsherrschaft seit Massinissa“, sowie eine Zusammenfassung. Der Hauptteil analysiert das geografische Gebiet Numidiens, die soziale Organisation der Numider, und die Entwicklung der numidischen Königsherrschaft unter Massinissa, Micipsa und im Kontext der Jugend Jugurthas.
Was sind die zentralen Ergebnisse der Arbeit?
Die Arbeit zeigt die Entwicklung des numidischen Königreichs von Stammesgesellschaften zu einer Monarchie unter dem Einfluss Roms auf. Sie analysiert die soziale Struktur Numidiens und die Bedeutung von Massinissa für die Gestaltung der Königsherrschaft. Die Arbeit betont die einseitige Überlieferung und die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit römischen Quellen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Numidien, Rom, Massinissa, Jugurtha, Bellum Iugurthinum, Sallust, Königsherrschaft, Stammesgesellschaft, Masaesyli, Massyli, Römisch-numidische Beziehungen, Micipsa.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Weidele (Autor:in), 2004, Die numidische Königsherrschaft bis Jugurtha und dessen Jugend, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22991