Rezession in Deutschland?


Hausarbeit, 2003

15 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Das Konjunkturphänomen
2.1 Begriffe
2.1.1 BIP
2.1.2 Beschäftigungsgrad
2.1.3 Preisindex und Inflationsrate
2.2 Konjunkturzyklus

3. Die wirtschaftliche Lage in Deutschland
3.1 Export und Import
3.2 Ausrüstungs- und Bauinvestitionen
3.3 Produktion
3.4 Privater Konsum
3.5 Arbeitsmarkt
3.6 Geld- und Finanzpolitik

4. Ist Deutschland auf dem Weg nach Japan?
4.1 Die wirtschaftliche Lage in Japan
4.2 Droht Deutschland die Gefahr einer Deflation?

5. Schlussfolgerung

Rezession in Deutschland?

1. Einleitung

Rezession in Deutschland?

Darüber herrschen unterschiedliche Meinungen: Die einen sagen, dass wir uns mitten in der Rezession befinden. Andere meinen, Deutschland stehe kurz davor. Und wiederum andere behaupten, dass es in Deutschland gar nicht zu einer Rezession kommen kann.

Aber was ist dran an diesen Aussagen? In der vorliegenden Hausarbeit werde ich mich mit diesem Thema auseinandersetzen und versuchen, Klarheit zu schaffen.

Fest steht, dass große Unzufriedenheit in allen Wirtschaftssektoren herrscht, und das liegt nicht nur an der stetig wachsenden Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber wie Arbeitnehmer schüren Existenzängste und den Erwerbslosen wird alle Hoffnung genommen, in naher Zukunft eine Anstellung zu finden.

Und als wäre die wirtschaftliche Lage nicht auch schon vorher kritisch genug gewesen, so gibt der Nahost-Konflikt dem Ganzen den Rest und lässt nicht nur die deutsche Wirtschaft erzittern, sondern hat auch negative Auswirkungen auf die gesamte Weltwirtschaft.

Die Krise in der sich die deutsche Wirtschaft derzeit befindet, lässt sich wohl mit keinem anderen Land besser vergleichen als mit Japan. Hier wurde die Rezession fast überwunden, das Konjunkturwachstum geht jedoch durch die noch andauernde Deflation nur sehr schwer von Statten.

Wie lässt sich also die allzu oft gestellte Frage: Ist Deutschland auf dem Weg nach Japan? beurteilen?

Dazu gebe ich einen Überblick über die wirtschaftliche Lage in Deutschland und versuche zu beschreiben, wie Japan in die Rezession abrutschte und welche Anzeichen auch in Deutschland vorhanden sind.

Zunächst aber werde ich zum besseren Verständnis wichtige wirtschaftliche Begriffe in diesem Zusammenhang kurz definieren.

2. Das Konjunkturphänomen

Unter Konjunktur versteht man die wirtschaftliche Entwicklung im Zeitablauf, die mit einer Vielzahl ökonomischer Größen beschrieben wird. So dienen z.B. die Auftragseingänge, die Produktion in bestimmten Branchen, das Bruttoinlandsprodukt, die Kapazitätsauslastung, die Zahl der Arbeitsplätze und offenen Stellen, Löhne und Gehälter, verschiedene Preisindices usw. als Indikatoren für die Entwicklung der wirtschaftlichen Aktivität.[1]

2.1 Begriffe

2.1.1 Bruttoinlandsprodukt

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist der Marktwert aller für den Endverbrauch bestimmten Waren und Dienstleistungen, die in einem Land in einem bestimmten Zeitabschnitt produziert werden.

Das BIP setzt sich zusammen aus der Summe der Ausgaben privater Haushalte, den Investitionsausgaben, den Staatsausgaben sowie den Nettoexporten.

Man unterscheidet zwischen nominalem BIP (zum Nennwert) und realem BIP (von Preisschwankungen bereinigt).

