„Kennen wir uns nicht von Facebook?“ Der Titel eines ZEIT-Magazins im Februar 2010 spricht Bände. Die Kommunikation via Internet ist in Deutschland zu einem Standard geworden, dessen Nutzung nicht mehr wegzudenken ist. Ob für den privaten oder geschäftlichen Bereich: Das Internet bietet durch seine Trivialität in der Anwendung sowie seine kostengünstige und zeitlich flexible Funktionalität dem Nutzer viele Vorteile für die zwischenmenschliche Kommunikation. Um diesem Grundbedürfnis einen optimalen Raum zu schaffen, bieten soziale Netzwerke als spezielle virtuelle Plattformen die Möglichkeit, „Inhalte und Informationen zwischen verbundenen Nutzern“ auf einfache Weise austauschbar und zugänglich zu machen. Mögen diese virtuellen Welten auch oftmals Kritik hervorrufen, so sind sie nicht nur für unzählige Privatpersonen, sondern auch immer häufiger für Unternehmen ein wichtiger Bestandteil der eigenen Kommunikation. Doch nicht nur gewinnorientierte Institutionen haben soziale Netzwerke als Marktplatz für sich erkannt: Im Zuge der steigenden Konkurrenz für gemeinnützige Organisationen, machen auch diese den Namen zum Programm und nutzen die vernetzten Strukturen, um ihre wohltätigen Absichten publik zu machen und gezielt Spenden zu akquirieren. Diese Tatsache soll zur Basis der folgenden Arbeit werden, in der die Drittmittelbeschaffung innerhalb verschiedener sozialer Netzwerke näher betrachtet werden soll. Es gilt aufzuzeigen, auf welche unterschiedliche Art und Weisen für Spenden geworben werden kann. Beispielhaft wird hier das Erdbeben in Haiti im Januar 2010 zur Grundlage der Untersuchung, die schließlich auch die Frage nach dem Potenzial solch virtueller Spendenaufrufe klären soll. In einer kritischen Betrachtung sollen schließlich auch Hypothesen für die weitere Entwicklung der Online-Spende entwickelt werden. Die Ergebnisse werden abschließend in einem Rückblick zusammengefasst, sowie dieser ebenfalls die Schwierigkeiten dieser Arbeit reflektieren soll. Um jedoch zunächst die Voraussetzungen für die Entstehung von sozialen Netzwerken und deren vielfältige Verwendung verstehen zu können, ist einleitend ein Blick in die Geschichte des Internets sinnvoll. Die Darstellung der historischen Entwicklung fokussiert dabei die ausschlaggebenden Punkte eines veränderten Nutzverhaltens der Internet-User, sowie die ursprüngliche Aufgabe des Internets als Informationsmedium.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklung des Web 2.0
- Das veränderte Verhalten der Internet-User
- Das Web als Nachrichtenplattform
- Soziale Netzwerke im Internet
- Definition sozialer Netzwerke im Internet
- Eignung sozialer Netzwerke für Spendenakquisen
- Kurzdarstellung ausgewählter sozialer Netzwerke im Internet
- Wer-kennt-wen
- Studi-Verzeichnis
- My Space
- Facebook
- Spendenakquise bei Facebook
- Indikatoren für Spendenakquisen in sozialen Netzwerken
- Rückblick
- Abbildungen
- Email-Korrespondenzen
- Literatur- und Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Spendenakquise in virtuellen sozialen Netzwerken. Am Beispiel des Haiti-Erdbebens 2010 wird untersucht, wie gemeinnützige Organisationen diese Plattformen für die Drittmittelbeschaffung nutzen können. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Möglichkeiten der Spendenwerbung innerhalb verschiedener sozialer Netzwerke, wie z.B. Wer-kennt-wen, StudiVZ, Xing, MySpace und Facebook.
- Die Entwicklung des Web 2.0 und die Entstehung sozialer Netzwerke
- Die Eignung sozialer Netzwerke für Spendenakquisen
- Die Analyse verschiedener Spendenaktionen in sozialen Netzwerken am Beispiel des Haiti-Erdbebens
- Die Bewertung der Effektivität von Spendenakquisen in sozialen Netzwerken
- Die Herausforderungen und Chancen des „Relationship Fundraising" in sozialen Netzwerken
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Spendenakquise in sozialen Netzwerken ein und stellt die Relevanz des Haiti-Erdbebens als Beispielfall dar.
Im zweiten Kapitel wird die Entwicklung des Web 2.0 und die damit einhergehende Veränderung des Nutzerverhaltens im Internet beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Transformation des Webs zu einer interaktiven Plattform, die die Möglichkeit für den Informationsaustausch und die Generierung von Inhalten durch die Nutzer selbst bietet.
Kapitel 3 definiert soziale Netzwerke und erläutert deren Eignung für Spendenakquisen. Die hohe Interaktivität und die einfache Kommunikation innerhalb dieser Netzwerke bieten Organisationen die Möglichkeit, ihre Arbeit transparent darzustellen und mit potenziellen Spendern in Kontakt zu treten.
Das vierte Kapitel präsentiert eine exemplarische Analyse verschiedener sozialer Netzwerke, wie Wer-kennt-wen, StudiVZ, Xing, MySpace und Facebook, hinsichtlich ihrer Möglichkeiten für Spendenakquisen. Die Analyse zeigt die verschiedenen Ansätze der Spendenwerbung auf, die von der Gründung von Gruppen und Seiten bis hin zur Integration von Spendenfunktionen in Online-Spiele reichen.
Kapitel 5 reflektiert die Ergebnisse der Analyse und bewertet die Effektivität von Spendenakquisen in sozialen Netzwerken. Die Arbeit stellt fest, dass soziale Netzwerke ein großes Potenzial für das „Relationship Fundraising" bieten, aber noch nicht als alleinige Quelle für Spenden betrachtet werden können.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Fundraising-Management, die Spendenakquise in sozialen Netzwerken, das Haiti-Erdbeben 2010, das Web 2.0, Relationship Fundraising, die Nutzung von Social Media für Non-Profit-Organisationen, die Herausforderungen und Chancen der digitalen Spendenwerbung sowie die Bedeutung von Transparenz und Interaktion in der Kommunikation mit potenziellen Spendern.
- Quote paper
- M.A. Catharina Cerezo (Author), 2010, Spendenakquise in virtuellen sozialen Netzwerken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/230046