In vielen Wirtschaftsanalysen wird der Jahresdurchschnitt des BIP gebildet und als Veränderung zur Vorperiode in Prozent angegeben.[2]

2.1.2 Beschäftigungsgrad

Der Beschäftigungsgrad wird am Indikator der gesamtwirtschaftlichen Quote der Arbeitslosen gemessen. Die offizielle Arbeitslosenquote setzt die bei den Arbeitsämtern registrierten Arbeitslosen in Bezug zu den (abhängigen) Erwerbspersonen. Diese wiederum setzen sich zusammen aus den Arbeitnehmern und den registrierten Arbeitslosen. Mit dieser Quote wird die relative Unterauslastung des Arbeitskräfteangebots beschrieben.[3]

Auf die aktuelle Lage am deutschen Arbeitsmarkt gehe ich in Kapitel 3.5 genauer ein.

2.1.3 Preisindex und Inflationsrate

Der Verbraucherpreisindex ist neben dem Preisindex des BIP einer der wichtigsten Preisindizes. Er misst die durchschnittliche Preisveränderung aller Konsumgüter, die von privaten Haushalten gekauft werden. Dazu wird ein Warenkorb für ein Basisjahr mit ca. 750 Konsumgütern zugrundgelegt. Die Wachstumsrate des Verbraucherpreisindex wird als Inflationsrate bezeichnet.[4] Die Europäische Zentralbank sieht die Preisniveaustabilität der EU bis zu einer Inflationsrate von 2% als nicht gefährdet an.[5]

Eine Inflation ist durch eine über mehrere Perioden anhaltende Abfolge von Preisniveausteigerungen gekennzeichnet, in dessen Folge die Kaufkraft des Geldes mehr und mehr abnimmt. Dies ist hauptsächlich der Fall, wenn die Einkommen der Haushalte langsamer steigen als die Preise der Güter.[6]

2.2 Der Konjunkturzyklus

Die wirtschaftliche Entwicklung verläuft nicht stetig und gleichmäßig sondern in wellenartigen Schwankungen. Diese so genannten Konjunkturschwankungen werden in einem Konjukturzyklus beschrieben.

Das in Abbildung 1 dargestellte 4-Phasen-Schema geht zurück auf Schumpeter (1939). Nach Haberler (1937) wird die Zeitspanne zwischen dem unteren und oberen Wendepunkt als Aufschwung, die zwischen dem oberen und unteren Wendepunkt als Abschwung bezeichnet.[7]

Abb.1: Konjunkturphasen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Cezanne, a.a.O., S.467

Die Phase I wird Prosperität (Wohlstand) genannt. Hier wächst das Inlandsprodukt, die Arbeitslosenquote sinkt, vorhandene Produktionsanlagen werden zunächst stärker genutzt und der Kapitalstock nimmt zu.

Der Aufschwung endet in einem Boom (der Übergang zur Phase II), in dem die Normalauslastung überschritten wird. In verschiedenen Sektoren werden Produktionsengpässe erreicht; die Zuwachsraten der Produktion werden allgemein geringer und die Gefahr von Kosten- und Preissteigerungen wächst.

Die Phase II, die Rezession, kennzeichnet die Phase der Unterauslastung der Kapazitäten. Die Nachfrage bleibt deutlich hinter den Produktionsmöglichkeiten zurück und hemmt so das Wachstum des BIP bis es stagniert. Eine Folge der geringen Auslastung ist die rückläufige Investitionstätigkeit sowie eine negative Entwicklung der Beschäftigung und somit eine steigende Arbeitslosigkeit. Durch die geringe Kapazitätsauslastung verstärkt sich der Kostendruck in der Wirtschaft und es kommt zu Preis- und Zinssatzsteigerungen.

[...]


[1] Vgl. Cezanne, a.a.O., S.463

[2] Vgl. Mankiw, a.a.O., S.522 und S.527

[3] Vgl. Hardes et al., a.a.O, S.324

[4] Vgl. Fees/Tibitanzl, a.a.O., S.8

[5] Vgl. DIW 16/2003, a.a.O., S.238

[6] Vgl. Hanusch et al., a.a.O., S.259

[7] Vgl. Cezanne, a.a.O., S.462 u.467

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Rezession in Deutschland?
Hochschule
Fachhochschule für Wirtschaft Berlin
Note
1,3
Autor
Jahr
2003
Seiten
15
Katalognummer
V23029
ISBN (eBook)
9783638262354
Dateigröße
747 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Rezession, Deutschland
Arbeit zitieren
Anja Conrad (Autor:in), 2003, Rezession in Deutschland?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23029

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